Dienstag, 29. Oktober 2024

Linke Gender-Philosophin Judith Butler verharmlost die Pogrome der Hamas

Die queere Ideologin Judith Butler ist ein prominentes Beispiel für den linken Antisemitismus, der mit rationaler Sachkritik an Israel nichts zu tun hat, sondern sich geradezu in einen israelfeindlichen Wahn hineinsteigert. Ein Gastbeitrag von Felizitas Küble.

Wer die Gender-Theorie bzw. die  – akademisch ausgedrückt –  „Gender Studies“ kritisch beurteilt, kommt an Judith Butler nicht vorbei. Die bekannte Kulturphilosophin hat den Genderismus mit ihrem etwas sperrig geschriebenen Buch „Gender Trouble“ (auf deutsch mit dem Titel „Das Unbehagen der Geschlechter“  erschienen) begründet, sehr zum Leidwesen nicht „nur“ des konservativen Spektrums, sondern auch der klassischen Frauenbewegung.

Butler und EMMA-Chefin Alice Schwarzer befinden sich deshalb seit Jahren gegeneinander im Clinch.

Mutter der Gender-Idologie

Das ist nur auf den ersten Blick verwunderlich, denn dem Feminismus geht mit der Gender-Theorie und erst recht mit der noch absurderen Transgender-Ideologie die Frau als biologisch-psychologisch klar definiertes Wesen gleichsam „verloren“. Butler und Co behaupten, das sog. „soziale Geschlecht“ (=Gender) sei für jeden Menschen frei wählbar (Transgeschlechtlichkeit), so dass eine männlich geborene Person sich quasi zur „Frau“ erklären kann und umgekehrt etc.

Doch um diesen Konflikt innerhalb des feministischen Spektrums soll es hier nicht gehen, sondern um die seit langem manifeste Israelfeindlichkeit dieser „Ikone“ des Genderismus, die jetzt angesichts der Hamas-Massenmorde wieder aktuell erkennbar geworden ist.

Protest jüdischer Verbände gegen Preisverleihung an Butler

Für unser CHRISTLICHES FORUM ist der Antizionismus Butlers freilich nichts Neues.

Bereits vor 11 Jahren haben wir die Stellungnahme der Israelischen Botschaft in Berlin veröffentlicht, die damals   – ebenso wie der Zentralrat der Juden  – gegen die Verleihung des Adorno-Preises der Stadt Frankfurt an Judith Butler protestierte.

Die genderbewegte Kulturwissenschaftlerin ist zwar selber jüdischer Herkunft, doch das hindert sie  – sei es aus jüdischem Selbsthass und/oder aus ideologischen Gründen  –  keineswegs daran, die „palästinensische“ Sache zu einem ihrer wichtigsten Anliegen zu erheben und den Staat Israel seit Jahr und Tag auf das schärfste zu verurteilen.

Vorwurf des „Kolonialismus“ gegen Israel

So hat sie z.B. in dem Sammelband „Neuer Antisemitismus?“ (man beachte das Fragezeichen!) einen Beitrag publiziert, in dem sie den jüdischen Staat – die einzige rechtsstaatliche Demokratie im Nahen Osten  – in typisch linker Manier des „Kolonialismus“ bezichtigt und sich selbst als „Anti-Rassistin“ präsentiert.

Ohne Wenn und Aber unterstützt sie die israelfeindliche Boykott-Agenda des BDS (Boycott, Divestment and Sanctions). Dabei reichen sich Ultralinke, Islamisten und Rechtsradikale die Hand. Wenn es gegen Israel geht, sind sich diese Kreise plötzlich einig, wobei ausgerechnet radikale Muslime mit „Gender Studies“ ansonsten gewiß nichts am Hute haben.

Nun hat sich die Kulturwissenschaftlerin unter dem recht scheinheiligen Titel „Kompass der Trauer“ in der „London Review of Books“ zu Wort gemeldet und erklärt dabei ihren Lesern, es sei „anti-intellektuell“, eine konkrete bzw. „punktuelle“ Verurteilung der Hamas-Verbrechen vorzunehmen; sie verweist vielmehr auf das, was ihr  antikolonialistisch alles einfällt, um die Pogrome des Hamas-Regimes zu relativieren.

Diese argumentative Vorgehensweise wird bisweilen als „Kontextualisierung“ akademisch verschleiert. Auch wird derzeit von linksintellektueller Seite (etwa auf der Frankfurter Buchmesse) ein „Analyseverbot“ beklagt. Dabei geht es doch nicht um die Ablehnung einer „Analyse“ des israelisch-arabischen Konflikts, sondern darum, das Opfer (Israel) nicht auf eine listig-„kontextuelle“ Weise zum Täter zu degradieren.

Für Butler sind Hamas-Terroristen eine „Gruppe“

Zwar distanziert Butler sich pflichtschuldig von den Massakern dieser Terrororganisation, die sie freilich ständig als „Gruppe“ verharmlost. Sodann fällt ihr schlussendlich Folgendes ein:

„Wenn die Schrecken der letzten Tage . . . eine größere moralische Bedeutung haben als die Schrecken der letzten siebzig Jahre, dann droht die moralische Reaktion des Augenblicks das Verständnis für die radikalen Ungerechtigkeiten, die das besetzte Palästina und die gewaltsam vertriebenen Palästinenser erdulden müssen, in den Hintergrund zu drängen.“

Offensichtlich ist der Philosophin entgangen („besetztes Palästina“), dass sich der jüdische Staat längst aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen hat, wobei der „Dank“ der Hamas darin bestand, Israel verstärkt mit Raketen zu bombardieren und zig-unterirdische Tunnels zu bauen, die ihre Terroranschläge begünstigen.

Anscheinend haben die Islamisten in ihrer typischen Mentalität den israelischen Rückzug als „Schwäche“ ausgelegt und dies zum Anlass genommen, den verhassten jüdischen Staat noch mehr zu attackieren bis hin zu den Massakern am 7. Oktober und danach.

Judith Butler ist ein prominentes Beispiel für den linken Antisemitismus, der mit rationaler Sachkritik an Israel nichts zu tun hat, sondern sich geradezu in einen israelfeindlichen Wahn hineinsteigert.

Um ihn zu rechtfertigen, steigt man auf das hohe moralische Ross, fabuliert von Anti-Kolonialismus und Anti-Imperialismus, von Anti-Rassismus, Wokismus und ähnlichen rotgrünen Denkschablonen und SCHLAG-Worten.

Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt. Dort erschien der hier zweitveröffentlichte Beitrag zuerst.

PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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