Donnerstag, 21. November 2024

Hamburg: Hunderte demonstrieren für Errichtung eines islamischen Kalifats

(David Berger) Deutlich mehr als 1000 Demonstranten sind gestern im Hamburg dem Aufruf zu einer von Islamisten organisierten Demonstration am Steindamm in St. Georg gefolgt. Offiziell galt der von zahlreichen Polizisten geschützte Protest angeblich islamfeindlicher Politik und Medien. Laut Ahmad Mansou soll dort aber auch die Errichtung eines islamistischen Kalifats und die Abschaffung der Demokratie gefordert worden sein.

Die kaum im Verdacht zu großer Kritik am Islam stehende dpa berichtet dazu: „Auf Plakaten waren Slogans wie «Deutschland = Wertediktatur» oder «Kalifat ist die Lösung» zu lesen. Immer wieder wurden die Demonstranten von den Organisatoren zu «Allahu Akbar»-Rufen («Gott ist groß») aufgefordert. Redner warfen Politik und Medien «billige Lügen» und «feige Berichterstattung» vor, mit denen vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs alle Muslime in Deutschland als Islamisten gebrandmarkt werden sollten.

Fast 70 Prozent junger Muslime: „Islamischer Gottesstaat beste Staatsform“

Muslim Interaktiv hatte bereits Ende Oktober vergangenen Jahres trotz Verbots eine Demonstration in St. Georg organisiert. Im Februar 2023 mobilisierte die Gruppierung 3500 Menschen zu einer Kundgebung gegen eine Koranverbrennung in Schweden.“

Um Nachwuchs, der ihre gesellschaftlichen Ziele vertritt müssen sich die „Aktivisten“ keine Sorgen machen, Eine aktuelle Studie zeigt: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze“, genauer für 67,8 Prozent der Befragten: „Von den Befragten erklärten 45,8 Prozent, ein islamischer Gottesstaat sei für sie die beste Staatsform.“

Abschaffung der Demokratie gefordert

Dazu unser Tweet des Tages von Ahmad Mansour:

„Die Gruppe „Muslim interaktiv“, eine islamistische Organisation, hat es erneut geschafft, Hunderte von Menschen in Hamburg auf die Straße zu bringen. Sie fordern die Errichtung eines islamistischen Kalifats und die Abschaffung der Demokratie.

Dabei sprechen sie von einem „Werte-Diktator“ in Deutschland, den sie bekämpfen wollen. Gemeint ist damit die Ablehnung zentraler Grundwerte wie sexuelle Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und die Verurteilung von Antisemitismus sowie die Forderung nach einer strikten Trennung von Staat und Religion.

Trotz der Schwere dieser Ereignisse regen sich nur wenige auf, während der Großteil der Republik diese weiterhin ignoriert. Der Grund dafür ist, dass der Kampf gegen Extremismus oft durch eine politische Brille geführt wird, wobei die Feinde der Demokratie nur dort wahrgenommen werden, wo es ideologisch opportun erscheint.

Diese gefährliche Entwicklung sollte uns allen große Sorgen bereiten.“

Die Gruppe „Muslim interaktiv“, eine islamistische Organisation, hat es erneut geschafft, Hunderte von Menschen in #Hamburg auf die Straße zu bringen. Sie fordern die Errichtung eines islamistischen Kalifats und die Abschaffung der Demokratie. Dabei sprechen sie von einem… pic.twitter.com/wvAwvOJvxK

— Ahmad Mansour 🎗️ (@AhmadMansour__) April 27, 2024

Haldenwangs Versuch den muslimischen Antisemitismus schönzureden

Ob es da ein Trost ist, dass der Präsident des „Regierungsschutzes“, Thomas Haldenwang, kürzlich wissen ließ, „dass sich der offene muslimische Antisemitismus wieder beruhigt, wenn auch der Konflikt in Gaza abflaut. Rechtsextremer Antisemitismus dagegen bleibe eine deutsche Konstante.“ (Quelle) Und auch Nancy Faeser weiß, was nun wichtig ist. Einen Tag nachdem mehr als tausend Muslime lautstark die Errichtung eines islamistischen Kalifats in Deutschland gefordert hatten, erklärte sie: „Es zeigt die Stärke unseres Rechtsstaats, dass das bislang größte Terrornetzwerk von ‚Reichsbürgern‘ nun vor Gericht steht und sich für seine militanten Umsturzpläne verantworten muss. (…) Diese militanten ‚Reichsbürger‘ sind getrieben vom Hass auf unsere Demokratie. Wir werden unsere harte Gangart weiter fortsetzen. (…) Keiner in dieser extremistischen Szene sollte sich sicher fühlen.“

Anders sieht das Dr. Markus Krall: „Wenn einer hier ein Kalifat fordert, dann sollten wir ihn rausschmeißen, neudeutsch remigrieren. Sollte er einen deutschen Pass haben und den nicht seit Geburt, dann sollten wir ihm den wieder abnehmen, denn er hat ihn unter Vortäuschung der Behörden ergaunert. Mir völlig egal, ob Stasi-Nancy das jetzt für „rechts“ hält.“

Und Alexander Kissler (NZZ) ergänzt: „Ein Land, das toleriert, wenn auf öffentlichen Plätzen immer wieder ein islamistisches Kalifat gefordert wird, ist nicht tolerant, sondern dekadent.“

Wenn der „schlafende Riese wieder erwacht“…

Als kleines Bonusmaterial hier noch eine Kostprobe von der gestrigen Kundgebung:

Und die Stellungnahme eines nach Deutschland geflüchteten Muslims:

„Wir sind damals aus einem Shithole-Staat geflohen, um in einem besseren, demokratischen, freien und sicheren Land aufzuwachsen. Die Bundesregierung lässt dieses Land zu einem Shithole-Staat verkommen! Nein, das Kalifat ist nicht die Lösung! Ich bin Muslim, aber ich bin auch ein Verfechter von Demokratie, Meinungs- und Religionsfreiheit! Wer diese gefährliche Entwicklung nicht sieht, ist entweder blind oder lässt sie aus reiner Bosheit zu!“

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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