Focus-Online, das, wie Redakteure des gedruckten Focus immer wieder betonen, mit letzterem nicht wirklich etwas zu tun hat, sind sich jetzt nicht einmal zu schade dafür, Werbung für eine Startelf-Rückkehr Özils zu machen.
Inhaltlich-sportliche Erwägungen können es kaum sein: Özil spielte gegen Mexiko mehr als dürftig, dass ihn Löw gegen Schweden nicht einsetzte, hat sicher mit dazu beigetragen, dass die „Mannschaft“ wider Erwarten gewonnen hat.
Das spielt jetzt alles keine Rolle, denn Focus-Online geht es nicht um Sport, sondern um Ideologie. Erdoganfan-, Deutschtürke und Muslim-Sein auf der einen und Erfolg auf der anderen Seite sollen in den Köpfen der Fans gedanklich verknüpft werden.
Daher die Schlagzeile: „Deutschland braucht den DFB-Star Özil gegen Südkorea“ – die sinnige Begründung: „Seit 2010 stand er bei allen 26 Turnier-Spielen in der Startelf.“
Und dann wird Reus zitiert, der genau wusste, was man in der Pressekonferenz und vom Bundestrainer aus von ihm erwartete:
„Für uns ist er ein extrem wichtiger Mann, spielerisch ist er einer der Besten der Welt.“
Verschwiegen wird, was die „Welt“ schon vor geraumer Zeit zu Özils Einsatz in der Nationalmannschaft schrieb und das nach wie vor Gültigkeit hat:
„Mesut Özil ist ein Totalausfall – In Topform gehört er zu den besten Spielgestaltern der Welt. Ist er es nicht, kann sein Spiel lethargisch sein. So war es in beiden Partien. Özil fiel kaum durch nennenswerte Aktionen auf, er war nicht präsent.“
Und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus äußerte sich zu dem Mann, der vor dem Spiel zu Allah betet, statt die Nationalhymne mitzusingen ähnlich treffend:
„Ich habe bei Özil auf dem Platz das Gefühl, dass er sich im DFB-Trikot nicht wohlfühlt, nicht frei ist, ja fast: als ob er gar nicht mitspielen möchte. Da ist kein Herz, keine Freude, keine Leidenschaft.“
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