Freitag, 29. März 2024

Grenzkonflikt: Papst Franziskus fällt den katholischen Polen in den Rücken

(David Berger) Mit einem propagandistischen Gebetsaufruf auf dem Petersplatz ist Papst Franziskus den katholischen Polen, die derzeit an ihrer Grenze zu Weißrussland für ganz Europa (und auch den Vatikan) kämpfen, in den Rücken gefallen. 

Dass es Päpste gab, die Waffen segneten, die selbst Kriege führten oder in Kriegen klar Position für eine bestimmte Seite bzw. zu dem Vorteil der katholischen Kirche bezogen, ist kein Geheimnis. Seit den großen Friedenspäpsten des 20. Jahrhunderts, angefangen von Benedikt XV über Pius XII bis hin zu Johannes XXIII. und Johannes-Paul II. schien es, als habe die Kirche dazu gelernt.

Doch auch in diesem Punkt nimmt Papst Franziskus eine eigentümlich bizarre Stellung ein. Das zeigte sich am gestrigen Sonntag. Am ersten Tag der Woche betet der Papst für gewöhnlich den Angelus am Fenster seines Palastes mit den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen.

„…die an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen erfrieren“

Diesmal hatte er etwas ganz Besonderes auf Lager: Franziskus bat die Besucher auf dem Petersplatz, sich ihm für einen Moment des stillen Gebets für Migranten anzuschließen, besonders für diejenigen, die kürzlich im Ärmelkanal und im Mittelmeer ertrunken sind, und für diejenigen, die an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen erfrieren.

„Wie viele Migranten sind in diesen Tagen ernsthaften Gefahren ausgesetzt und wie viele verlieren ihr Leben an unseren Grenzen?“, fragte der Papst am 28. November, nachdem er das Mittagsgebet Angelus im Vatikan gesprochen hatte.

Warum kein Gebet für die bedrängten Polen und das christliche Abendland?

Man kann nun einwenden, dass man für alle Menschen in Not, für Sündern, für Gewalttäter, selbst für Terroristen und Mörder beten soll. Und das ist prinzipiell richtig. So beten Katholiken nach jedem Rosenkranzgesätz „bewahre uns vor dem Feuer der Hölle und führe alle Selen in den Himmel, Besonders jene, die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.“

Aber öffentliche Gebete und Gebetsaufrufe des Papstes haben einen ganz anderen, stets (kirchen-)politischen Charakter. Mit dem religiösen Ritus geht eine Stellungnahme einher. So auch hier. Da wird man dann weiter die Frage stellen: Warum kein Gebet für die polnische Nation, warum keines für das Überleben des jüdisch-christlichen Abendlandes?

„Welche Schande!“

Besonders die Erwähnung des weißrussisch-polnischen Grenzkonflikts, der – das weiß auch die Vatikanische Diplomatie sehr genau – kein Flüchtlingsdrama im herkömmlichen Sinn, sondern ein kriegerischer Angriff auf Polen bzw. ganz Europa ist, sorgt sowohl in Polen wie in der ganzen katholischen Welt für Verwunderung. Einer der PP-Kontaktleute im Vatikan mir gegenüber:

„Franziskus verfolgt in seiner peinlichen Ahnungslosigkeit, die stets das Gute will und doch das Böse schafft, damit das kriegerische Anliegen Lukaschenkos und fällt den Polen in den Rücken! Welche Schande!“

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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