Papst Franziskus bezeichnete die israelischen Luftangriffe auf den Libanon am Mittwoch am Ende seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan als „schreckliche Eskalation“ des Nahostkonflikts. Gastbeitrag von Dr. Peter F. Mayer.
Der Papst fügte laut „Vatican News“ hinzu, dass die Angriffe, bei denen Israel nach eigenen Angaben Ziele im Zusammenhang mit der Hisbollah angegriffen habe, „inakzeptabel“ seien, und forderte die internationale Gemeinschaft auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Kämpfe zu beenden.
Improvisierte Rede
Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche nannte Israel nicht namentlich, sagte aber:
„Ich bin traurig über die Nachrichten aus dem Libanon, wo in den letzten Tagen heftige Bombenangriffe viele Opfer und Zerstörung verursacht haben.“
Der 87-jährige Papst, der in den letzten Jahren gesundheitlich angeschlagen war, zeigte sich während der gesamten Audienz in guter Form, obwohl er während seiner Ansprache einige Male leicht hüstelte. Am Ende seiner einstündigen Audienz ging er in einer improvisierten Rede auf die Angriffe im Libanon ein.
Unierte Maroniten größte christliche Gruppe
Die semitische Bevölkerung des Libanon hat einen starken Anteil an christlichen Einwohnern. Es gibt eine Reihe von Zweigen, die insgesamt 2018 bei der aktuellsten Zählung noch 37 Prozent ausmachten.
- Die Maronitische Kirche stellt die größte christliche Gruppe im Libanon. Sie anerkennt den Papst als Oberhaupt.
- Der Patriarch residiert in Bkerke. Sie hat seit 1866 eine Priestergemeinschaft, die Kongregation der libanesisch-maronitischen Missionare.
- Die Griechisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien stellt die zweitgrößte christliche Gruppe. Der Patriarch residiert in Damaskus
- Die Griechisch-katholische Kirche (auch Melkitische Kirche) stellt die drittgrößte christliche Gruppe. Der Patriarch residiert in Damaskus.
- Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien ist eine weitere christliche Gruppe im Libanon. Der Patriarch residiert in Damaskus.
- Die Syrisch-katholische Kirche ist eine mit Rom unierte Kirche. Der Patriarch residiert in Beirut.
- Die Christen stellen nach der Verfassung das Staatsoberhaupt des Libanon.
Jetzt sollten auch die katholischen Länder ihre Stimme erheben
Christen sind überall zu finden und es gibt auch sehr viele Klöster wie im Qadischa Tal, das sich vom Skiressort des über 3000 Meter hohen Mount Lebanon bis zur über 8000 Jahre alten Stadt Byblos erstreckt.
In Zahle, der größten Stadt im Beqaa Tal, das einer der stärksten von den israelischen Kampfflugzeugen bombardierten Gebieten gehört, gibt es, neben vielen anderen, die ziemliche bekannte Lady of Zahle Kirche und die Stadt ist überwiegend christlich.
Neben dem Papst haben sich bisher nur Spanien und Irland gegen den nächsten Genozid durch Israel ausgesprochen. Vielleicht ist das Papst-Statement jetzt ein Anstoß auch für mehrheitlich katholische Länder ihre Stimme zu erheben.
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