Freitag, 13. Dezember 2024

Eminenz, vom wem wurden Sie ermächtigt, dem Attentäter von Wien zu verzeihen?

Wir dokumentieren hier einen Offenen Brief an den Erzbischof von Wien, Kardinal Dr. Christoph Schönborn aus der Feder von Reinhard Wenner. Der fragt etwa: „Unverständlich ist mir, Herr Kardinal, dass Sie für den Attentäter von Wien eine Kerze angezündet und erklärt haben sollen, sie verziehen ihm. Sind Sie von den Angehörigen der Ermordeten und von den über 20 verletzten Personen dazu autorisiert worden oder haben Sie sich da etwas angemaßt?“ (DB)

Sehr geehrter Herr Kardinal Dr. Schönborn,

Radio Vatikan berichtete am 4.November 2020, Sie hätten am Tag zuvor im Stephansdom zu Wien in einem Gedenk- und Trauergottesdienst „um den Segen und Frieden für die Verstorbenen, Verwundeten, Trauernden und das ganze Land“ gebetet und gesagt, dass die „bewährte Einheit und der Zusammenhalt der Religionen in Österreich“ durch das Attentat „nicht zerstört werden“ dürfe. Sie hätten vom „Verzicht auf Hasspostings oder dem Schüren von Vorurteilen“ gesprochen.

Auch ich bin gegen Hasspostings und dem Schüren von Vorurteilen. Aber ob es die „bewährte Einheit und der Zusammenhalt der Religionen“ bezüglich des Islams auf Dauer geben kann, ist nicht nur wegen des Attentats, sondern insbesondere aufgrund der Weisungen des Koran-Allah zweifelhaft.

Unwert-Urteile im Koran über Christen

Nach dem Koran

  • sind Christen gegenüber Allahs Botschaft taub, stumm und blind, gleichsam verstandeslos (Koranverse 2,171; 2,18; 9,30; 9,127) und „sind genauso (stumpfsinnig) wie Vieh“ und „irren noch eher vom Weg ab (als man das vom Vieh sagen kann)“ (Koranvers 25,44) und sind schlimmer als Tiere (Koranvers 8,55 f.);
  • sind Christen Lügner, weil sie sagen, Allah habe ein Kind bzw. Kinder gezeugt (Koranvers 37,151 f.) und zwischen Allah und den Dschinn bestünden verwandtschaftliche Beziehungen (Koranvers 37,158);
  • versuchen Christen, die Muslime von der wahren Religion, dem Islam, abzubringen und sie damit um das ewige Heil zu betrügen (Koranverse 2,109; 4,44; 4,89; 3,118; 16,88);
  • sollen Muslime Ungläubige nicht zu Vertrauten nehmen (Koranverse 3,118; 4,144; 5,57; 58,22);
  • gefährden Christen das Wohlergehen von Muslimen; denn jeder Muslim, der sich mit Ungläubigen einlässt, kann den Koran-Allah veranlassen, gegen ihn mit einem Strafgericht vorzugehen (Koranverse 4,144; 5,57);
  • sind die Heiden bzw. Heuchler zu bekämpfen (Koranverse 9,5 und 4,89); denn allein schon durch ihr Dasein gefährden sie die beste Gemeinschaft, die umma, indem sie ggf. Muslime veranlassen können, Christen zu werden;
  • hat Allah Satane auf die Christen gesandt (vgl. Koranvers 19,83) und jedem, der von seiner Barmherzigkeit nichts wissen will, einen Satan zugesellt (Koranvers 43,36); vor solchen Leuten dürften sich Muslime in acht nehmen;
  • helfen die Christen dem Satan (Koranvers 25,55) und sind damit – wie die Satane – ebenfalls Widersacher Allahs und folglich auch der Muslime;
  • gelten Christen als Menschen mit einer Krankheit im Herzen, weil sie den Koran ablehnen (Koranverse 9,125 und 47,29);
  • sind Christen unrein; im Tafsir al-Jalalayn 9,28 soll es heißen: „Oh ihr Gläubigen, die Götzendiener sind wahrhaftig unrein. Sie sind schmutzig aufgrund ihrer inneren Niederträchtigkeit“; wer sich nicht verunreinigen will, geht zu ihnen besser auf Distanz; ein muslimischer Friedhof kann sogar noch von einem christlichen Leichnam verunreinigt werden;
  • gelten Muslime, die sich Ungläubigen anschließen, als Frevler (Koranverse 9,23, 5,51, 5,57);
  • hat Allah die Christen verflucht (Suren 4,51 f.; 9,68; 33,64; 2,89; 9,30);
  • hat Allah die Muslime auffordert, mit den Ungläubigen keine Geduld zu haben, sondern sie ggf. mit der Waffe zu bekämpfen (Suren 47,8; 4,89; 2,216; 5,35).

Es fehlt damit an einem Grundkonsens zwischen dem Islam und dem Christentum sowie anderen Religionen. Zudem teilt Allah im Koran weiter mit, er werde jeden, der an den dreifaltigen Gott glaube, in seine Hölle stecken und somit auch Sie, Herr Kardinal (vgl. Koranvers 98,6).

Sind Sie sicher, dass die Vertreter der Muslime in Wien bzw. Österreich Ihnen gegenüber nicht takiyya praktizieren, Sie nicht täuschen? Meinen Sie, mit Ihrem Aufruf zur Friedfertigkeit und zu einem guten Miteinander könnten Sie Muslime bewegen, ihrem Allah in etlichen Bereichen den Gehorsam zu verweigern?

Radio Vatikan berichtet in dem Zusammenhang weiter, Sie hätten mitgeteilt, wenn „Einzelne ein Verbrechen begehen, dann müsse das auch als Verbrechen dieser Einzelnen gesehen werden. Man dürfe nicht ganze Gruppen oder die Gesellschaft dafür verantwortlich machen.“

Spielt neuerdings die Religion, die Ideologie beim Verhalten von Menschen keine Rolle mehr, zumindest dann nicht, wenn es sich um kriminellen Taten von Muslimen gegen sog. Ungläubige handelt?

Warum erklären nicht alle islamischen Rechtsschulen, alle Ayatollas und Großimame, dass die Kampfaufträge, die im Koran stehen, obsolet seien? Warum werden nach wie vor muslimische Selbstmordattentäter von Muslimen als Märtyrer verehrt? Doch wohl deswegen, weil sie korangemäß gehandelt haben.

Wollen Sie, wenn – wie angekündigt – Kultusministerin Raab (ÖVP) Moscheen schließt, in denen am wortwörtlichen Korantext festgehalten wird, gegen die Schließungen protestieren?

Der Attentäter, ein irregeleiteter Muslim?

Wenn Sie den Koran gelesen haben sollten, müssten Sie wissen, dass der muslimische Attentäter von Wien kein irregeleiteter Mann ist, sondern ein treuer Befolger der Weisungen Allahs. Er hat entsprechend den Weisungen seines Gottes gehandelt und seinem Allah ein paar Ungläubige vom Hals geschafft.

Eine ähnliche Ansicht zum Töten von Ungläubigen soll auch der palästinensische Islamwissenschaftler Sheikh Issam Amira vertreten. Im Blog „Philosophia perennis“ wurde am 5. 11. 2020 berichtet, Issam Amira habe in seinem wöchentlichen Unterricht in der Kairoer Al-Aqsa-Moschee gesagt, die Enthauptung des französischen Lehrers Samuel Paty durch einen jungen muslimischen Tschetschenen sei für die tschetschenische Jugend eine große Ehre, und auch für alle Muslime. Der Anlass, dem Lehrer den Kopf abzuschneiden? Paty hatte im Unterricht zum Thema „Meinungsfreiheit“ Mohammed-Karikaturen gezeigt.

In den Augen von Muslimen eine „abscheuliche Tat“?

Radio Vatikan berichtet weiter, am Gottesdienst im Stephansdom habe u. a. der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Herr Ümit Vural, teilgenommen. Er habe den Anschlag als „abscheuliche Tat“ verurteilt.

Kann ein gläubiger Muslim das Attentat seines Glaubensbruders mit 4 Toten und über 20 Verletzten ehrlichen Herzens als „abscheuliche Tat“ bezeichnen? Er würde dann ja im Grunde die Weisungen Allahs kritisieren.

Totengebet für einen Ungläubigen?

Haben Sie den Eindruck, dass Herr Ümit Vural in seinem Gebet für die vier Ermordeten z.B. das islamische Totengebet gesprochen hat?

Mohammed wird im Koran angewiesen:

„Und sprich niemals, wenn einer von ihnen stirbt, das (Toten-)Gebet (oder: den Segen?) über ihn und stell dich (dann bei der Beerdigung) nicht an sein Grab! Sie haben (ja) an Allah und seinen Gesandten nicht geglaubt und sind als Frevler gestorben.“ (Koranvers 9,84 in der Übersetzung von Rudi Paret.)

Mohammeds Verhalten gilt Muslimen als Beispiel für ein Allah wohlgefälliges Verhalten (Koranvers 33,21). Meinen Sie, dass ein Muslim der koranischen Weisung und Mohammeds Vorbild zuwider handeln wird?

In einer Fatwa wird das islamische Totengebet für Johannes Paul II. ausdrücklich abgelehnt und damit für einen Papst, der immerhin in Damaskus einen Koran geküsst hat.

Das „Institut für Islamfragen der Evangelischen Allianz in Deutschland, Österreich, Schweiz, dh“, hat zu der Frage „Islamisches Totengebet für einen Nichtmuslim“ am 07. 11. 2005 folgende Fatwa veröffentlicht:

Fatwa von Scheich Nasser Ibn Sulaiman al-’Umar über Papst Johannes Paul II.: Wie Muslime zu dem verstorbenen Papst stehen sollen

Frage: Ein Muslim fragt, ob

  1. der Papst (Johannes Paul II.) als Gottloser oder Gläubiger gestorben ist;
  2. Muslime für ihn beten dürfen;
  3. Muslime ihn verfluchen dürfen.

Antwort:

  1. Der Papst ist zweifellos als Gottloser gestorben.
  2. Man darf nicht für ihn beten. (Sure 9,113 und 84) … . Er ist gottlos gewesen, weil er an Jesus Christus geglaubt hat (Sure 9,30).
  3. Man darf ihn verfluchen, weil er als Gottloser gestorben ist … . Ob man dies in der Öffentlichkeit tun sollte, ist abhängig von den Vor- und Nachteilen, die dadurch entstehen könnten.

Scheich al-’Umar betont, dass ein Mensch, der auch nur die geringste Kenntnis von der Lehre des Islam habe, diese Fragen nicht stellen würde. Quelle: saaid.net/fatwa/f55.htm

Ist auszuschließen, dass Herr Ümit Vural im Stephansdom seinen Allah gebeten hat, er möge dafür sorgen, dass alsbald auch der Stephansdom zu einer Moschee gemacht werden könne wie die Hagia Sophia in Konstantinopel?

Manchmal habe ich den Eindruck, dass insbesondere Bischöfe und Priester im Blick auf die christenfeindlichen Lehren des Korans wie benebelt reagieren.

Ein Mann, der Mordtaten verzeiht?

Unverständlich ist mir, Herr Kardinal, dass Sie für den Attentäter von Wien eine Kerze angezündet und erklärt haben sollen, sie verziehen ihm. Sind Sie von den Angehörigen der Ermordeten und von den über 20 verletzten Personen dazu autorisiert worden oder haben Sie sich da etwas angemaßt?

Was würden Sie sagen, wenn Sie zusammengeschlagen worden wären und ich mitteilte, ich verziehe dem Schläger und zünde für ihn eine Kerze an?

Verzeihen Sie auch allen anderen Wiener Verbrechern und zünden Sie für jeden von ihnen ebenfalls eine Kerze an? Haben Sie auch jenen Klerikern Ihrer Erzdiözese verziehen und für sie eine Kerze angezündet, die Kinder und Jugendliche missbraucht haben?

Und noch etwas wüsste ich gern:

Was haben Sie und die Priester des Erzbistums Wien bisher zugunsten verfolgter Christen in islamischen Staaten getan?

Was haben Sie und die Priester des Erzbistums Wien getan, um den Muslimen im Erzbistum Wien den christlichen Glauben zu verkündigen? An den entsprechenden katechetischen Materialien bzw. Informationen bin ich interessiert.

Freundliche Grüße, Reinhard Wenner

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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