Donnerstag, 21. November 2024

Abgewrackt – Wie Deutschland zerstört wird

Der beliebte PP-Gastautor Frank Haubold hat soeben ein neues Buch veröffentlicht. Bereits der Titel „Abgewrackt. Wie Deutschland ruiniert wird“ lässt vermuten, dass hier brandaktuelle Themen angegangen werden. Wir haben den Publizisten gebeten, uns einen ersten Einblick zu geben:

Über ein Jahr ist seit der letzten Ausgabe meiner Anmerkungen zum Zeitgeschehen („Im Blindflug“, 2022) vergangen, und meine skeptische Vorhersage, was die Zukunft unseres Landes betrifft, wurde durch die Realität noch übertroffen. Inzwischen kann kaum noch ein Zweifel daran bestehen, dass sich Deutschland zum dritten Mal in seiner jüngeren Geschichte auf totalitären Abwegen befindet und angetrieben von ideologischer Borniertheit und moralischer Hybris selbst zugrunde richtet.

Wie ich schon vor der Corona-Krise schrieb, sind der Parteienstaat und seine medialen Hilfstruppen fest entschlossen, Macht, Pfründen und Deutungshoheit mit allen Mitteln zu verteidigen. Dies geschieht inzwischen kaum noch verbrämt unter offener Verletzung demokratischer und rechtsstaatlicher Prinzipien und richtet sich inzwischen nicht mehr nur gegen aktive Kritiker, sondern gegen jeden, der staatliche Verlautbarungen und Maßnahmen, und seien sie noch so fragwürdig und grundgesetzwidrig, hinterfragt.

Die totalitäre Anmaßung der Akteure beschränkt sich dabei längst nicht mehr auf den politmedialen Bereich, sondern greift zunehmend in sämtliche Lebensbereiche bis hin zum Privatleben ein, wobei die bürgerlichen Grundrechte und Freiheiten mehr und mehr eingeschränkt werden. Die Begründungen, sofern überhaupt noch welche gegeben werden, werden dabei immer absurder und entbehren oft jedweder sachlichen Grundlage.

Die Methoden der Umerziehung werden dabei immer bizarrer, als stünden die Akteure in einem Wettbewerb, Orwells „Neusprech“ noch zu überbieten. Das überschreitet immer öfter die Grenzen zur Absurdität, wie die ultimative und durch Gerichtsurteile bestätigte Forderung, sich als weiblich gerierende biologische Männer tatsächlich als Frau zu behandeln und damit die Realität zu verleugnen. Ob Personen, die sich für Napoleon oder ein Eichhörnchen halten, ebenfalls die Unterstützung der Justiz bei der Durchsetzung ihrer Befindlichkeiten genießen, ist nicht bekannt, aber inzwischen durchaus vorstellbar.

Das ehemals für sein Organisationsvermögen bewunderte und gelegentlich auch gefürchtete Land der Erfinder und Ingenieure verwandelt sich dabei mehr und mehr in eine Großraumpsychiatrie, in der die besonders verhaltensauffälligen Patienten die Herrschaft übernommen haben.

Die durchaus totalitär zu nennenden Maßnahmen während der Coronakrise haben ebenso wie die selbstzerstörerische Energie- und Außenpolitik dieser Tage nichts mehr mit rationalem Handeln oder Schadensbegrenzung zu tun, sondern pendeln planlos zwischen Ignoranz, Realitätsverweigerung und blindem Aktionismus.

In einem demokratisch verfassten Gemeinwesen mit strikter Gewaltenteilung könnte die Justiz den rechtlich fragwürdigen und oftmals sogar grundgesetzwidrigen Aktivitäten der Regierenden einen Riegel vorschieben, doch dergleichen kann man hierzulande getrost ausschließen.

So wäre eine unabhängige und vor allem zeitnahe Prüfung der Corona-Zwangsmaßnahmen auf ihre Rechtmäßigkeit Aufgabe des Bundesverfassungsgerichtes gewesen, das in dieser Frage allerdings nicht nur kläglich versagt hat, sondern inzwischen völlig ungeniert als Erfüllungsgehilfe der Politik agiert.

Seit der Ernennung des Merkel-Vertrauten Stephan Harbarth zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes sind dessen Entscheidungen stets streng regierungskonform und huldigen darüber hinaus auf juristisch äußerst fragwürdige Weise dem Zeitgeist, wie das skandalöse Grundsatzurteil zum Klimaschutz belegt.

Die Gewaltenteilung als Grundpfeiler eines demokratischen Staatswesens existiert in der Bundesrepublik offenbar nur noch auf dem Papier.

Ähnliches gilt für das Bundesamt für Verfassungsschutz, das ebenfalls personell bereinigt und auf Regierungslinie gebracht wurde und inzwischen wie politisch erwünscht als Repressionsinstrument gegen die Opposition eingesetzt wird. Entlarvend in diesem Zusammenhang ist ein Interview des von Frau Merkel installierten Präsidenten Thomas Haldenwang, in dem er Kritiker der Corona-Maßnahmen als „Staatsfeinde“ bezeichnet, eine Diktion, die fatal an die Verlautbarungen des SED-Regimes erinnert.

Die „Neue Zürcher Zeitung“ kommentiert die inzwischen auch im Ausland kritisch wahrgenommene Instrumentierung des Verfassungsschutzes wie folgt: „Da sitzt also Thomas Haldenwang, der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, im deutschen Fernsehen und sagt folgenden Satz: ‚Nicht allein der Verfassungsschutz ist dafür zuständig, die Umfragewerte der AfD zu senken.‘ Nicht allein? Das lässt aufhorchen … Aus dem Satz lässt sich in der Tat ablesen, dass Haldenwang seinen Dienst als politischen Akteur versteht. Dies ist jedoch nicht dessen Aufgabe. Der Verfassungsschutz soll Informationen sammeln und auswerten, mehr nicht.“ Und kommt schließlich zu dem Fazit: „Ein politisierter Verfassungsschutz schützt nicht die Verfassung, er wird im schlimmsten Fall selbst zur Bedrohung.“ (!)

Die Drangsalierung und Entrechtung der Bürger unter dem Deckmantel der Pandemie-Bekämpfung war jedoch nur ein Vorgeschmack darauf, was sie im Rahmen aktueller und künftiger Klimarettungs-, Migrations-, Antirassismus- und Diversitätskampagnen zu erwarten haben. Widerstand wird nicht geduldet, dafür geben die Gewaltexzesse der von einem ehemaligen SED-Funktionär geführten Berliner Polizei gegen friedliche Demonstranten, das rechtlich fragwürdige Vorgehen gegen kritische Richter in Thüringen und die mit martialischem Aufwand zelebrierten öffentlichen Verhaftungen angeblich Terrorverdächtiger bereits die Richtung vor.

Wie in finstersten Zeiten schüren Politik und Medien inzwischen ungehemmt Hass – Hass gegen „Rechte“, Hass gegen „Klimaleugner“, Hass gegen „Querdenker“ und „Coronaleugner“, Hass gegen Ungeimpfte und brandaktuell Hass gegen Russland und „Putinversteher“. „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“, die alte Losung totalitärer Regime, feiert in der Bundesrepublik Deutschland dieser Tage fröhliche oder vielmehr traurige Auferstehung ebenso wie eine Kriegsrhetorik gegen Russland, die angesichts der Verheerungen des zweiten Weltkrieges bis vor kurzem undenkbar schien.

Ein Gemeinwesen, dessen Politik auf Hass gegen wen auch immer und Selbstüberhöhung beruht, hat keine Zukunft. Und anders als in den Vorgängerbänden kann ich freiheitlich denkenden Menschen nicht mehr nur empfehlen, ihre Pässe rechtzeitig erneuern und Fremdsprachen zu lernen. Nein, denn inzwischen ist es bereits fünf nach zwölf. Wer weggehen kann, sollte es bald tun. Denn es wird keine Wende zum Besseren geben in einem Land, in dem eine manipulierte Mehrheit wie 1914 und 1933 erneut einer politmedialen Clique auf dem Weg ins Verderben folgt.

Die Einschläge kommen näher, nicht nur im übertragenen Sinne im Hinblick auf die zunehmende Kriminalität auf den Straßen, sondern im schlimmsten Fall auch bald im Wortsinn. Ein Land, das mit einer Außenministerin geschlagen ist, die en passant in einer Rede Russland den Krieg erklärt, macht sich selbst zur Zielscheibe…

Abgewrackt: Wie Deutschland zerstört wird. 138 Seiten, ISBN-13: ‎979-8851523151, 7,90 Euro.

Verlosung signiertes Exemplar

PS: PP verlost wieder ein speziell für den Gewinner signiertes Exemplar: Preisfrage: Nennen Sie ein Werk des Autors aus der Sparte der fiktiven Literatur – Email bis 30.07. an B08031968@googlemail.com.

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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