Am vergangenen Dienstag Abend (19.12.2017, Jahrestag des Terroranschlags vom Breitscheidplatz) fand gegenüber der Gedächtniskirche eine islamkritische Kundgebung statt. Der Gastautor von PP* war dabei.
Aufgerufen hatte ein Bündnis „Berlin Gegen Islamismus“, das bisher nicht in Erscheinung getreten war. Es nahmen geschätzt etwa 200 Menschen teil, Männer und Frauen, von jung bis alt. Auffällig war ein relativ hoher Anteil junger Männer. Die Redner und auch ein großer Teil der Anwesenden schienen dem linksliberalen Spektrum zu entstammen. Einige hatten israelische Flaggen dabei, ein junger Mann trug die Aufschrift „FCK NZS“ an der Mütze. Parteisymbole jeder Art waren nicht zugelassen.
Die Redner fühlten sich einem klaren Säkularismus verpflichtet. Sie geißelten in scharfen Worten die Islamisierung, das massive Fehlverhalten von Politikern und Behörden, welches den Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz ermöglicht hatte, sowie den unsäglichen Umgang mit den Opfern des Anschlags und ihren Angehörigen. Bei den zahlreichen klaren Formulierungen kam immer wieder starker Beifall auf, besonders wenn die Kumpanei der Staatskirchen mit den Islamisten verurteilt wurde.
Auch die absurde Unterwerfung der Feministinnen unter den Islam wurde gegeißelt.
Die Redner wiesen klar darauf hin, daß der Terror der Islamisten sehr viel mit dem Islam zu tun hat, und zwar mit den Gewalt- und Tötungsaufrufen im Koran und dem politischen und militärischen Handeln Mohammeds.
Nicht erwähnt wurde die nahe liegende Thematik, daß man Islamisten und ihre Sympathisanten gar nicht erst ins Land lassen sollte und dazu eines effektiven Grenzschutzes bedarf.
Das rührte wohl zu sehr an die verinnerlichten Tabus im Zusammenhang mit Migration und Grenzen.
Die Reden waren zum Teil sehr gut formuliert, insgesamt jedoch zu zahlreich und zu lang mit vielen Wiederholungen, so daß die ganze Veranstaltung – samt Anfangsverzögerung – über zwei Stunden dauerte. Einige Redner waren auch noch ein wenig ungeübt: „Ich muß jetzt erst mal umblättern“; „Ich bin jetzt dann endlich bald am Ende“.
Es nahmen auch einige AfD-Mitglieder teil, darunter Frank-Christian Hansel, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Gedankt wurde es ihnen aber nicht.
Zwei Redner beklagten, wie schlimm es sei, daß die AfD in den Bundestag eingezogen sei. Was daran schlimm sein soll, sagten sie nicht. Obwohl die Reden inhaltlich nahezu identisch und fast wortgleich waren mit dem, was jede Woche die Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA) in Dresden sagen, konnten diese Redner es sich nicht verkneifen, über angeblich dumpfbäckige Pirnaer und andere Ostsachsen herzuziehen. Vermutlich war keiner von ihnen je in Pirna, sondern sie haben nur zu viel Staatsfernsehen geschaut. Sonst wüßten sie, daß die Pirnaer und sonstigen Sachsen wahrscheinlich mit mehr gesundem Menschenverstand gesegnet sind als viele Bewohner anderer Gegenden. (Nein, ich bin kein Sachse.)
Ein älterer Herr, der ein Schild mit der Aufschrift „Festung Europa – Macht die Grenzen dicht!“ (hervorragende Parole!) hochhielt, mußte dieses wieder einpacken und wurde dabei als „xenophober alter Spinner“ beschimpft.
Diese Äußerungen und dieses Vorkommnis waren aber insgesamt eine klare Randerscheinung. Im Vordergrund stand die Verurteilung des politischen Islam und der kollaborierenden und unterwürfigen Politiker, Kirchen und anderen Vertreter des Establishments.
Insgesamt war diese Kundgebung ein Lichtblick in den trüben, teils gespenstischen Verhältnissen rund um den Breitscheidplatz und die Gedächtniskirche in diesem Dezember 2017. Es ist schon lange überfällig, daß nicht nur konservative und nationalliberale, sondern auch linksliberale Kräfte sich gegen die Islamisierung wehren. Sie alle, wir alle sind von der zunehmenden Islamisierung existentiell bedroht.
Man muß hoffen (und darauf hinwirken), daß die Veranstalter ihre irrationalen Berührungsängste gegenüber AfD und anderen Islamkritikern verlieren.
Besonders erfreulich war auch die Rundmail der AfD und die Teilnahme von AfD-Mitgliedern, die sich bisher (aus schwer nachvollziehbaren Gründen) recht schwer mit öffentlichen Kundgebungen und Demonstrationen taten.
Was zu tun ist, sagt der algerische Schriftsteller Boualem Sansal, dessen Aufruf zu Beginn der Kundgebung verlesen wurde:
Die Lösung besteht in der Mobilisierung der Zivilgesellschaft. … Nur die Zivilgesellschaft kann das Wissen liefern, das benötigt wird um die Bevölkerung zu einer selbstbewußten Mobilisierung zu führen und die Regierungen dazu zu zwingen, die Sicherheit und den gesellschaftlichen Frieden wieder herzustellen. Die Zivilgesellschaft muss ohne Unterlass für diese Mobilisierung kämpfen, in ihrer Realisierung würde die Rettung bestehen.
In allen Hauptstädten der Welt müssen Demonstrationen wie die heutige Kundgebung stattfinden. Die Wirkung wäre wirklich kolossal, wenn sie auch alle gleichzeitig stattfinden würden. Ich schlage den 1. Januar (Beginn des Kalenderjahres) oder den 21. März (Frühlingsbeginn, ein möglicher Frühling der Demokratie, des Wiedererwachens und der Freiheit – einer Freiheit deren Vernichtung das Ziel der Islamisten ist) vor.“
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Hier geht es zur Website des Bündnisses „Berlin Gegen Islamismus“, der Einzelheiten zum Kundgebungsaufruf und zu den Rednern entnommen werden können:
Auszüge aus der Website:
Selbstverständnis
Wir sind empört über den Umgang von Politik und Behörden mit den Opfern, Angehörigen und Helfern des Anschlages vom 19. Dezember. Wir sind entsetzt über die Zusammenarbeit von Politik und islamistischen Organisationen. Wir vermissen eine öffentliche und freie Diskussion über die Gefahren des Islamismus und Jihadismus. Deshalb haben wir uns im September 2017 entschieden unserer Sorge und unserer Kritik Ausdruck zu verleihen.
Wir sind eine Gruppe Berliner Bürger und Bürgerinnen aus vielfältigen Milieus, mit unterschiedlichen Karrieren und politischen Orientierungen. Wir sind keiner Partei oder Organisation verpflichtet. Wir lehnen jede Zusammenarbeit mit rechten Gruppen und Parteien ab. Wir sehen uns unmissverständlich auf Seiten der historischen Aufklärung. Wir sind liberal, demokratisch, pluralistisch und bedingungslos säkular.
Unsere Forderungen
Die Forderungen unserer Kundgebung am 19. Dezember, 18:00 Uhr am Kurfürstendamm, Ecke Rankestrasse:
1.
Die Zusammenarbeit mit Gruppen, die dem legalistischen Islamismus zugerechnet werden, muss beendet werden.
2.
Moscheen und Vereinsräume, die verfassungsfeindliche Inhalte vermitteln, müssen kontrolliert und gegebenenfalls verboten/geschlossen werden.
3.
Der Staat darf nur liberale Organisationen, die die Säkularität respektieren als Dialogpartner akzeptieren.
4.
Sicherheitsbehörden müssen ausgebaut und die internationale Kooperation mit ausländischen Polizei- und Geheimdienstbehörden ausgeweitet werden.
5.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung muss verteidigt werden. Kritik des politischen Islams ist keine Form von Fremdenfeindlichkeit, sondern ein Bekenntnis zur liberalen und säkularen Gesellschaft.
6.
Das Berliner Neutralitätsgesetz gehört ausgebaut, bundesweit angewandt und sollte in den Verfassungsrang gehoben werden.
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*Name und Anschrift des Gastautors sind PP bekannt.
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