Donnerstag, 26. Dezember 2024

Wagenknecht-Partei: Doch nur dazu gedacht, den Höhenflug der AfD zu stoppen

In einer Pressekonferenz hat heute Vormittag Sahra Wagenknecht die geplante Neugründung ihrer Partei vorgestellt. Eines wurde dabei sehr klar: Wagenknecht bleibt dem Altparteienkartell und seiner Brandmauer-Ideologie letztlich verbunden, kann sich von ihren linken Paradigmen im Sinne einer erhofften Querfront nicht trennen. 

Besonders klar wurde dies an ihrer Antwort auf die Frage des Journalisten Jung zu einer möglichen Zusammenarbeit mit der AfD. Dieser erteilte sie – ganz im Stil der Brandmauer-Ideologen – eine klare Absage: Sie wolle die „seriöse“ Alternative zur Alternative sein.

Also doch nur der letzte Joker zum Stoppen des AfD-Erfolgs

Damit bekommen die Skeptiker recht, die schon seit Monaten davor warnen, dass diese Parteigründung nur dazu gedacht ist, den Erfolgskurs der AfD zu bremsen. Wagenknechts verdiente Mitstreiterin in Sachen Pazifismus ließ dann auch im Interview mit der „Welt“ wissen: „Nur noch Sahra Wagenknecht könnte den Aufstieg der AfD bremsen“. Während die FAZ die Hoffnungen, die Partei könnte ein Erfolg werden, für wenig begründet hält.

Ralph Zedler hat vor einigen Tagen bemerkt: „Das Letzte, was wir in der aktuellen, politisch verfahrenen, um nicht zu sagen katastrophalen Situation brauchen, sind Brandmauern und eine gespaltene Opposition.“ Damit ist auch klar: Jede Wählerstimme für die Wagenknechtpartei sorgt für die Zementierung der bestehenden katastrophalen Verhältnisse

Aus diesem Anlass publizieren wir hier noch einmal einen Offenen Brief, den PP-Gastautor Ralph Zedler bereits vergangene Woche an die Linkenpolitikerin gerichtet hat:

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Spaltung der Opposition und Brandmauern

Sehr geehrte Frau Dr. Wagenknecht, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

Mit gespannter Erwartung, aber auch einer gehörigen Portion Unbehagen sehe ich als Urlinker der Gründung Ihrer neuen Partei entgegen und möchte daher gleich zu Beginn des Projekts Ihnen gegenüber eine ganz wichtige Sorge artikulieren:

Das Letzte, was wir in der aktuellen, politisch verfahrenen, um nicht zu sagen katastrophalen Situation brauchen, sind Brandmauern und eine gespaltene Opposition. Die Lage ist angesichts der OED (= Oligarchische Einheitspartei Deutschlands) mit CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE/(AfD) so ernst, dass meines Erachtens ALLE oppositionellen Kräfte dieses Landes gegen diese katastrophale Politik GEBÜNDELT werden müssen und ein MITEINANDER angestrebt werden MUSS.

Der geplante Überwachungskapitalismus mit Bargeldverbot, digitalen Zentralbankwährungen, WHO-PANDEMIEVERTRAG und all den anderen Beschneidungen von individueller Freiheit und Selbstbestimmung können nur GEMEINSAM bekämpft werden. Eine durch „moralische Brandmauern“ gespaltene Opposition nützt nur der herrschenden Klasse.

So wie es bei der Friedensdemo „Manifest für den Frieden“ im Februar am Brandenburger Tor ein Fehler war, im Vorfeld wieder dieses ausgelutschte Feindbild der bösen Rechten zu bedienen und Menschen von einer FRIEDENSDEMO AUSSCHLIEßEN zu wollen, so wäre es meines Erachtens ein Fehler, mit der neuen Partei die echten Linken aus SPD, Grünen und der Linken einzusammeln und zu glauben, somit die AfD zu schwächen und eine Zusammenarbeit kategorisch auszuschließen.

Wir brauchen in Deutschland eine Opposition wie in Frankreich, wo Jean-Luc Mélenchon MIT Marine Le Pen gegen die Regierung stimmt. Was wir nicht brauchen, ist eine weitere 10-Prozent-Oppositionspartei, die jegliche Zusammenarbeit mit der ECHTEN konservativen Oppositionspartei kategorisch ablehnt.

ZUSAMMEN heißt das Zauberwort!

Vielen Dank und gutes Gelingen für den Start Ihres neuen Projekts!

Ralph Zedler, Rostock

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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