Sonntag, 22. Dezember 2024

Was haben der „Humanistische Pressedienst“ und „Anti-Zionisten“ gemeinsam?

Sie sind Teil des Shitstorms gegen den WDR, der seitdem sich auch Patrick Bahners von der FAZ und der Bild-Blog eingemischt haben, weiter an Fahrt aufnimmt. Ein Kommentar von Patrizia von Berlin

Dabei sitzen bei diesem Shit-Storm die obskursten Gestalten und Vereine in einem Boot. Der „Humanistische Pressedienst“ wirft in einem Tweet dem WDR allen Ernstes eine „verlogene David-Berger-PR“ und eine „ärgerliche Homophobietradition“ vor – Ausgerechnet dem WDR, der mit der Lindenstraße und der TV-Übertragung der großen CSDs in Köln im Ruf steht, alles andre als „homophob“ zu sein.

Antisemitische Angriffe auf Berger nichts neues

Der Twitter-Account mit dem viel sagenden Namen „Anti Zion“* stellt sich im Shit-Storm an die Seite der „Humanisten“ und erklärt Berger zum „Hassprediger“. Etwas, was uns in der Redaktion von PP nicht wundert: denn dort erhalten wir täglich immer wieder neu antisemitische Mails, die uns als „Knechte des Mossad“ und David Berger als „Judensau“ beschimpfen. Und das nicht erst seit unserer Sonderseite zu „70 Jahren Israel“.

David Berger wahrheitswidrig zum Priester erklärt

Ergänzt werden solche Kommentare durch völlig wirre Aussagen – wie etwa von einer Angelika Oetken, die sich bei Twitter als ehrenamtliche Mitarbeiterin und als Betroffene im „Fonds Sexueller Missbrauch“ bezeichnet. Was immer das genau heißen mag.

Auf jeden Fall erklärt sie Berger wahrheitswidrig zu einem Priester und aus ihrem wirren Geschreibsel könnte man herauslesen, dass sie in ihm auch ein Missbrauchsopfer sehen will.

Böhmermann-Bots?

Und all die anderen Shitstormer? Zu ihnen hat Berger schon vorgestern auf Twitter gefragt: „Kann mir mal jmd. erklären, wieso 95 % der Twitter-Profile, die den dazu aufrufen, das Interview mit mir zu canceln, nur 1-8 Follower und Hunde- oder Katzenvorschaubilder haben?“

Fast 100 Antworten sind daraufhin eingegangen, die Sie hier nachlesen können:

Kann mir mal jmd. erklären, wieso 95 % der Twitter-Profile, die den #WDR5 dazu aufrufen, das Interview mit mir zu canceln, nur 1-8 Follower und Hunde- oder Katzenvorschaubilder haben? https://t.co/YrGh1LuwJZ

— David Berger – ❌ (@DrDavidBerger) January 19, 2019

Es geht nicht um eine Debatte, sondern es soll Druck auf den WDR ausgeübt werden

So ein bisschen Shitstorm gehört dazu, wenn man sich politisch äußert. Und David Berger kann selbst auch austeilen. Allerdings eher mit dem Florett als mit dem Güllewagen. Aber was hier abläuft ist ja etwas völlig anderes: es soll Druck auf den WDR ausgeübt werden, unerwünschte Meinungen zu zensieren.

Was wiederum zeigt, wie schwach die Shitstormer*innen ihren eigenen Standpunkt einschätzen. So weit überhaupt Standpunkte geäußert werden und nicht einfach nur der Ort des Stuhlgangs ins Internet verlegt wird.

Demokratische Debatte? An so etwas dürften die Meisten nicht interessiert sein. Ginge auch noch gar nicht, das Interview ist noch nicht gesendet. Es geht um die Person und darum, ihm den Mund zu verbieten. Mir wäre so ein Verhalten zu peinlich. Durch mein Verhalten zuzugeben, dass ich demokratische Regeln nicht einhalte? Abgesehen davon ist Gegenrede wichtig für die eigene Meinungsbildung. Außer man ist im Besitz der absoluten Wahrheit.

Dazu passt dann auch eine Antifa-Demo gegen die Sendung unter dem Slogan „Meinungsfreiheit verteidigen“, die allerdings erst einige Tage nach der geplanten Ausstrahlung des Interviews stattfinden soll.

Hihi, genial, erinnert mich an einen Spruch an einer Klowand: Fighting for peace is like fucking for virginity.

Art. 5 GG sage ich nur, Ihr tapferen Faschisten …
… irgendwo habe ich jetzt ein „Anti“ verloren …

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*Zum Antizionismus sagt die Wikipedia: „Antizionismus ist ein Sammelbegriff für gegen den Zionismus gerichtete politische Ideologien. Seit der Gründung des Staates Israel 1948 wenden sie sich gegen diesen als jüdischen Staat. Antizionismus wird sowohl säkular wie religiös begründet und findet sich auf dem gesamten Kontinuum des politischen Spektrums. Häufig bestehen enge Zusammenhänge zwischen Antizionismus und Antisemitismus sowie unausgesprochener Holocaustleugnung.“

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Patrizia von Berlin
Patrizia von Berlinhttps://philosophia-perennis.com/
Für die Freiheit nicht lügen zu müssen. Eine Lebensweisheit, die ich vor vielen Jahrzehnten von Reiner Kunze (Die wunderbaren Jahre) erhielt. Ich lernte, was das Wichtigste für ihn war, als er in den freien Westen ausgesiedelt wurde. Nicht Reisen, nicht die Genüsse der Welt. "Dass ich nicht mehr lügen muss", war seine Antwort.

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