Sonntag, 22. Dezember 2024

Merkeldämmerung: CDU nicht mal mehr doppelt so stark wie die AfD

Ein Gastbeitrag von Jürgen Fritz

Die neuesten Zahlen von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend offenbaren ein wahres Debakel für CDU/CSU, die auf 30 Prozent abstürzen. Einen niedrigeren Unionswert hat Infratest dimap niemals gemessen. Doch das ist noch nicht alles.

Der Niedergang der Union

50,2 Prozent errang die Union 1957 unter Konrad Adenauer. Auf 48,6 Prozent brachte sie es 1976 unter Helmut Kohl und das bei einer Wahlbeteiligung von fast 91 Prozent. Unvorstellbare Zahlen für uns Heutige. Und diese 48,6 Prozent reichten Kohl nicht einmal, um die Regierung zu bilden und den Kanzler zu stellen. 1983 brachten es CDU/CSU dann sogar auf 48,8 Prozent. Seither geht es insgesamt bergab für die CDU. 1998, nach 16 Jahren Kohl – niemand konnte ihn mehr sehen -, fielen CDU und CSU zusammen erstmals seit 1949 unter 40 Prozent (auf 35,1).

Bei der Bundestagswahl 2013, kurz vor dem Höhepunkt ihrer Macht, schaffte es Merkel nochmals auf 41,5 Prozent. In den Umfragen im August und Anfang September 2015 lag die Union sogar bei 42 Prozent. Doch seit ihrer Preisgabe der deutschen Staatsgrenzen im September 2015 und damit dem Verrat des eigenen Staatsvolkes, welches sie inzwischen ja gar nicht mehr zu kennen scheint („die, die schon länger hier sind“) und staatsstreichähnlich von oben einfach so austauscht, haben sowohl Merkel als auch die ihr untertänig ergebene CDU ihren Zenit überschritten. Die CSU, die es versäumt hat, sich rechtzeitig mit aller Konsequenz  gegen den volksfeindlichen Merkelkurs zu stellen (Gauweiler und Stoiber waren fest dazu entschlossen, Merkel zu stürzen, Seehofer aber kneifte), reißt sie mit nach unten. Bei der Bundestagswahl im September kamen beide zusammen gerade noch auf 32,9 Prozent. Der schlechteste Wert seit 1949.

CDU/CSU am absoluten Tiefpunkt

Nach der neuesten Umfrage von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend (befragt wurden vom 6. bis 8. November mehr als 1.500 Personen, die Ergebnisse dann mit hauseigenen Formeln hochgerechnet, um ein repräsentatives Resultat zu erhalten) kommen CDU und CSU zusammen gerade noch auf 30 Prozent. Dies ist der schlechteste Wert seit Anfang Oktober 2006. Weniger als 30 Prozent hat Infratest dimap, das seit 1998 entsprechende Umfragen durchführt, niemals gemessen! Und weniger wurde auch bei keiner Bundestagswahl seit 1949 jemals erzielt (das schlechteste jemals erzielte Ergebnis waren 31 Prozent im Jahre 1949).

2017-11-09

8,6 Punkte hatte die Union bei der Bundestagswahl im September gegenüber 2013 verloren, als sie von 41,5 auf 32,9 Prozent fiel, über 20 Prozent ihrer Stimmanteile, also mehr als jeden fünften ihrer Wähler verlor. Nun kommen zu den 8,6 nochmals etwa 3 Punkte Verluste dazu. Und das in nur sechseinhalb Wochen. CDU/CSU sind am absoluten Tiefpunkt. Am bisherigen absoluten Tiefpunkt, um genau zu sein, denn ob es nicht noch weiter nach unten gehen wird, weiß niemand.

 CDU nicht mal mehr doppelt so stark wie die AfD

Die SPD kann ihr miserables Ergebnis von 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl, das mit Abstand schlechteste seit Bestehen der Bundesrepublik, in etwa halten bzw. minimal steigern um 0,5 Punkte. Steigern können sich auch die AfD, die FDP und die Grünen, von 12,6 auf 13, von 10,7 auf 12 und von 8,9 auf 11 Prozent. Minimale Verluste verzeichnet dagegen die Linkspartei (SED-Nachfolgerin) von 9,2 auf 9,0 Prozent, die einzige Partei, die von den weiteren Verlusten der Union nicht profitiert.

Von den 30 Prozent der Union entfallen übrigens knapp 6 Prozent auf die CSU. Die CDU alleine liegt also nur noch bei gut 24 Prozent. Damit ist sie zwar noch immer die stärkste Partei in Deutschland, aber nicht einmal mehr doppelt so stark wie die AfD, diese aber mehr als doppelt so stark wie die CSU. Die Entmachtung Merkels (und Seehofers) geht sukzessive weiter. Wir haben Merkeldämmerung.

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Der Beitrag erschien zuerst auf dem hervorragenden Blog JÜRGEN FRITZ

 

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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