(David Berger) Diesmal gleich für 7 Tage wurde der Journalist und Fotograf Markus Hibbeler gesperrt. Sein Vergehen: Stein des Anstoßes war diesmal der Text eines Gastbeitrags aus seiner Feder, der hier bei philosophia perennis (PP) erschienen war. In ihm kritisiert er die Sperrpraxis von Facebook und die derzeit von der Politik angeheizten Kampagnen für mehr Zensur und weniger Meinungsfreiheit.
Als Macher des Blogs, auf dem der Artikel erschienen ist, protestiere ich mit aller Entschiedenheit gegen dieses üble, allen Prinzipien der offenen Gesellschaft und der Demokratie widersprechende Agieren. Wer so die Meinungsfreiheit einschränkt, wie das Facebook tut, ist ein Feind der Demokratie, die die Meinungsfreiheit so zum Überleben benötigt, wie der menschliche Körper die Luft zum Atmen.
Mit der Zensur eines Artikels, der nichts anderes tut, als von Facebook zu fordern, zentrale Menschenrechte einzuhalten, zeigt Facebook ganz offen, dass man dort das Grundrecht auf Meinungsfreiheit schamlos mit Füßen tritt. Insofern ist Facebook zu einer echten Gefahr für unseren demokratischen Rechtsstaat geworden!
Um im Bild zu bleiben: Wer jetzt die Hände Facebooks, die diesen Körper immer mehr würgen, nicht stoppen hilft, macht sich mitschuldig, wenn wir bald den Leichnam vor uns liegen haben.
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Ein Freund von Markus Hibbeler, Felix Maximilian Leidecker schreibt dazu auf Facebook:
Der von mir hochgeschätzte Kollege Markus Hibbeler wurde von der Zensurabteilung bei Facebook für 7 Tage gesperrt.
Viele von Euch kennen seine klugen und differenzierten Texte, die ich auch sehr regelmäßig teile. Der aktuelle Fall ist komplett absurd: Vor einigen Tagen wurde ein völlig harmloser Beitrag von ihm – scheinbar in einer geplanten Aktion – massenhaft gemeldet. Daraufhin wurde er gesperrt.
Nachdem er wieder freigeschaltet wurde, verfasste er einen Beitrag, der das Vorgehen von Facebook kritisierte – was ja hinsichtlich der Pläne von Schwesig und Maas auch sehr aktuell ist. Auf Grund dieses Beitrages wurde er nun erneut zensiert.
Ich finde das eine Ungeheuerlichkeit – auch, weil ich einen solchen Fall im letzten Jahr selbst erlebt habe.
Soziale Medien sind das Interaktionsmedium unserer Zeit- wie hier aber aktuell verfahren wird, hat mit dem grundrechtlich-verbrieften Recht auf freie Meinungsäußerung nichts mehr zu tun.
Zumal es bis heute keine Möglichkeit gibt, bei Facebook gegen eine ungerechtfertigte Sperrung Einspruch zu erheben. So wird der Zensur durch massenhaftes Melden unliebsamer Meinungen und der daraus resultierenden Sperr-Automatik Tür und Tor geöffnet.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr durch Teilen auf diesen Fall aufmerksam macht. Da ich befürchte, dass Facebook mich für diese Kritik auch sperren könnte, verabschiede ich mich vorsichtshalber schon einmal für die nächsten 30 Tage. Macht’s gut!“
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