(David Berger) Alexander Gauland, der noch vor wenigen Tagen angekündigt hatte, nicht noch einmal für den Bundesvorstand zu kandidieren, droht nun damit es doch zu tun: sollten die Delegierten nicht sein Traumpaar (Meuthen und Chrupalla) zu den beiden neuen Parteischefs wählen.
Wir wissen nicht, ob Alexander Gauland die Ergebnisse der vielen Umfragen in den alternativen Medien gelesen hat, die nach dem Wunschpolitiker an der Spitze der AfD fragten. Dort kam er überall lediglich auf einige wenige Prozent. Und fast überall liegt Gottfried Curio weit vorne.
Um jeden Preis der Welt Curio verhindern
Daher ist Gauland heute in einem Interview mit dem Focus in die Offensive gegangen und hat sein Versprechen, auf dem morgen kommenden Bundesparteitag nicht mehr zu kandidieren, zurückgenommen. Mit dieser Drohung möchte er offensichtlich verhindern, dass Curio tatsächlich an seine Stelle tritt.
Dem Focus sagte er: „“Wenn Chrupalla und Meuthen gewählt werden, würde ich es gerne so lassen, wie es geplant war. Ansonsten behalte ich mir eine Kandidatur für den zweiten Sprecherposten vor.“
„Es ist eine glatte Umverschämtheit und das nicht das erste mal“
Viele Delegierte sehen dies nun als eine heftige Erpressung an, die einmalig in der Geschichte der Partei sei. Ein hervorragender Kenner der Partei schreibt: „Es ist eine glatte Umverschämtheit und das nicht das erste mal. Das Zitat sollte sich jeder mal auf der Zunge zergehen lassen … Wisst ihr Bescheid werte Delegierte und werte Mitglieder. In wenigen Jahren werdet ihr vermutlich 10-minütigen Applaus spenden? Wünsche ein geselliges Abnicken in Braunschweig.“
Andere sprechen davon, dass solchen Druck auf die eigene Partei nicht einmal von Merkel jemals gegeben habe. Es scheint zur Pathologie des politischen Marasmus senilis zu gehören, dass man an der Macht klebt bis sie einem – notfalls auch eher unehrenhaft oder durch biologische Notwendigkeiten – genommen wird. Schade!
Eine ganz Reihe von Fettnäpfchen
Die Aussage Gaulands ist nur ein weiterer Faux-Pas in der Aufregung rund um diese Wahl. Einen besonderen Tiefpunkt bildete dabei das Youtube-Interview des dem Flügel nahe stehenden AfD-Politikers Hansjörg Müller, der seither immer wieder „Böhmermann des Ostens“ genannt wird. Die MZ dazu:
„Dass AfD-Politiker in Satire-Sendungen durch den Kakao gezogen werden, ist nicht neu. Dass diesen Job jetzt auch die eigenen Parteifreunde besorgen, schon. Kurz vor dem Bundesparteitag der AfD hat der bayerische AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller das Bewerbungsvideo seines nordrhein-westfälischen Fraktionskollegen Roland Hartwig auseinandergenommen. Hartwig will auf dem Parteitag in Braunschweig an diesem Wochenende für einen Vize-Posten kandidieren.“
Was denken die PP-Leser?