(David Berger) Wegen einer Straftat breche nicht die ganze Gesellschaft zusammen, lässt Innenminister Seehofer die immer mehr vom Messerterror heimgesuchten Deutschen nun in einem Interview wissen. Ein Schlag ins Gesicht der Opfer und ihrer Angehörigen.
So alltäglich sind der 24/7-Messerterror und muslimisch motivierte Gewalttaten geworden, dass sich die Deutschen langsam beginnen, daran zu gewöhnen. Oder war der jüngste IS-Terror vom berüchtigten Kölner Hauptbahnhof in den letzten drei Tagen noch einmal Thema in Ihrem Bekanntenkreis?
Alles nur Einzelfälle mit regionaler Bedeutung
Mitten in diese für die Stabilität des Systems Merkel ganz wichtige Gewöhnungsphase fällt ein Interview der „Neue Osnabrücker Zeitung“ mit Innenminister Horst Seehofer.
Angesprochen auf den (zumindest in der Wahrnehmung des Volkes festgestellten) enormen Zuwachs des alltäglichen blutigen Terrors durch Immigranten, gibt der CSU-Politiker Entwarnung und warnt stattdessen vor übertriebener Sorgen wegen Einzelfällen mit regionaler Bedeutung:
Unser „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ sei viel stärker, „als manche es gerne heraufbeschwören“, sagte er der Zeitung. Und ließ dann im Stil bester Hintertrepppen-Philosophie wissen:
„Wegen einer Straftat bricht nicht die Gesellschaft zusammen.“
„Nur ja nicht das Vertrauen in unsere Politik verlieren!“
Wer etwas anderes sage schüre mit „pauschalen Weltuntergangsszenarien“ Ängste. Man solle lieber auf die angeblich sinkenden Zahlen in der Kriminalitätsstatistik schauen. Dann dürfe man mit Merkel feststellen:
„Deutschland war, ist und bleibt eines der sichersten Länder der Welt.“
Die eigentliche Gefahr, die Seehofer stattdessen sieht, ist, dass die Menschen das Vertrauen in die (gemeint ist „seine“) Politik verlören: „Das müssen wir verhindern“.
„Habt euch nicht so!“
Auf den konkreten Fall angewendet, im Kontakt mit den Opfern, ließe sich diesen in Seehoferscher Manier dann sagen:
„Ihre 4-jährige Tochter ist vergewaltigt worden? Haben Sie sich nicht so, das ist ein Einzelfall. Die wird das auch ganz gut wegstecken! Ist ja nicht die erste, die vergewaltigt wird. In Deutschland haben dies noch gut, in Pakistan bringt man christliche Mädchen nach sowas um!“
„Euer Vater wurde von einem Unbekannten aus heiterem Himmel heraus erstochen? Nicht schön, dass Ihr das ansehen musstet, aber das gab es doch schon immer! In Wirklichkeit ist die Kriminalität seit der ‚Grenzöffnung‘ durch unsere Kanzlerin deutlich zurück gegangen!“
Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft im DBB (DPolG), hat dann auch dem Innenminister in diesem Sinne geantwortet:
„Widerspruch, Herr Innenminister! Für die jeweiligen Opfer von Messerattacken, Vergewaltigungen und anderen Verbrechen bricht sogar manchmal die ganze Welt zusammen.
Den Opfern mit Statistiken entgegentreten
Innere Sicherheit darf nicht nur aus der Perspektive anonymer Zahlenkolonnen betrachtet werden. Es sind die Opfer und ihre Angehörigen und Hinterbliebenen, die in den Fokus der Politik gehören.
Der Staat hat die Pflicht, die Menschen zu schützen und diese Verbrechen bestmöglich zu verhindern. Den Opfern in dieser Weise mit Statistiken entgegenzutreten, hilft in keiner Weise.“
Opfer, ihre Angehörigen und Hinterbliebenen statt die eigenen Karriere und die Prozentzahlen für die eigene Partei im Fokus der Politik? So recht Sie von der Sache her haben, aber da können Sie im gegenwärtigen System lange drauf warten, Herr Wendt!
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