Mit dem Appell „Adoptionshilfe-Gesetz im Bundesrat verhindern!“ fordert der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Nachbesserungen im Vermittlungsausschuss. Das Kindeswohl dürfe nicht dazu missbraucht werden, um „Regenbogenfamilien“ zu diskriminieren.
In einem aktuellen Schreiben an die Ministerpräsidenten der Bundesländer setzt sich der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) dafür ein, dass das vom Bundestag beschlossene Adoptionshilfe-Gesetz im Bundesrat keine Zustimmung findet.
Hierzu erklärt Kristin Otto, „Vorständin“ des LSVD Berlin-Brandenburg: „Wir fordern den Regierenden Bürgermeister von Berlin und den Ministerpräsident von Brandenburg dazu auf, das Gesetz in den Vermittlungsausschuss zu verweisen. Wir wenden uns entschieden dagegen, dass die Diskriminierung von Zwei-Mütter-Familien im Verfahren der Stiefkindadoption weiter verschärft wird.“
Diskriminierung von Zwei-Mütter-Familien
Zwei-Mütter-Familien würden bereits aktuell eine erhebliche Diskriminierung durch den Zwang zur Durchführung eines förmlichen Adoptionsverfahrens als einziger rechtlicher Möglichkeit zur Erlangung der gemeinsamen Elternschaft erfahren. Sie seien die einzigen Eltern, in deren Partnerschaften und Ehen Kinder hineingeboren werden, die gegenüber dem Jugendamt und dem Familiengericht ihre Eignung als Eltern nachweisen müssten.
Dies sei eine erhebliche Diskriminierung, die nun durch das verabschiedete Adoptionshilfe-Gesetz weiter massiv verschärft werde: „Sie sollen nun zusätzlich auch eine verpflichtende Beratung absolvieren. Der Nachweis dieser Beratung wird zwingende Antragvoraussetzung für die Adoption sein. So drohen noch längere Wartezeiten bis zur rechtlichen Absicherung der Kinder.“ – so der LSVD in einer Pressemitteilung.
Kindeswohl – ja, aber …
„Das Kindeswohl liegt auch uns als Lesben- und Schwulenverband am Herzen. Es darf jedoch nicht als Argument sachgrundlos missbraucht werden, um werdende Regenbogenfamilien zu diskriminieren“, so Kristin Otto.
Kritiker solcher Forderungen argumentieren dagegen, dass das Kindeswohl dem Wohlfühlfaktor von Regenbogenfamilien überzuordnen ist.
Nackt gegen Diskriminierungen?
Unterdessen haben Berliner Homoaktivisten angekündigt, dass sie in diesem Jahr eine CSD-Demo bereits am 27. Juni durch Berlin veranstalten wollen. Sie soll unter dem Motto „Pride Berlin: Save our Community, Save our Pride“ stattfinden.
Die BZ weist auf den Auftritt nackter Männer und Frauen auf diesen Umzügen hin und bemerkt dazu: „Die Veranstalter der neu angekündigten Demonstration schreiben, Diskriminierung gegen LGBTIQ müsse dort bekämpft werden, wo sie geschieht, „und das ist in der Öffentlichkeit, im Besonderen der öffentliche Raum der Straße“.
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