Mittwoch, 18. Dezember 2024

Gleichgeschaltete Bischöfe finanziell austrocknen!

Der wirksamste und schmerzhafteste Protest gegen das Versagen der deutschen Bischöfe ist neben Kritik und Gebet der Entzug der üppigen Geldzuflüsse durch die Kirchensteuer. Ein Gastbeitrag von Dieter Volkerts

In den letzten Wochen haben viele angesehene Bischöfe in aller Welt (z.B. Skandinavien, Polen, USA, Afrika) große Sorge über den synodalen Weg der deutschen katholische Bischofkonferenz geäußert. Deren Vorsitzender Bischof Bätzing konnte das nicht ignorieren und hat manchen beschwichtigende und den eigenen Weg verteidigende Antwortschreiben gesendet.

Dabei hatte man den Eindruck, dass die Basis aller neuen Theologie nun die Missbrauchsfälle und die Anpassung an den Zeitgeist und die Schwäche der Menschen sind und nicht mehr das Evangelium und die Lehre der katholischen Kirche.

Finanzieller Reichtum wird der Kirche in Deutschland zum Verhängnis

Auch wegen des finanziellen Reichtums durch die Kirchensteuer kann sich die deutsche katholische Bischofkonferenz den schismatischen und rebellischen Weg des synodalen Weges leisten. Die üppigen Finanzmittel ermöglichen ihr eine gewisse Unabhängigkeit und einen Einfluss auf Rom. Ebenso hilft ihr aber auch ein schwacher Vatikan, der die Eigensinnigkeit und Abwege in Deutschland in absehbarer Zeit wohl nicht klar und scharf verurteilen wird, wie das früher üblich gewesen wäre.

Somit läuft die deutsche katholische Kirche immer weiter in ein nationales praktisches Schisma hinein, dass aber von Rom wohl in nächster Zeit nicht formell festgestellt werden wird. Institutionell ist man noch mit Rom verbunden, aber in der Glaubenspraxis ist der schismatische Geist bereist bis in viele Pfarrgemeinden hinein gelebte Praxis.

Doch einigen gläubigen Katholiken sind sehr unglücklich mit dieser Richtung und protestieren heftig über diese Loslösung von Rom in der Glaubenspraxis und in der Lehre.

Austritt aus Kirchensteuergemeinschaft

Der wirksamste und schmerzhafteste Protest ist dabei neben Kritik und Gebet der Entzug der üppigen Geldzuflüsse durch die Kirchensteuer. Das durch den Austritt aus der Kirchensteuer gesparte Geld sollte dann alternativ an noch wirklich katholische Organisationen und Einrichtungen gespendet werden. Dabei muss man keine Sorge haben, dass man keine Sakramente mehr gespendet bekommt, denn es finden sich inzw. genug Priester, die diesen Gläubigen dennoch die Sakramente spenden.

Zudem gibt eine interessante Analyse des Kirchenrechtlers Pater Gero Weishaupt über die rechtlichen Aspekte des Austritts aus Kirchensteuer. Die Zusammenfassung seiner Analyse lautet:

  1. Es gibt keinen Kirchenaustritt. Mit der Erklärung vor einer staatlichen Behörde tritt man aus dem staatkirchlichen Konstrukt der Körperschaft des öffentlichen Rechtes „Kirche“ aus, nicht aus der Kirche.
  2. „Die Austrittserklärung vor der staatlichen Behörde zeitigt im äußeren Rechtsbereich der Kirche keinerlei Rechtsfolgen, solange die Straffolge, nämlich Exkommunikation, nicht durch ein – und das ist ausschlaggebend – konkretes Einzelstrafdekret seitens einer bischöflichen Behörde (nicht des Pfarrers, der dazu keine Vollmacht hat) festgestellt und an die Person, die den Austritt vor der staatlichen Behörde erklärt hat, zugestellt worden ist. „Solange der Eintritt dieser Strafe aber nicht durch die kirchliche Autorität formell festgestellt wird – dass geschieht in der Praxis nicht –, binden die Folgen der Exkommunikation nur den Betreffenden selber in seinem Gewissen, nicht aber Dritte“ (Ulrich Rhode, Kirchenrecht, in: Studienbücher Theologie, Bd. 24, Stuttgart 2015, 88).
  3. Das heißt: Niemand darf dieser Person Sakramente und Sakramentalien verweigern, nach wie vor darf sie kirchliche Ämter und Dienste ausüben. Eine Rekonziliation im äußeren Rechtsbereich ist nicht erforderlich. 

Kirchensteuerzahlungen stoppen, um katholisch zu bleiben

Somit kann man in diesen Krisenzeiten als gläubiger Katholik aus der Kirchensteuer austreten und damit ein deutliches Zeichen gegen den synodalen Weg setzten.

Parallel zum Austritt sollte man aber auch einen Brief an die eigene Pfarrei (die über den Austritt informiert wird) und den zuständigen Bischof senden, der wie folgt formuliert werden könnte:

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Betreff: Austritt aus katholischer Kirchensteuer (bleibe aber praktizierender Katholik)

Sehr geehrter Bischof N, sehr geehrter Pfarrer N,

ich bin aus der katholischen Kirchensteuer ausgetreten, und wollte das nicht einfach anonym tun, sondern auch an meinen zuständigen Bischof und Pfarrer und damit auch meiner persönlichen Pfarrgemeinde vor Ort eine kurze Erläuterung senden.

Der Grund für den Austritt aus der Steuer ist, dass ich mit der Verwendung des Geldes und der inhaltlichen Richtung der kath. Kirche in Deutschland nicht mehr einverstanden bin, da sie in einigen Punkten immer mehr den Boden des kath. Glaubens verlässt und zudem zunehmend versteckt und offen gegen Rom opponiert.

Ich beende nur die Zahlung der Steuer und werde weiterhin katholisch gläubiger und praktizierender Christ bleiben. Das Geld werde ich dann alternativ an noch wirklich katholische Organisationen und Einrichtungen spenden.

Was sind die Gründe im Einzelnen:

    • Ich stelle immer mehr eine Verletzung der Einheit mit Rom und dem kath. Glaubenswahrheiten gerade auch bei einigen Priestern und Bischöfen in Deutschland fest.
    • Insbesondere den synodalen Weg der kath. Kirche in Deutschland sehe ich sehr kritisch, da er eine deutliche Ablösebewegung von der kath. Weltkirche und der kath. Lehre darstellt. Viele Bischöfe aus anderen Ländern kritisieren diesen Sonderweg zu Recht deutlich.
    • Ich erlebe viele Abweichungen und Sonderwege in der deutschen kath. Kirche:

a) In der hl. Messe wird zuweilen sehr viel experimentiert, sodass die würdige und vorgeschriebene Form stark verletzt wird.Das Sakrament der Beichte wird kaum noch beworben; es ist ein nahezu ausgestorbenes Sakrament. Fast kaum ein Priester predigt noch seinen Gläubigen, dass man nach Kirchenrecht unter schwerer Sünde verpflichtet ist, mind. ein mal im Jahr zur österlichen Zeit zu beichten. Zudem stellt man in der Beichte zuweilen eine sehr laxe Moraltheologie der Priester fest, die nicht mehr auf dem Boden des Katechismus steht.

b) Die Gläubigen werden in vielen Gemeinden nicht mehr deutlich darüber aufgeklärt, dass unser Leben eine ernste Angelegenheit ist und jeder vor die Entscheidung für oder gegen Gott und somit für das Reich Gottes (Himmel) oder die Verdammung (Hölle) gestellt ist. Die gepredigte Theologie ist meistens sehr weichgespült und wiegt die Gläubigen in falscher Sicherheit und unterstützt manche Laxheit. Selbstverständlich erhält jeder Mensch genug Gnadenangebote, um das Reich Gottes zu erreichen, aber er muss diese auch annehmen und sich ernsthaft und treu darum bemühen und die Priester sollten immer wieder ermahnen den richtigen Weg zu gehen.

c) In der Jugendarbeit werden Leiter im Amt belassen, die ihre Gruppen weit weg vom kath. Glauben leiten.

d) Auf der Suche nach einer noch wahrhaft katholischen Gemeinde, die sich an das Evangelium, die Lehre der Kirche und den kath. Katechismus hält, habe ich zum Glück noch eine andere passende kath. Kirchengemeinde gefunden, in der auch nur die alte lateinische tridentinische Messe gelesen wird. Interessanterweise sind dort sogar auch mehr junge Gläubige und junge Familien anzutreffen als in meiner eigentlichen Pfarrgemeinde.

Ich hoffe und bete, dass sich die kath. Kirche in Deutschland wieder erneuert und das kath. Kernprofil herausstellt und sich nicht dem Zeitgeist mehr und mehr anbiedert. Ich bin überzeugt, dass dann auch wieder mehr Gläubige eifriger dabei sind. Dann zahle ich auch gerne wieder die offizielle kath. Kirchensteuer.

Ich würde es traurig finden, wenn mich die Kirche wg. der nicht gezahlten offiz. Kirchensteuer aus ihren Büchern streicht und mir die Sakramente verweigern würde, da ich ja weiterhin glaube und praktiziere. Nach einer Einschätzung von Papst Benedikt XVI. darf Kirchensteuer und Zugehörigkeit zur Kirche auch nicht verknüpft werden. Die Sakramente dürfen nicht an Geldzahlungen gebunden sein.

Ebenso hat der Kirchenrechtler Pater Gero Weishaupt bestätigt, dass man durch den Austritt aus der Kirchensteuer nicht automatisch aus der Kirche ausgetreten ist.

Weiterhin in christlicher Verbundenheit innerhalb der kath. Kirche grüßt Sie, Vorname Nachname

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