Sonntag, 22. Dezember 2024

Hasspredigen bei der taz: Bürgerkrieg und soziale Ächtung statt Kommunikation

(David Berger) „Mit Nazis reden bringt nichts“ – titelt die taz. Und weiter: „Gibt man Rechtsextremen Raum, füllen sie ihn. Also macht Kommunikation hier wenig Sinn. Man muss ihnen das leben schwer machen, wo es nur geht.“

Sie ahnten es schon, die Zeit spekuliert hier nicht, wie sie sich zwischen 1933 und 45 verhalten hätte, das wissen wir ohnehin alle schon. Sondern hier wird das Wort“Nazi“ in seiner den Nationalsozialismus und den Holocaust relativierenden Form gebraucht.

Es geht darum, dass es zwei „rechten“ Verlagen (Compact und Antaios) tatsächlich gelang, die Aufmerksamkeit der Massen und ihrer Medien auf der Leipziger Buchmesse an sich zu ziehen. Unter dem Bild über die linken Proteste dagegen die taz weiter: „Man muss Nazis sozial ächten“.

Der Artikel stammt von einem Adrian Schulz, der auf Twitter über sich schreibt:

„Jung und dumm. Autor für , , , , . Alles streng autobiographisch, Schwester.“

Alexander Wendt (Focus, Publico) hat den Ewiggestrigen von der taz auf Facebook geantwortet:

Hallo, liebe Stalinisten von der taz! Oder Stasis. Oder Gulagwächter. Ich darf euch doch so nennen, oder? Wir müssen uns doch hier nicht totdifferenzieren. Wollen wir ein Spiel spielen?

Gibt man also Gulagwächtern wie euch Raum, dann füllt ihr ihn. In der taz, im Parlament, auf der Straße. Das ist schlecht. Also ergibt Kommunikation mit euch wenig Sinn. Man muss euch das Leben so schwer machen, wie es geht.

In Deutschland gibt es auf diesem Gebiet – Lebenserschwernis für bestimmte Gruppen – wirklich reichliche Expertise.

Privatadressen ins Internet stellen, das wäre schon mal ein erster Schritt. Eure Autos abbrennen. Eure Kinder in der Schule unter Druck setzen. Ab und zu mal jemand verprügeln, wenn die Mehrheitsverhältnisse mindestens zwei zu eins sind, so wie kürzlich zwei Männer einen Anti-Merkel Demonstranten in Hamburg zusammengeprügelt hatten.

Kurzum, genau so, wie ihr es fordert: das Leben eines markierten Menschenkreises so schwer wie möglich machen. Nur, dass ihr jetzt (auch) dieser Menschenkreis seid.

Dann, liebe Pol-Pot-Fans, wäre doch eine Art Gleichstand zwischen euch und der unübersehbaren Zahl von Nazis in diesem Land erreicht, über die ihr jeden Tag schreibt. 

Um aber wirklich damit anzufangen, würde ich gern entweder als Kommentar hier oder via PN Nachrichten von euch bekommen: Wer von euch möchte es tatsächlich in echt mal lebensschwer gemacht bekommen, richtig mit scharf und alles? Also nicht, wie es bei euch immer heißt: „Bin auf Twitter bedroht worden.“ Nein, richtig Stahlgewitter und Langemarck, Skala von bis Nasenbruch bis oben offen. #MeeToo! Taz-Redakteure, Jakob Augstein, Frau SpOn Stokowski, Georg Diez: da müsst ihr jetzt durch!

Bekennt euch öffentlich dazu, Blutzeugen der wechselseitigen Lebenserschwernis zu werden, exakt nach euren eigenen Forderungen. Bekennt euch: ja, wir wollen auf’s Maul. 

Falls aber nicht: haltet fürderhin einfach öffentlich die Klappe, wenn es um eure Gewaltphantasien geht. Lebt sie zuhause mit einer Wochenendpackung Tempos aus. Aber malt anderen nur dann ein bestimmtes Schicksal in Flammenschrift an die Wand, wenn ihr es für euch selbst auch so dringend wünscht, dass ihr es gar nicht mehr aushaltet.

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Mehr von Alexander Wendt gibt es hier: PUBLICO

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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