Freitag, 19. April 2024

Grüne Klimawandel-Hysterie als Ersatzreligion: Fridays for Plant-Physiology!

In einem Interview auf „Große Freiheit TV“ argumentierte die Bundesprecherin der „Grünen Jugend“ als wäre sie eine Heilige, die im Besitz der offenbarten Wahrheit ist. In diesem Beitrag sollen ihre Aussagen zum Thema „Klimawandel“ auf Grundlage der aktuellen Faktenlage bewertet werden. Kommentar von Prof. Ulrich Kutschera

Das Klima, definiert als durchschnittliches Wetter der letzten 30 Jahre, ist eine statistische Größe und daher ein Faktum. Statistische Mittelwerte kann man weder „bekämpfen“, noch „schützen“ und schon gar nicht „retten“.

Dennoch bezeichnen sich gewisse politische Ideologen als „Klimaschützer“, ohne dass sie folgende real-wissenschaftlichen Tatsachen zur Kenntnis genommen haben. Die drei Gruppen unterschiedlicher Klima-Bewerter Betrachten wir die „Klimadebatte“ von einem übergeordneten Standpunkt, so fällt auf, dass hier drei Personengruppen zu unterscheiden sind, ohne dass ein rationaler Diskurs stattfinden würde:

1. Naturwissenschaftler (Scientists), d. h. Biologen, Geologen, Physiker, Chemiker, die mit der United Nations International Panel on Climate Change (IPCC-Working Group I) assoziiert sind. Diese „Nawis“ gehen davon aus, dass die derzeitige geringe Klimaerwärmung im Wesentlichen durch die Verbrennung fossiler Energieträger (Erdöl, Kohle, Erdgas) und das damit in die Luft gebrachte „Extra-CO2“ verursacht wird. Man kann somit möglicherweise in Zukunft mit problematischen Veränderungen rechnen, z. B. weiterer Temperaturanstieg und klimatische Turbulenzen.

2. Unabhängige Scientists („Nawis“), die diese Fakten anerkennen, aber, als Skeptiker, keine Langzeitprognosen mit negativen Konsequenzen akzeptieren. Sie werden fälschlicher Weise auch als „Klima-Leugner“ bezeichnet, offensichtlich um sie, in Analogie zur Holocaust-Problematik, moralisch zu diskreditieren.

3. Politiker und ideologisch-quasireligiös argumentierende „Klima-Aktivisten“ ohne fachliche Expertise. Diese dritte Gruppe dominiert die Medienlandschaft und wird in Deutschland u. a. von den „Grünen“ öffentlichkeitswirksam repräsentiert. Bevor wir in die Diskussion einsteigen, noch der folgende Hinweis. Ein „Scientist“ (oder zu Deutsch: „Nawi“) wird international definiert als Person, die als Biologe, Geologe, Physiker oder Chemiker Erkenntnisse hervorbringt und, in englischer Sprache, in referierten Fachjournalen publiziert.

Inzwischen ist es üblich, Naturwissenschaftler über ihr Ranking bei ResearchGate zu bewerten. Dort gibt es eine Zahl (Score), die als Maß für internationale Reputation gilt. Als Beispiel erlaube ich mir, auf meinen eigenen ResearchGate-Eintrag zu verweisen.

Der Klima-Konsens führender Naturwissenschaftler

Es ist wenig bekannt, dass die Gruppen 1 und 2 (d. h. IPCC-Scientists und unabhängige skeptische „Nawis“) in den folgenden zentralen Punkten übereinstimmen:

1. Das Klima, als statistische Größe meteorologischer Zustände der letzten 30 Jahre, hat sich seit dem Ursprung der Erde stetig gewandelt. Klimawandel ist somit eine belegte Tatsache; kein vernünftiger Mensch hat jemals diese „immer währende Veränderungen“ geleugnet.

2. Neben dem zentral wichtigen Wasserdampf (H2O) ist auch das Spurengas Kohlendioxid (CO2) ein „Treibhausgas“, ohne welches das Leben auf der Erde nicht möglich wäre. Pflanzen assimilieren über die lichtgetriebene Photosynthese CO2 und liefern somit die Primärnahrung für alles Leben auf diesem grünen Planeten. Das Grundnahrungsmittel CO2 ist daher der zentrale „Pflanzendünger“, ohne den auch der Mensch nicht existieren würde. Jedes einzelne Kohlenstoffatom in unserem Körper ist über das Enzym „Rubisco“ in den Chloroplasten grüner Pflanzen-Blätter (bzw. Algen) assimiliert worden. Diese Grundlagen der Pflanzenphysiologie, zu welchen auch der Kohlenstoff-Kreislauf zählt, sind unabdingbar, um über das Thema „Klima“ zu diskutieren. Die Landpflanzen sind maßgeblich für die wasserdampfabhängige Wetterbildung verantwortlich und wurden von mir als „Treibhausgas-Entsorger“ bezeichnet.

3. Mit Beginn der „Industriellen Revolution“ (ca. 1850) hat der CO2-Gehalt der Atmosphäre von ehemals ca. 280 ppm auf derzeit ca. 405 ppm zugenommen. Das ist in der Tat ein Problem, da es derartige künstlich hohe CO2-Levels seit Jahrtausend nicht mehr gegeben hat (der Mensch „düngt“ derzeit hiermit die Pflanzenwelt und sorgt für verstärkte „Ergrünungen“).

4. Seit es zuverlässige Temperaturaufzeichnungen gibt, kam es zu einer geringen, jedoch nicht stetigen Erhöhung der Globaltemperatur von ca. + 0,8 °C. Während der Jahre 1996 bis 2013 nahm die CO2-Konzentration rapide zu, wobei aber die Durchschnittstemperatur konstant blieb: Ein Problem bei der Rekonstruktion eines Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs.

5. Das Klima wird durch zahlreiche Faktoren bestimmt, sodass verlässliche „Wettervorhersagen“ nicht möglich sind. Im IPCC-Bericht 2007 geben die Klimaforscher selbst zu, dass es unmöglich ist, zukünftige Klimazustände langfristig vorherzusagen.

6. Keine der beiden „Nawi“-Gruppen 1 und 2 behauptet, dass es zu einer „Klimakatastrophe“ kommen wird. Die Scientists argumentieren vorsichtig und vernünftig. Einen „Konsens von 97 % aller Forscher“ bezüglich eines spekulativen „Weltuntergangs- (Hitze)-Szenarios“ hat es niemals gegeben. Dieser lange widerlegte Mythos wurde aber von der „Jungen Grünen“ im eingangs zitierten Interview vertreten und medienwirksam verbreitet.

Grüne Klima-Religion als Ersatz-Metaphysik

Die oben dargelegten Fakten, nachlesbar in der seriösen Fachliteratur, zeigen, dass von Seiten der Naturwissenschaften Probleme aufgezeigt werden, die wie folgt lösbar sind. Durch sofortigen Stopp aller Wald-Rodungen (insbesondere aktuell im Amazonas-Gebiet), verbunden mit massiver Aufforstung, kombiniert mit einer sozial verträglichen Reduktion der CO2-Emissionen, kann mittelfristig der problematische „künstliche“ Kohlendioxid-Anstieg stabilisiert werden – die Pflanzendecke reicht nicht aus, um hier vollständig entgegenwirken zu können.

Die Frage, zu wieviel Prozent das anthropogene CO2 für die tatsächlich stattfindende geringe Klimaerwärmung verantwortlich ist, kann kein Scientist exakt beantworten (10 bis 30 %) – aber die Politiker und Klima-Aktivisten der „Grünen“ glauben, diesbezüglich über den Naturwissenschaften zu stehen. Da Deutschland mit etwas mehr als 2 % weltweiter CO2-Emissionen praktisch keine globale Rolle spielt, wäre eine Reduktion hierzulande um 50 % ein „Tropfen auf einen heißen Stein“ (d. h. ohne weltweite Wirkung). Diese Klimawandel-Hysterie habe ich an anderer Stelle bereits thematisiert (), wobei neuerdings von einer „CO2-Besteuerung“ usw. die Rede ist.

Als ehemalige „Nation der Naturwissenschaften“ – der Begründer der Pflanzenphysiologie, Julius Sachs (1832–1897), und viele andere Forscher, waren hierzulande als Elite-Professoren aktiv – könnte Deutschland an seine frühere Rolle anknüpfen. Durch die Einrichtung von Forschungszentren zur Ergründung der „künstlichen Photosynthese“ und anderer Pflanzen-basierter „Green Energy“-Lösungsvorschläge könnte man mit vertretbarem finanziellen Aufwand positiv wirken und Vorbildfunktion erfüllen. Das Interview mit der „Jungen Grünen“ zeigt jedem klar denkenden Menschen, dass eine „Fridays-for-Plant Physiology“-Bewegung –Schwerpunkt Physiologie der Pflanzen – dringend notwendig ist.

Nur mit Fachwissen, Intelligenz und naturwissenschaftlicher Kreativität können die „CO2-Klima-Probleme“ gelöst werden. Mit Hysterie und quasi-religiösen Vorhersagen von „Weltuntergangs-Szenarien“ wird das Gegenteil erreicht: Die weitere Verbreitung irrationaler Ideologien fernab jeglicher Vernunft, und eine Unterwanderung der Bereitschaft kreativer Personen zur ergebnisoffenen Naturforschung.

Video zum Thema „Der politisch-inkorrekte Biologiegrundkurs mit Prof. Dr. Ulrich Kutschera (Teil 1)“

Weitere Informationen und Videos zum Thema: www.evolutionsbiologen.de

PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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