Der barbarische Messermord eines jungen Afghanen an der 15-jährigen Mia aus Kandel sorgte in ganz Deutschland für großes Entsetzen und führte zu einer Welle an Demonstrationen und Gegendemonstrationen in dem kleinen Ort in Rheinland-Pfalz.
Nun wurde der verurteilte Mörder des Mädchens, Abdul D. tot in seiner Gefängniszelle gefunden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, soll sich Abdul D. in seiner Zelle erhängt haben.
Keine Anhaltspunkte für Fremdeinwirkung
Obwohl die Zuständigen im Gefängnis keine suizidalen Tendenzen festgestellt hätten, seien keine Anhaltspunkte für Fremdeinwirkung erkennbar. Dennoch haben die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.
Sein Anwalt Maximilian Endler (53) aus Mannheim gegenüber der Bildzeitung: „Das macht mich traurig, bislang bin ich nicht mal von den Behörden darüber informiert worden. Ich weiß, dass mein Mandant innerhalb der JVA häufiger Probleme hatte, die waren aber disziplinarischer Natur. Er eckte dort oft an. Doch dass er sich das Leben nehmen wollte, hätte ich nicht geglaubt. Ich hatte aber in der letzten Zeit auch keinen Kontakt mehr zu ihm.“
Gerechtigkeit und Gnade
So abscheulich die Tat von Abdul D. war, so wenig ist Freude über den vermutlichen Selbstmord angemessen. Unser Justizsystem setzt zurecht auf Besserung zu einem Leben ohne Straftaten und Resozialisierung des Täters. Diese Ziel wurde nun durch den tragischen Selbstmord zunichte gemacht.
Vor einem anderen, höheren Gericht wird er nun einen Richter finden, bei dem Gnade und Gerechtigkeit zugleich in höchster und vollendeter Form Verwirklichung finden, bei dem sich die vollkommene Gerechtigkeit in größter Gnade und die Fülle der Gnade in größtmöglicher Gerechtigkeit zeigen.