Freitag, 19. April 2024

Pressekonferenz zum Tod von Marcel K.: „Eindeutig Suizid“

(David Berger) In einer kurzen Pressekonferenz haben die verantwortlichen Stellen die gestern bereits veröffentlichte Suizid-These zum Tod von Marcel K. bestätigt. Inzwischen seien auch die Aufnahmen der Überwachungskamera und Aussagen der Familie ausgewertet, die die Theorie des Suizides untermauern würden.

Die Gerichtsmedizin bestätige, dass sich der Tote die zahlreichen Messerstiche selbst in einem Ausnahmezustand zugefügt habe. Er habe zuvor Unmengen an Psychopharmaka genommen, sodass er die Schmerzen nicht gespürt habe. Zu der Zahl der Messerstiche wolle man nichts sagen. Sie befänden sich aber alle im Bereich, der ihm selbst zugänglich gewesen sei.

Kein Interesse der Polizei an Steckbriefen, die zum Mord an Marcel K. aufriefen

Auch die Überwachungskamera zeige, dass es sich um einen Selbstmord gehandelt haben muss. Später musste der Sprecher allerdings aufgrund der Fragen der Journalisten einräumen, dass man den Suizid gar nicht auf den Aufnahmen der Kamera sehen könne.

Auch die Berufung auf Unmengen an Psychopharmaka bekam durch Journalistenfragen deutliche Risse: Bisher lägen dazu noch gar keine toxikologischen Ergebnisse vor, aber man nehme doch schwer an, dass es genauso gewesen sein musste.

Auch um die Steckbriefe, die öffentlich zum Mord an Marcel K. aufriefen, habe man gewusst, aber diese hätten nichts mit dem Tod zu tun, der ja ein Suizid gewesen sei.

Durch Drogen verursachte Psychose?

Die Angehörigen, Freundin (die, wie sich im nachhinein herausstellte, für die Polizei gar nicht erreichbar war) und Eltern, bestätigten, dass sie „so etwas bereits befürchtet haben“ und er „ja krank gewesen sei“. Das Krankenbild zeige eine schwere Psychose und Verfolgungswahn, die „durch Jahre langen Drogenkonsum verursacht gewesen sein könnte“. Außerdem sei Marcel K. einen Tag vor seinem Tod noch bei einem Arzt gewesen. Der Suizid sei also zweifelsfrei geklärt.

Die Zuständige der Justizbehörden beklagte sich auf der Pressekonferenz bitter darüber, dass es gestern Zweifel an der Suizidthese gegeben habe. Es sei unglaublich, wie wenig Vertrauen die Menschen in die Justiz gezeigt hätten.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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