Der Friedensnobelpreis 2025 geht an María Corina Machado aus Venezuela. Sie steht für Mut, Standhaftigkeit und den friedlichen Widerstand gegen ein Regime, das sein Volk seit Jahren entrechtet. Gastbeitrag von Meinrad Müller
Das Nobelkomitee ehrt sie „für ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf um einen gerechten und friedlichen Übergang zur Demokratie“.
María Corina Machado stammt aus Caracas und wurde als Ingenieurin ausgebildet. Früh gründete sie die Bürgerinitiative Súmate, die Wahlen überwachte und Fälschungen dokumentierte. Sie war damit eine der ersten, die offen den Machtmissbrauch von Hugo Chávez und später von Nicolás Maduro anprangerte.
Als das Regime die Opposition mundtot machen wollte, gründete sie eine eigene Bewegung namens Vente Venezuela. Sie rief die Menschen auf, sich nicht einschüchtern zu lassen, und organisierte Kundgebungen in allen Landesteilen.
Stimme der Hoffnung
Im Jahr 2023 stellten die Oppositionellen in einer landesweiten Vorwahl ihre Kandidatin für die Präsidentenwahl auf. Machado gewann mit fast 90 % der Stimmen, doch das Regime erklärte sie kurzerhand für nicht wählbar. Statt zu schweigen, stellte sie sich öffentlich hinter ihren Ersatzkandidaten und kämpfte weiter.
Mehrfach wurde sie bedroht, verhört und zeitweise unter Hausarrest gestellt. Trotzdem blieb sie im Land. Ihre Stimme wurde zu einem Symbol des Mutes – für Millionen Venezolaner, die genug von Korruption, Armut und Angst haben.
Warum dieser Preis?
Das Nobelkomitee wollte ein Zeichen setzen. Kein Preis für Diplomaten oder Politiker, sondern für eine Frau, die mit Worten kämpft. Sie steht für den friedlichen Widerstand gegen Gewalt und Willkür.
Donald Trump hatte gehofft, dass er für seine Friedensbemühungen den Nobelpreis bekäme. Doch die Vergabe an diese Frau wird ihn wohl trotzdem zufriedenstellen. Denn damit wird der Machthaber in Caracas zu Recht – und weltöffentlich – an den Pranger gestellt.
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