(David Berger) Unser Tweet des Tages, der zugleich von der „Heldin der Woche“ stammt, hat eines der aktuellsten Themen der Gegenwart zum Gegenstand: den Kampf gegen den Rassismus. Die Tweerterin: K. Grawinkel. Laut Twitter „Theater, Stadt, Feminismus, cultural hacking, Schuhe, Bücher, Radfahrerin, Dramaturgin“ an der „längsten Theke der Welt“ (Düsseldorf) …
Bereits am 6. Februar hat Frau Grawinkel gezeigt, wie Zivilcourage geht – selbst wenn man dadurch im gegenwärtigen, weitgehend von Rassisten dominierten Deutschland soziale Ächtung, berufliche Nachteile, Blockierung in den sozialen Netzwerken usw hinnehmen muss. Kurz nach einem Besuch in der Bäckerei schickte sie die mutige Botschaft an die Öffentlichkeit und berichtete von ihrer noch weitaus mutigeren Tat:
„Eben beim Bäcker darum gebeten, die rassistische Karnevalsdeko vom Gebäck in der Auslage zu entfernen. Die Verkäuferin wirkte erleichtert und hat es sofort gemacht. Es lohnt sich, den Mund aufzumachen. Habe ich u.a. von @alicehasters gelernt. Danke!“
Widerlich, diese weißen Menschen
Für die ganz Wenigen, die die Bestsellerautorin Alice Hasters nicht kennen sollten. Sie – selber als POC zu einer der großen Opfergruppen unserer Tage in Deutschland gehörend – hat das Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ geschrieben.
Und nun zum Originaltweet von Hassters-Fan Grawinkel:
Eben beim Bäcker darum gebeten, die rassistische Karnevalsdeko vom Gebäck in der Auslage zu entfernen. Die Verkäuferin wirkte erleichtert und hat es sofort gemacht. Es lohnt sich, den Mund aufzumachen. Habe ich u.a. von @alicehasters gelernt. Danke!
— K. Grawinkel (@kgrawi) February 6, 2020
Was erschreckt, ist dass Grawinkel selbst sehr weiß wirkt. Auch, um welchen Rassismus es sich bei der Gebäckauslage handelte, ist ungewiss, da sie mitten im Kampf gegen das Böse vermutlich vergessen hatte, das ganze fotografisch mit ihrem Handy festzuhalten.
„Hässliche Püppchen“
Irgendwo antwortet sie aber auf eine Nachfrage: Es seien „Berliner, dekoriert mit hässlichen Püppchen, die man nicht mehr nur als geschmackloses Klischee abtun kann“ gewesen. Worauf einer ihrer Follower antwortet: „Wenn hässliche Püppchen rassistisch sind, wird es in Zukunft sehr schwer für Sie werden. Überall auf diesem Planeten!“
Es muss also noch irgend etwas anderes, ganz gehörig Rassistisches vorgelegen haben!
Weißbrot lag vor Schwarzbrot
Waren es die meistens kräftig dunkel geratenden Röggelchen von Merzenich? (Ich muss gestehen, ich esse diese für mein Leben gerne… was mir vermutlich den Ruf als Rassisten mit kanibalischen Zügen eingetragen haben könnte)
Oder das Weißbrot, das vor dem Schwarzbrot lag? Das alles wissen wir nicht. Was wir aber wissen: Frau Krawinkel ist – als eine der wenigen Kämpferinnen gegen den Rassismus – unsere Heldin der Woche!
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