Mittwoch, 24. April 2024

Innenministerium auf Arabisch: Grenzen der EU und Deutschlands für Flüchtlinge aus Türkei geschlossen

(David Berger) Das Bundesministerium des Inneren verbreitet seit gestern Abend über die sozialen Netzwerke eine unzweideutige Botschaft in arabischer und persischer Sprache: Die Grenzen der EU und Deutschlands seien für Flüchtlinge aus Türkei geschlossen. Doch ganz so ernst nimmt Seehofer die Botschaft aus seinem eigenen Haus dann doch wieder nicht.

Set gestern Abend verbreitet das Bundesministerium des Inneren folgende Botschaften auf Persisch und Arabisch im Internet:

هورست زیهوفر، وزیر کشور فدرال: ما نیاز به نظم در مرزهای خارجی اتحادیه اروپا داریم. ما با تمام توان خویش به کشور یونان کمک خواهیم کرد. مرزهای اروپا برای پناهندگان از ترکیه باز نیست و این امر در مورد مرزهای آلمان
نیز صدق می کند
وزير الداخلية الألماني هورست زيهوفر: نحتاج إلى النظام على الحدود الخارجية للاتحاد الأوروبي. سوف ندعم اليونان بكل ما أوتينا من قوة في هذا الصدد. إن حدود أوروبا ليست مفتوحة أمام اللاجئين من تركيا، وينطبق هذا على حدودنا الألمانية أيضًا.

Frei übersetzt heißt der Text:

Bundesinnenminister Horst Seehofer: „Wir brauchen Ordnung an den Außengrenzen der EU. Wir werden in diesem Sinne unser Bestes geben und Griechenland unterstützen. Die Grenzen Europas stehen Flüchtlingen aus der Türkei nicht offen, und dies ist gilt auch für die deutschen Grenzen!

Seehofer rudert mal wieder zurück

Aber Seehofer wäre nicht Seehofer, wenn er heute Morgen nicht schon wieder etwas zurück gerudert wäre. Die „Tagesschau“ meldet zufrieden, dass Bundesinnenminister Seehofer nicht mehr grundsätzlich dagegen sei, minderjähriger Flüchtlinge aus den türkischen Flüchtlingslagern nach Deutschland zu holen.

Er sei nun „überraschend offen für den Vorschlag von Grünen-Chef Robert Habeck. In der Vorweihnachtszeit hatte Seehofer dies noch als „nicht hilfreichen Vorschlag zu einem durchschaubaren Zeitpunkt“ abgelehnt.“

Erst gestern hatte das öffentlich-rechtliche Fernsehen erschütternde Bilder von Jugendlichen an der türkischen Grenze zu Griechenland gezeigt:

ZDF: Diesen beiden wurde von bösen Griechen das Handy abgenommen

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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