Samstag, 23. November 2024

Olympiade der Schande: Blasphemie propagiert, Christen von Polizei festgenommen

(David Berger) Ein von der konservativen Stiftung „CiticenGo“ gecharterter Bus sollte in Frankreich ein sichtbares Zeichen gegen die blasphemische Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele setzen. Doch während der Bus durch Paris fuhr, wurde er von der Polizei gestoppt, die Aktivisten wie Verbrecher festgenommen und erst nach Intervention eines Anwalts freigelassen. Der Bus musste Paris umgehend verlassen.

Der von CitizenGo gecharterte Bus mit der Aufschrift “Beendet die Angriffe auf das Christentum” sollte ein sichtbares Zeichen gegen die blasphemische Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele setzen und den Unmut von mehr als 383.363 Unterzeichner der Petition “Wir fordern vom IOC nach dem Angriff auf das Christentum eine Erklärung und Entschuldigung” sichtbar machen. Doch die französischen Behörden taten alles, um diese Aktion zu stoppen. Hier der Bericht der Organisatoren:

Der Bus fuhr dann auch am Montag ab 9 Uhr morgens durch Paris und erregte die Aufmerksamkeit (und das Lob) vieler Passanten. Er fuhr auch (das wird später wichtig) an Dutzenden von Polizisten vorbei, ohne dass diese etwas gesagt hätten.

Bus gestoppt, Aktivisten fest genommen

Was dann geschehen ist, kam für alle von uns aus heiterem Himmel. Wir erhielten plötzlich aus Paris die Nachricht: “Bus von der Polizei gestoppt, die Kollegen, die im Bus waren, werden zu einer Polizeistation gebracht.“

Das war am späten Nachmittag. Dann hörten wir eine Weile nichts mehr und konnten unsere Leute telefonisch nicht erreichen. Es dauerte Stunden, bis wir die Einzelheiten erfuhren: Dass Polizisten unseren Bus mitten in Paris angehalten und mit vorgehaltener Waffe umzingelt hatten. Sie verhafteten sechs Teammitglieder von CitizenGO und den Busfahrer.

Ich wollte Ihnen da eigentlich sofort schreiben, aber rasch wurde klar, dass wir unsere Kollegen gefährden könnten, wenn wir zu schnell an die Öffentlichkeit gingen. Also beschlossen wir, erst einmal abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickeln würde. Was folgte, war hochdramatisch (all dies erfuhren wir erst Stunden nach dem Geschehen):

„Eine Demonstration ohne Genehmigung der französischen Regierung“

Zusammen mit dem Busfahrer wurden unser Teammitglieder, die mit im Bus gesessen hatten, in den hinteren Teil eines Polizeiwagens gepackt und zu einer Polizeistation gefahren, mit der Begründung, dass  sie „eine Demonstration ohne Genehmigung der französischen Regierung organisiert“ hätten!

Das war kein Versehen unsererseits – natürlich machen wir immer unsere Hausaufgaben, bevor wir etwas organisieren. Aber eine Aktion mit einem einzelnen Fahrzeug braucht man in Paris nicht anzumelden. Die betreffenden Vorschriften beziehen sich auf groß angelegte Demonstrationen auf der Straße, auf Protestmärsche. Nicht auf einen bedruckten Bus.

Und es sollte noch schlimmer kommen: Als sie auf der Polizeistation ankamen, wurden unsere Leute in Handschellen gelegt und anschließend in eine zweite Sicherheitseinrichtung gebracht. Alle ihre Habseligkeiten wurden konfisziert, sie wurden ausgezogen und durchsucht, ihnen wurde die Möglichkeit verweigert, ihre Anwälte zu kontaktieren, und einigen wurde nicht einmal erlaubt, Kontakt zu ihren Familien aufzunehmen.

Damit nicht genug, denn die Kollegen wurden unter starken psychischen Druck gesetzt und es wurde ihnen eine längere Gefangenschaft angedroht. Die folgende Nacht mussten sie unter katastrophalen Bedingungen verbringen. Einigen wurde sogar Nahrung und Wasser vorenthalten – und das alles wegen nicht stichhaltiger Anschuldigungen, denn sie hatten ja nichts getan.

Erst ein Anwalt erreichte die Freilassung der Aktivisten

Schließlich gelang es uns, einen guten Anwalt einzuschalten, der die Behörden in den frühen Morgenstunden stark unter Druck setzte und endlich die Freilassung unserer Teammitglieder und des Busfahrers erreichte. Aber auch da war die Aufregung noch nicht zu Ende.

Denn diejenigen Teammitglieder, die noch nicht polizeilich verhört worden waren, mussten am Nachmittag zur weiteren Befragung auf die Polizeiwache zurückkehren, bevor dann die Staatsanwälte das entschieden, was wir die ganze Zeit wussten – dass es keine Grundlage für eine Anklage gab, unsere Leute hatten nichts Unrechtes getan!

Unsere Anwältin äußerte zu dem gesamten Vorgang:

„Es scheint unmöglich, den Tatbestand der “Unterlassung der Anmeldung einer Demonstration” als erfüllt anzusehen, da es sich bei einem einzelnen Fahrzeug nicht um eine Demonstration handelt. Der Staatsanwalt hat das Gesetz bis an seine Grenzen ausgereizt, um den Bus anzuhalten und ihre freie Meinungsäußerung einzuschränken. Darüber hinaus war das Verfahren nicht regelkonform.“

Hier ist ein Video unseres Kollegen im Polizeiwagen, bevor sie in Handschellen gelegt wurden:

Meine Kollegin Caroline Farrow, die in Paris nicht dabei war, aber in der Vergangenheit aufgrund falscher Anschuldigungen verhaftet worden war, sagte zu dem, was unseren Kollegen widerfahren ist: “Das ist keine Erfahrung, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es ist zutiefst erniedrigend, einer Leibesvisitation unterzogen zu werden, in eine Zelle mit offener Latrine gesteckt zu werden, eine DNA-Probe abzugeben, ein Fahndungsfoto machen zu lassen und wie ein gewöhnlicher Krimineller behandelt zu werden, obwohl man weiß, dass man nichts Unrechtes getan hat.”

Auf Verhöhnung des Christentums aufmerksam machen

Was geschehen ist war absolut nicht das, was unsere Teammitglieder erwartet haben, als sie mit dem Bus nach Paris fuhren – ihr Ziel war es, die Aufmerksamkeit der Besucher der Olympischen Spiele zu erregen und den Organisatoren eine starke Botschaft zu senden, dass die Öffentlichkeit nicht bereit ist, eine so offensichtliche Verhöhnung des Christentums zu akzeptieren, wie sie bei der Eröffnungsfeier stattgefunden hat.

Ich konnte vor Sorge kaum schlafen, als ich vorletzte Nacht diese beunruhigenden Nachrichten hörte. Denn eigentlich hätte ich selbst in diesem Bus mit nach Paris fahren sollen. Ich musste dann nur kurzfristig meine Pläne ändern, weil ich gebeten worden war, einen neuen Kollegen einzuarbeiten. Aber natürlich habe ich darüber nachgedacht, dass eigentlich ich mit in der Gefängniszelle gesessen wäre. Von daher kann ich gut nachvollziehen, dass einige Kollegen in der Folge dessen, was ihnen widerfahren ist, traumatisiert sind und unter Schock stehen. Ich kann nur hoffen und beten, dass sie sich bald davon erholen.

Die gute Nachricht ist, dass die Kollegen nun in Sicherheit sind und sich auf den Heimweg machen. Unseren Quellen zufolge handelte die französische Polizei auf Befehl hochrangiger Politiker, die sich über die Aufmerksamkeit, die unsere Kampagne erfährt, massiv ärgern. Sie sehen den Schandfleck auf dem Ruf Frankreichs und schämen sich.

In einem wunderbaren Akt der Ironie wurde unser weißer Bus, den die französischen Behörden offensichtlich so beleidigend fanden, vor der Polizeiwache im 16. Pariser Bezirk geparkt. Er stand dort für alle Passanten sichtbar, nur drei Häuserblöcke vom Arc de Triomphe entfernt, mitten in der Pariser Innenstadt. Die französische Polizei machte damit genau das sichtbar, was sie zu zensieren versuchte!

Tatsächlich muss jemand in der Politik unsere Botschaft als so bedrohlich empfunden haben, dass die Polizei nach der Freilassung unseres Teams verlangte, vor einer Weiterfahrt die Beschriftung vom Bus zu entfernen. Natürlich weigerten wir uns, das zu tun, und so wurde der Bus von Polizeimotorrädern aus Paris hinaus begleitet.

Hier verlässt der Bus Paris. Die Stadt. die für Freiheit, Gleichheit, und Brüderlichkeit steht, aber in der scheinbar keine christlichen Gebete erwünscht sind.

Angriffe auf Christen als Staatsraison von Macrons Frankreich?

Wir werden die Behörden mit dem, was sie getan haben, nicht davonkommen lassen. Wir werden jetzt eine Klage gegen hochrangige Schlüsselfiguren einreichen: Frankreichs Präsidenten Macron, den Generalstaatsanwalt, der offenbar hinter dem Druck steckt, uns zu verhaften, und die Gendarmerie. Was geschehen ist, hätte nach Frankreichs eigenen Gesetzen nicht passieren dürfen. Und es darf sich nicht wiederholen.

Es handelt sich um ideologische und politische Verfolgung. Wir werden nicht zulassen, dass Ihre Stimme zum Schweigen gebracht wird. Wir werden weiterhin in der Öffentlichkeit für Ihre christlichen Werte eintreten, denn wenn wir es nicht tun, wer dann? Wir müssen zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen.

Es ist erschreckend, dass eine Botschaft, in der dazu aufgerufen wurde, die Angriffe auf Christen einzustellen, auf eine so unverhältnismäßige und bösartige Reaktion der Behörden gestoßen ist.

Fotos: © CitizenGO

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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