Donnerstag, 25. April 2024

Söder und Merkel: Auch mit der App müssen Corona-Maßnahmen weiter bestehen bleiben

(David Berger) Im Vertrauen auf Versprechungen von Politikern, dass durch die Corna-App die Corona-Maßnahmen weitgehend verzichtbar werden, haben viele Menschen die App herbeigesehnt und bereits innerhalb der ersten 24 Stunden sollen über 6 Millionen Nutzer die App auf ihre Handy heruntergeladen und aktiviert haben.

Nachdem die App nun so gut läuft, kann man auch die Versprechungen wieder rückgängig machen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder,von vielen Deutschen für seinen sadistischen Kurs bewundert, warnt nun davor, „dass im Gegenzug zur App auf keine der bisherigen Schutzmaßnahmen verzichtet werden dürfe“ (Quelle).

Und Focus-Online meldet soeben: „Wegen der Corona-Krise bleiben Großveranstaltungen in Deutschland wohl bis mindestens Ende Oktober verboten. Das berichtet RTL/NTV unter Berufung auf ein Beschlusspapier, das Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten entwickelt habe.“ (Quelle)

Merkel: Maske und Abstandsregelung bleiben bis Impfstoff gefunden wurde

Und die Kanzlerin betonte heute, Söder beispringend: „Die Abstandsregel in Ergänzung mit der Mund-Nase-Bedeckung bleibe bestehen, betont die Kanzlerin. „Solange es keinen Impfstoff gibt, müssen wir mit der Pandemie leben. Das sind Basismaßnahmen, mit denen wir uns schützen.“

Vermutlich lacht man sich gerade über die Dummheit der Wähler in München und Berlin einen Ast. Und hat längst beschlossen, dass man bezüglich der Impfung eine ähnliche Taktik fahren wird.

Auch die Versprechung der Bundesregierung, dass Installation und Nutzung der App vollkommen freiwillig seien, stimmt nur bedingt bzw. ist eine Täuschung der Bürger.

Diskriminierung apploser Menschen wird kommen!

Zurecht fragt die „Süddeutsche“: „Rechtlich gibt es in der Tat keine App-Pflicht – aber faktisch könnte sich das anders entwickeln. Denn falls sich das Tool tatsächlich als wirksam bei der Warnung potenziell Infizierter erweist, wäre der durchschnittliche Corona-App-Nutzer weniger ansteckungsträchtig als seine Mitmenschen ohne App. Die meisten werden sich ja testen lassen, sobald ein riskanter Kontakt gemeldet wird.

Das aber wirft ungemütliche Fragen auf: Darf ein Betrieb, der sich gerade mühsam vom Shutdown erholt, seine Belegschaft zum Download verpflichten, um die Firma virenfrei zu halten? Kann der Restaurantbesitzer, der endlich wieder öffnen darf, Besucher ohne Warn-App abweisen? Droht also, mit anderen Worten, die Diskriminierung app-loser Menschen? Und was wäre das Freiwilligkeitsversprechen dann noch wert?“ (Quelle)

Mehr als 65 Millionen Euro an Steuergeldern für eine App?

Außerdem komme die App viel teurer als bislang erwartet. Der Merkur berichtet: „Für die neue staatliche Corona-App fallen nach dem Start weitere laufende Kosten an. Für Wartung, Pflege und Betrieb der App und anderer Komponenten veranschlagt der Bund in diesem und im kommenden Jahr rund 45 Millionen Euro. Das geht aus Antworten des Finanzministeriums auf Fragen des Linke-Haushaltsexperten Victor Perli hervor. Demnach entfallen auf die Telekom-Tochter T-Systems 43 Millionen Euro, auf den Softwarekonzern SAP knapp zwei Millionen Euro. Zudem werden für Werbung vorerst 3,5 Millionen Euro angegeben.“

20 Millionen hatte die Bundesregierung bereits in die Entwicklung der App gesteckt. Damit dürfte sie eine der teuersten Apps werden, die bislang auf dem Markt war. Und das alles nur, um eine angebliche Epidemie zu bekämpfen, die so gut wie vorüber ist?

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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