Donnerstag, 21. November 2024

Die Scheinheiligen

(David Berger) Unter dem Titel „Nicht mit uns“ wollen deutsche Prominente auf dem Cover des aktuellen „Stern“ zeigen, dass sie mit zu den „Guten“ gehören. Von Udo Lindenberg über Helene Fischer bis hin zum VW-Chef rufen sie – neben weiteren politischen Fachleuten (Atze Schröder, Florian Silbereisen) – zum „Kampf gegen die Feinde unserer Demokratie“ auf; gemeint ist dabei natürlich die einzige derzeit dem linksfaschistischen Regime gefährlich werdende Opposition.

Ganz unabhängig davon, ob man gläubig ist oder nicht, den Islam großartig findet oder ihn kritisiert, sollten alle sich darüber einig sein, dass das Recht auf Religionsfreiheit ein unveräußerliches Menschenrecht ist. Vor diesem Hintergrund ist der Umgang Chinas nicht nur, aber v.a. mit den Muslimen (Uiguren) ein Unrecht, das zum Himmel schreit. Millionen dieser Muslime sind in „Umerziehungslagern“ physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt, sexueller Missbrauch, Massenvergewaltigungen und systematische Folter sind dort an der Tagesordnung.

VW-Produktion neben KZs für Muslimen

All das ist freilich nicht neu, werden viele nun sagen. Was aber doch aufgrund der zugrunde liegenden Scheinheiligkeit erschüttert, dass aus gerechnet der Volkswagen-Chef, der kein Problem damit zu haben scheint, sein Millionen-Gehalt mit einer VW-Fabrik genau in der chinesischen Provinz zu verdienen, in der es Konzentrationslager für Muslime gibt, im aktuellen „Stern“ – zusammen mit anderen realitätsunwissenden bzw. -leugnenden Marionetten der Kartellparteien – als Kämpfer gegen einen angeblichen Rassismus von Rechts in Deutschland auftritt.

„Nicht mit uns!“, sagt der Volkswagen-Chef über rassistische Ideologie, hat aber gar kein Problem damit, sein Millionen-Gehalt mit einer VW-Fabrik genau in der chinesischen Provinz zu verdienen, in der es Konzentrationslager für Muslime gibt. pic.twitter.com/KqTvKCdkmt

— Julian Reichelt (@jreichelt) January 31, 2024

Fragen, die nicht nur für den VW-Chef gelten

Wie ist solch widersprüchliches Verhalten überhaupt möglich?

Ist es nur die Geldgeilheit, die blind macht?

Ist es das berauschende Gefühl dazu, zu den „Guten“ zu gehören, die arrogant auf die vogelfreien „Dummen“ und „Bösen“, die es wagen unser Regime zu kritisieren, herabschauen dürfen, das das Gewissen hat abstumpfen lassen?

Das Wissen darum, dass selbst die Karriere einer Helene Fischer in einem totalitären Regime ganz, ganz schnell vorbei sein kann, wenn sie sich nicht eindeutig „mit-bündeln“ lässt?

Oder ist es schlicht das heimliche Wissen, dass es bei dem angeblichen Kampf gegen rechts nie um rechts oder links ging, nie um die Demokratie und schon gar nicht um Menschen- und Bürgerrechte, von denen ohnehin seit der Corona-Krise klar ist, dass man sie als Hemmschuh des totalitären Regimes und seiner Mitläufer missachtet?

Ist es das Wissen darum, dass hier ein im Grund genommen unsere Werte, unsere Wirtschaft und unsere Demokratie mit faschistischen Methoden zugrunde richtendes System um sein Überleben kämpft. Und dass mit seiner Überwindung auch die Mitläufer der Hauptverantwortlichen sich vor Gericht verantworten werden müssen?

Addendum: Es geht um Einschüchterung derer, die es wagen, die Gefahren zu benennen

Malca Goldstein-Wolf: „So viel Scheinheiligkeit macht mich wütend! Liebe Helene Fischer, lieber Udo Lindenberg, lieber Florian Silbereisen, wenn Sie sich nicht trauen, diejenigen zu kritisieren, die Kritik an ihrer Person mit Gewalt beantworten, wenn Sie auf einem Auge gratismutig blind sind, wäre es besser zu schweigen. Wer seine Glaubwürdigkeit opfert, Gefahren verleugnet, um politisch korrekt zu sein, um nicht die Missgunst derer auf sich zu ziehen, die mitverantwortlich sind für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Untergang unseres Landes, der möge die Rechnung ohne seine Fans machen. Hier geht es offensichtlich nicht um die Sache, hier geht es um schnöde Einschüchterung derer, die wagen, alle Gefahren zu benennen. Denn eines ist doch klar: In diesen Kreisen ist jeder rechts, der das rot-grüne Untergangslied nicht singen möchte.“ (Quelle)

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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