Samstag, 26. Juli 2025

Ärztechef fürchtet „Bruchlandung“ der Datenkrake

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, oh Verzeihung, deutsch ist böse und Gender muss auch sein, also jetzt umbenannt in Hausärztinnen- und Hausärzteverband, Dr. Markus Beier, fürchtet eine „Bruchlandung“ der elektronischen Patientenakte (ePA). Na sowas. (Ich versuche gerade, mir das bildlich vorzustellen.) Wie kann das sein? Gastbeitrag von Joseph B. Sendlinger

Seit kurzem bekommen alle gesetzlich Versicherten in Deutschland von ihrer Krankenkasse eine sogenannte elektronische Patientenakte (ePA), sofern sie nicht aktiv widersprechen. Alle Diagnosen, Befunde etc., natürlich auch alle Impfungen (!) sollen dort verpflichtend und lebenslang gespeichert werden.

Sogar Minderjährige bekommen eine solche Akte. Nicht mal mit dem Tod findet das ein Ende: Jede einzelne Akte soll 100 (in Worten: hundert) Jahre lang gespeichert werden. Man muß sich das mal vorstellen: Wenn Ihre Ur-(Ur)-Uroma im Jahr 1926 mal zum Arzt gegangen ist, wäre das bei diesem System jetzt immer noch in allen Einzelheiten gespeichert.

Ärztliche Schweigepflicht über Bord geworfen

Das Berliner Ärzteblatt, jetzt natürlich auch durchgegendert „Berliner Ärzt:innen“, zitiert einen Datenschützer: „Wir müssen uns bewußt machen, daß mit dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz ein zentraler Grundsatz der Medizin über Bord geworfen wird: die ärztliche Schweigepflicht.“

Noch schlimmer: „Ein gebrauchtes Kartenlesegerät und etwas kriminelle Energie – viel mehr braucht es nicht, um die elektronische Patientenakte von GKV-Versicherten zu hacken.“ So zitieren die „Berliner Ärzt:innen“ den Chaos Computer Club.
Aber so wollte es nun mal Corona-Professor Lauterbach. Es gab zwar seitdem Neuwahlen und der Corona-Professor ist nicht mehr Minister, aber den Herren Merz, Klingbeil @ Co. ist das auch ganz wichtig. Schließlich finden die in Davos und bei Blackrock, daß das unbedingt sein muß, und deshalb wird überall so was eingeführt. Viele Länder sind da schon weiter. Immerhin wurden bisher in Deutschland 70 Millionen Menschen dergestalt beglückt.

Elektronische Patientenakte bisher kaum genutzt

Aber bisher nützt kaum jemand diese tolle Einrichtung.

Den Ärzten macht das alles nur Arbeit und es bedeutet für sie noch mehr Bürokratie. Die Zeit und Kraft dafür fehlt dann für die Beschäftigung mit den Patienten. Also machen die meisten das nur, wenn sie unbedingt müssen. Gut so. Aber schon ab 1. Oktober 2025 soll es verpflichtend sein. Es gibt aber auch jede Menge technische Probleme. Die kann man nicht weg-verpflichten.

Die Patienten interessieren sich überwiegend auch nicht dafür. Die meisten haben bisher noch nicht mal in das Ding reingeschaut. Ja klar, sie haben ja auch nichts davon und den meisten ist das zu mühsam. Die meisten Alten mit vielen Krankheiten und Arztbesuchen sind nicht so digital-affin. Die Jüngeren gehen nicht so oft zum Arzt und haben Wichtigeres zu tun, zum Beispiel arbeiten und Kinder aufziehen.

Der Sprecher der Hausärzte weiß das natürlich alles. Er könnte und sollte jetzt sagen: OK, wer eine elektronische Patientenakte nutzen will, soll das tun, wer das nicht möchte, soll es lassen. Wir sehen dann, was sich durchsetzt. So ist das in der Marktwirtschaft und so sollte es sein in einer „liberalen Demokratie“.

Der Herr Doktor möchte aber den Politikern gefallen und jammert rum.

Was können wir tun?

Wir alle fragen uns ja immer wieder, ob man etwas tun kann gegen die ganzen negativen Entwicklungen, Datenkraken, Massenmigration, Genderwahnsinn … Zumindest an dieser Stelle haben wir die besten Chancen, mit wenig Aufwand und praktisch null Risiko etwas zu bewirken. Hier spielt uns die natürliche Trägheit der Menschen sogar in die Hände. Wenn das System nicht genutzt wird, ist ea tatsächlich irgendwann tot.

Besser ist es natürlich, aktiv zu widersprechen. Das kann jeder hier und jetzt und mit ganz geringem Aufwand. Er tut damit sich selbst und uns allen etwas Gutes.
So einfach geht es

Eine Versicherte einer großen gesetzlichen Krankenkasse hat mir gezeigt, wie sie auf ein Anschreiben ihrer Krankenkasse geantwortet hat. Kurz, freundlich, sachlich, höflich, aber klar und bestimmt. Daran kann man sich orientieren. Natürlich kann jeder die Formulierungen nach seinen persönlichen Bedürfnissen variieren.

Hier zur Erleichterung das Musterschreiben:

Elektronische Patientenakte
Versicherungsnummer / Ihr Zeichen XXXXXXXXX
Ihr Schreiben vom XX.XX.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

Insbesondere wünsche ich nicht, daß für mich eine elektronische Patientenakte bei Ihnen angelegt wird. Den Informationen auf Ihrer Webseite entnehme ich, daß diese freiwillig ist.

Daher widerspreche ich hiermit der Anlage einer elektronischen Patientenakte für meine Person. Sollte bereits eine solche elektronische Patientenakte angelegt worden sein, bitte ich diese endgültig und dauerhaft zu löschen.

Bitte bestätigen Sie mir den Eingang dieses Schreibens und bestätigen Sie mir ebenfalls schriftlich und verbindlich, daß Sie keine elektronische Patientenakte für mich anlegen werden bzw. eine bereits angelegte dauerhaft gelöscht haben.

Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen

Jetzt nur noch ausdrucken, unterschreiben, die Briefmarke belecken und ab in den nächsten Briefkasten.

Sollte man nach vier bis sechs Wochen nicht die gewünschte Bestätigung erhalten haben, empfiehlt sich eine ebenso höfliche wie bestimmte Nachfrage.

Ein Bündnis gegen die elektronische Patientenakte bietet übrigens neben weiteren Informationen auch einen „Widerspruchs-Generator“.

Wer sich (noch) nicht zum Widerspruch entschließen kann, kann zumindest in einer stillen halben Stunde in diese ePA reinschauen und so viele Funktionen wie möglich ausschalten.
(Wer jetzt noch Zweifel hat, ob er vielleicht nicht doch irgendwann in der Zukunft diese elektronische Akte haben möchte, sollte trotzdem erst einmal widersprechen. Wenn er es sich anders überlegt, wird die Krankenkasse jederzeit gerne auf die entsprechende Bitte des Versicherten hin eine elektronische Akte anlegen.)

Ein schöner Wumms

Wenn das ein paar Leute mehr machen als bisher schon, legt die Datenkrake ePA wirklich eine Bruchlandung hin, ein richtig schöner Wumms sozusagen.

Herr Dr. Beier kann sich dann fragen, wie er in Zukunft, statt den Politikern gefallen zu wollen, die Interessen seiner Mitglieder (ca. 30 000 Hausärzte) und vor allem der Patienten vertreten kann.

Quellen:
https://www.welt.de/vermischtes/article687fa1670e680a76f4e92257/Hausaerzte-warnen-vor-Bruchlandung-der-elektronischen-Patientenakte.html
– Berliner Ärzt:innen, Ausgabe 1/2025

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PP-Redaktion
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