Sonntag, 22. Dezember 2024

Die Zentralratsschizophrenie

Ein Gastbeitrag von Adam Elnakhal.

Mit Entsetzen beklagt der Zentralrat der Juden in Deutschland auf Facebook wie auch in einer Pressemitteilung auf seiner Internetseite den Mord an der erst 14-jährigen Jüdin Susanna Feldmann.

Moment einmal! Bei allem gebotenen Respekt:

Welche Rolle spielte der Zentralrat der Juden in der jüngsten Vergangenheit – und insbesondere in den letzten drei Jahren – als Deutschland mit einer historisch beispielslosen Anzahl an jungen männlichen Muslimen geflutet wurde?

  • War es nicht ausgerechnet der Zentralrat, der sich auf die Seite der Merkel’schen ‚Flüchtlings’politik stellte und die humanitäre Verantwortung Deutschlands und auch des Judentums betonte?
  • War es nicht ausgerechnet die Jüdische Allgemeine, das Zentralpresseorgan des Zentralrates, das bei jeder Gelegenheit und fast jeden Donnerstag bei ihrer wöchentlichen Erscheinung gegen die AfD, Trump und andere „Rechte“ gewettert hat?
  • War es nicht ausgerechnet Frau Charlotte Knobloch, die von 1997 bis 2006 Vizepräsidentin und anschließend bis 2010 Präsidentin des Zentralrates war, die am 14. März dieses Jahres Frau Merkel zur Wiederwahl als Bundeskanzlerin gratulierte?

„Ich gratuliere Frau Dr. Angela Merkel von Herzen zu ihrer erneuten Wahl zur Bundeskanzlerin. Sie hat Herausragendes für unser Land geleistet. Ich schätze Sie als integ[e]re Persönlichkeit, ihre besonnene und zugleich bestimmte Politik und ihre geschichts- und verantwortungsbewusste Haltung, die sie zu einer Garantin für Freiheit und Demokratie macht. Ich habe tiefes Vertrauen in ihre Amtsführung und bin überzeugt, dass es ihr gelingen wird, die enormen nationalen und internationalen Herausforderungen zu meistern. Es geht jetzt darum, die destruktiven Kräfte in unserem Land und die Fundamentalisten jeder Couleur entschlossen und konsequent zu bezwingen. Die gesellschaftliche Spaltung darf sich nicht vertiefen und muss überwunden werden. Die europäische Einigung ist auf allen Ebenen zu festigen. Ich bin erleichtert, dass wir ab heute wieder eine stabile und engagierte Regierung haben, die um ihre Verantwortung weiß. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten einen demütigen, selbstkritischen und hoch engagierten Einsatz für unser Land und das Wohl der Menschen. Dann wird es auch gelingen, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen. Und das ist dringend nötig.“    (Charlotte Knobloch in einem Facebook-Post vom 14. März d. J.)

Bei allem Respekt einer jüdischen Überlebenden der NSDAP-Diktatur gegenüber, darf dieser tiefe Respekt nicht dazu führen, dass man ein solches Statement einer Person des öffentlichen Lebens nicht kritisieren darf.

Denn mit ihrer Merkelbegeisterung tun sich Frau Knobloch und der Zentralrat nicht nur keinen Gefallen. Mit ihrer Merkelbegeisterung beklatscht der Zentralrat jene Politikerin, die dafür verantwortlich ist, dass das Mitglied der Jüdischen Gemeinde Mainz, Susanna Feldmann, den Tod fand bevor sie erwachsen wurde.

Der Zentralrat beweint das gewaltsame Martyrium der 14-jährigen Susanne und beklatscht zugleich jene politisch Verantwortlichen, welche die Grenzen für diese Gewaltverbrecher (zur Einreise und zur Flucht vor Strafverfolgung) sperrangelweit offen lassen und die Verbrechen und Vergehen im Inland nicht mehr mit der notwendigen Konsequenz verfolgen lassen.

Das ist nicht nur nicht rational und inkonsequent. Es ist vollkommen ignorant gegenüber dem Mordopfer und den Gefühlen der Angehörigen, Freunde, Gemeindemitglieder und anderer, die von ihrem Tod berührt sind.

Und was Frau Knobloch angeht, die vor wenigen Tagen erst wieder Alexander Gauland kritisierte: Zum Tod der Jüdin Susanne Feldmann findet man auf ihrer Facebookseite (Stand: Freitagmorgen, 08.06.) keinen noch so kurzen Kommentar des Bedauerns oder der Anteilnahme.

Schade!

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