Donnerstag, 21. November 2024

Hessenwahl: Überproportional viele Wähler mit Migrationshintergrund wählten AfD

(David Berger) Wie eine auf Umfragen beruhende Statistik von Infratest dimap zeigt, wählten gestern bei der Hessenwahl überproportional viele Menschen mit Migrationshintergrund die AfD und die FDP.

Ganz anders sieht es da bei SPD und Grünen aus. Sie haben prozentual deutlich mehr Wähler ohne Migrationshintergrund als mit. Ähnlich ergeht es der Union.

Ähnliches Wahlverhalten in den USA

Also genau jene beiden Parteien, die angebliche Anliegen der Menschen mit Migrationshintergrund für ihre Machtinteressen instrumentalisieren, werden prozentual am wenigsten von Menschen mit Migrationshintergrund gewählt.

Eine ähnliche Erfahrung mussten auch die Demokraten in den USA bei der letzten Präsidentschaftswahl in den USA machen: Nie zuvor haben so viele US-Amerikaner mit lateinamerikanischen Wurzeln sowie Schwarze einen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gewählt, wie nun den angeblich ausländerfeindlichen Trump.

Sind die „edlen Wilden“ weniger naiv als SPD und Grüne annehmen?

Die „edlen Wilden“, als die man Menschen mit Migrationshintergrund im linksgrünen Lager sieht, scheinen doch nicht so naiv zu sein, wie gerne angenommen.

Eine Erfahrung, die man mit Gesprächen mit Migrationsmenschen, die schon länger in Deutschland leben, hier immer wieder machen kann:

„Wie doof seid ihr Deutschen mit euren offenen Grenzen eigentlich? Ich bin vor 30 Jahren hier nach Deutschland gekommen, weil es ein sicheres und sauberes Land war, in dem Recht und Ordnung herrschten und ich als Ex-Moslem keine Angst haben musste. Das hat sich nun alles verändert!“

Passt nicht ins massenmediale Bild der fremdenfeindlichen AfD

Hugo Funke kommentiert das Ergebnis: „Ja, Migrationshintergrund ist ja nicht gleich Migrationshintergrund. Von den aus Osteuropa stammenden Wählern gehen sicher über 50% an die AfD.

Auch aufgeklärte und integrierte Türken sind der AfD nicht abgeneigt. Dennoch sind das interessante Zahlen, die so gar nicht zum massenmedialen Bild der fremdenfeindlichen AfD passen.“

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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