(ScienceFiles) Wir beobachten zur Zeit die Schaffung eines Paralleluniversums zur Wissenschaft, eine Art Travestie auf Wissenschaft, die Installierung von ideologischen U-Booten und von ideologischen Kriegern an Hochschulen mit dem Ziel, wissenschaftliche Begriffe und Konzepte zu kapern und dem Unsinn, der angeblich Wissenschaft sein soll, eine institutionell-wissenschaftliche Legitimation zu verschaffen.
Die folgenden Rechercheergebnisse zeigen, wie Mitarbeiter der Amadeu-Antonio-Stiftung sich plötzlich als nicht-habilitierte Professoren an Hochschulen einfinden und wie Netzwerke etabliert werden, die Publikationen der Amadeu-Antonio-Stiftung einen wissenschaftlichen Anstrich verleihen sollen.Dr. habil. Heike Diefenbach hat dies in einem Kommentar wie folgt ausgedrückt:
„Dessen ungeachtet beobachten wir schon lange, dass die Politdarsteller eine Art Paralleluniversum mit Bezug auf Wissenschaft aufzubauen versuchen. Das begann mit Figuren, die durch Frauenbeauftragte in die Unis hineingequetscht wurden, und es setzt sich fort, indem Politdarsteller die Sprache von Wissenschaft zu imitieren versuchen und “Studien” für ihre Zwecke finanzieren und präsentieren, als handle es sich dabei um Wissenschaft.“
„Ene, mene muh und raus bist Du“
Der Ärger über die „Handreichung“, „Ene, mene muh und raus bist Du“, der Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS), in der u.a. auf Grundlage von Einzelfällen aberwitzige Schlussfolgerungen gezogen und Handlungsanleitungen gegeben werden, die der Handreichung in der BILD-Zeitung den Titel „Schnüffel-Fibel“ eingebracht haben, zurecht,wie wir hier gezeigt haben, ist noch nicht abgeebbt, er brodelt noch.
Der derzeitige Darsteller des Ministers für FSFJ, Giffey, hat in einer Stellungnahme Folgendes behauptet:
„Die Autorinnen des in Rede stehenden Artikels „Fallanalysen und Handlungsmöglichkeiten in der Praxis“ sind anerkannte Professorinnen an der Alice Solomon Hochschule Berlin und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg“.
Wer die Handreichung „Ene, meine muh“, die sich schon im Titel an offensichtlich kognitiv beschränkte Abnehmer richtet, kennt, der weiß, dass die 60 Seiten aus einem Patchwork von Interviews und sonstigen Texten ungeklärten Stellenwerts bestehen, von denen man nicht so wirklich weiß, warum sie an der Stelle stehen, an der sie stehen.
Die Fallbeispiele, die so hohe Wellen geschlagen haben, entstammen dem Beitrag „Fallanalysen und Handlungsmöglichkeiten in der Praxis“, den die wie folgt von der Amadeu-Antonio-Stiftung vorgestellten Autoren „Prof. Dr. Esther Lehnert (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Prof. Dr. Heike Radvan (Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg)“ zu verantworten haben.
Die beiden Kundigen im Fehlschluss der Bejahung des Konsequens und des Fehlschlusses der unzulässigen Verallgemeinerung, die in der Lage sind, aus einem (erfundenen?) Einzelfall ein ganzes Universum rechtsextremer Bedrohung und entsprechend notwendiger Gegenmaßnahmen zu konstruieren, eine Fähigkeit, die vor allem für Totalitarismus-Freunde von großem Wert ist, sind Gegenstand unserer Fallstudie.
Die beiden „anerkannten Professorinnen“, von denen Giffey redet, zeichnen sich durch die folgenden Eigenarten aus:
Esther Lehnerts Vita kann mit Fug und Recht als die kürzestes Vita aller Zeiten angesehen werden, aber wir wissen, immerhin, dass Lehnert keinerlei Auszeichnungen vorzuweisen hat und irgendwo einen Abschluss zum Diplom Pädagogen erreicht hat.
Abschlüsse & Auszeichnungen
- Dipl. Pädagogin
Lehnert hat über „die Beteiligung von Fürsorgerinnen an der Bildung und Umsetzung der Kategorie “minderwertig” im Nationalsozialismus“ promoviert, um sich anschließend zunächst Männlichkeiten zu widmen und dann über Rechtsextremismus, d.h. rechtsextremistische Frauen zu forschen, naja, wohl eher zu publizieren.
Lehnert nennt auf ihrer Seite bei der Alice-Solomon-Hochschule, drei Vorstandstätigkeiten, zwei davon bei
- Lola für Demokratie in Mecklenburg – Vorpommern
- ISM – Institut Solidarische Moderne
sowie drei Kooperationen, zwei davon bei
- Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus
- Beraterin der Fachstelle Gender und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung
Kampf gegen „rechtsradikale Frauen“
Hier trat Lehnert bereits 2011 mit Verschwörungtheorien rund um „rechtsradikale Frauen“ bei 3 Sat auf:
Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern und die Fachstelle „Gender und Rechtsextremismus“ gehören beide zur Amadeu-Antonio-Stiftung. Die Querverbindung in den Bereich der nicht-wissenschaftlichen Aktivistenbewegung, die zur Etablierung des Paralleluniversums auf Wissenschaft wichtig ist, ist somit hergestellt. Interessanter als die Verquickung von Lehnert mit der AAS ist jedoch die Vorstandschaft beim Institut Solidarische Moderne. Wir zitieren aus der Zielsetzung dieses „Instituts“:
Institut für Solidarische Moderne
„Das Institut Solidarische Moderne will unterschiedliche Politikansätze zusammenführen, bündeln und verschiedene soziale Widersprüche politisch verdichten. Wir wollen diese Ansätze in einem gesellschaftlichen Projekt zusammenzuführen, das auf eine umfassende gesellschaftliche Alternative zielt. Erst von einer solchen Alternative aus kann die Strategiefähigkeit der politischen Linken verbessert und eine reale Machtoption für eine linke Politik auf der Basis einer überzeugenden Programmatik geschaffen werden. Der Begriff „Solidarische Moderne“ steht für eine solche Alternative.„Ene, mene muh und raus bist Du“
Die Arbeit des Instituts Solidarische Moderne beschränkt sich allerdings nicht auf die Vorbereitung von linken Regierungsmehrheiten. Das Reformprojekt einer Solidarischen Moderne kann nur als ein gesellschaftliches Projekt initiiert werden, dessen Ort neben der institutionellen Politik auch die Zivilgesellschaft wie die sozialen Bewegungen bilden.
Dieser Ort kann deshalb nur der Raum einer stetig auszuweitenden gesellschaftlichen Debatte sein, die als solche auch auf dem Feld der Wissenschaften zu entfalten sein wird.. Es geht um einen Kampf um die Köpfe in diesem Land, um eine andere Hegemonie.“
Mehr Glaubens- als Wissenschaftsgemeinschaft
Lehnert ist somit Vorstand in einer Glaubensgemeinschaft, in der dem Gott linker Solidarität gehuldigt und ein ideologischer Umsturz in Deutschland, der offensichtlich das Denken der Bevölkerung beeinflussen oder manipulieren soll, und der ganz offen an Hochschulen betrieben werden soll, vorbereitet wird.
Deutlicher kann man seine völlige Fehlplatzierung an einer wissenschaftlichen Hochschule nicht machen. Lehnert ist ein Aktivist, der auf Basis des Heils, das ihm verkündet wurde, die Welt verbessern will. Das ist Gegenstand von Glaubens- oder terroristischen Vereinigungen. Es ist unverträglich mit Wissenschaft. Nach unserer Definition ist Lehnert ein ideologisches U-Boot, das an Hochschulen installiert wurde.
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