Reisen zwischen Lebensfreude und ethischer Verantwortung
Reisen erlebte im Laufe der Zeit viele Wandlungen. War eine Reise ursprünglich nur zweckbestimmt, so kam bereits zur Zeit der Römer ein anderer Zweck hinzu: Erholung. Mit dem aufkommenden Christentum kam mit der Pilgerfahrt ein spiritueller Reisegrund hinzu. Und im 19. Jahrhundert begann, zunächst vorsichtig, zögerlich, auf wenige Menschen beschränkt, die Entwicklung welche heute Reisen zu einem Allgemeingut machte. Es kamen mit der Vielzahl und Vielfalt der Reisenden auch immer mehr Reisegründe dazu. Bergsteiger suchten die Herausforderung am anderen Ende der Welt, Naturfreunde trecken heute in tropischen Wäldern und Erholungssuchende lassen sich in Wellnesstempeln auf fast allen Kontinenten verwöhnen, Badeurlaub heißt heute nicht mehr Wannsee, Ostsee oder Bodensee sondern auch Bondai, Hua Hin oder Umshlanga Rocks. Und nicht nur in der abgeschlossenen Welt der Luxuskreuzfahrer, auch in Resorts und weitläufigen Hotelanlagen bleiben Urlauber abgetrennt vom Land, welches sie bereisen. Land und Leute kennenlernen? Und so machen sich auch die Wenigsten Gedanken um Ethik und Reisen. Und so wollen wir, neben den Schönheiten dieser Welt auch diesen Aspekt des Reisens journalistisch kritisch begleiten. Nicht im Sinn von Moralisieren und Verboten – wir alle sind dieser ständigen Gängelungen so überdrüssig- sondern als selbstverständlicher Teil unseres Reisejournalismus.