Die ungebremsten und stetig ansteigenden Waffenlieferungen in die Ukraine dürften auf lange Sicht zu einer sicherheitspolitischen Katastrophe für die gesamte Region und darüber hinaus führen.
Denn wie bereits bei „Hilfsgeldern“ in Milliardenhöhe von EU und Co., dürften auch die milliardenschweren Militärgeräte am Ende des Tages in den Händen von Kriminellen landen (wobei sie das im Falle der ukrainischen Regierung ohnehin bereits tun). Davor warnt nun auch der aus Deutschland stammende Interpol-Chef Jürgen Stock.
Keine Rückverfolgung für Waffen
Wenn wir Waffen liefern – was passiert dann später mit ihnen? Niemand kann nachkontrollieren, wo sie verbleiben und am Beispiel Afghanistan sehen wir leider, dass es schiefgehen kann… (Ulrike Guérot)
Stock warnt aktuell davor, dass nach einer Beendigung des Konflikts – und möglicherweise schon währenddessen – die Waffen in der sogenannten „Schattenwirtschaft“ landen und auf dem Schwarzmarkt von der Ukraine aus in die ganze Welt gelangen.
Und die Rede sei hier nicht von ein paar Sturmgewehren oder Panzerabwehrraketen, sondern von hochtechnologischen Kriegsgeräten im Wert von zig Millionen.
„Kriminelle Gruppen versuchen, diese chaotischen Situationen und die Verfügbarkeit von Waffen auszunutzen, selbst von solchen, die vom Militär verwendet werden, einschließlich schwerer Waffen. Diese werden auf dem kriminellen Markt verfügbar sein und eine Herausforderung darstellen. Kein Land und keine Region kann isoliert damit umgehen, denn diese Gruppen operieren auf globaler Ebene.“
Stock appelliert daher an die NATO-Staaten und andere Waffenlieferanten, gemeinsam an einem System für Rückverfolgung und Tracking zu arbeiten und bereits bestehende Systeme besser zu nutzen.
Fluten Kriegswaffen bald Westeuropa?
Gerade für Westeuropa sieht Stock die Gefahr, dass die schweren Kriegswaffen über kriminelle Kanäle in die Hände radikaler Gruppierungen gelangen. Was er freilich nicht ausspricht, aber sich jeder denken kann, ist die Tatsache, dass vor allem Islamisten und Linksextremisten die Nutznießer dieser Waffenflut sein werden – mit ungeahnten Folgen.
Interpol fordere nun seine Mitglieder auf, die eigene Datenbank zu nutzen, um die Waffen zu verfolgen und aufzuspüren.
„Wir sind in Kontakt mit den Mitgliedsländern, um sie zu ermutigen, diese Instrumente zu nutzen. Kriminelle sind an allen Arten von Waffen interessiert … im Grunde genommen kann jede Waffe, die getragen werden kann, für kriminelle Zwecke verwendet werden“.
Erstveröffentlichung bei „Unser Mitteleuropa“.
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