Kampagnen gegen die Einsatzkräfte der Polizei und permanenter Generalverdacht gegen seine Beschäftigten sind einige der Ursachen, die Gewalttäter immer wieder dazu verleiten, schon bei kleinsten Anlässen auszurasten und die Konfrontation zu suchen. Aber es gibt noch andere Ursachen, über die man nicht sprechen möchte.
DPolG-Bundesvorsitzender Rainer Wendt: „Schon 12jährige bauen sich auf und erklären unseren Kolleginnen und Kollegen im Einsatz, dass sie ihnen nichts zu sagen hätten und sowieso nur Nazis in Uniform seien. Jahrelange Negativkampagnen, teilweise aus Ministerien, Parteizentralen und Parlamenten heraus, tragen ihre Früchte!“
Schwache Politiker, schwacher Staat?
Hinzu komme, so der DPolG Vorsitzende weiter, dass die jahrzehntelange Unterfinanzierung zu einer strukturellen Schwäche beigetragen habe, die die staatliche Autorität insgesamt infrage geraten lässt. Das ist auch der Grund, warum überall staatlich Beschäftigte angegriffen würden.
Wendt: „Der Staat präsentiert sich, wie seine Politiker, schwach, unentschlossen und ohne Kompass. Straftaten werden verharmlost und relativiert, staatliches Handeln ist schon aus Prinzip verdächtig. Die Gewaltspirale ist längst noch nicht auf ihrem Höhepunkt, der Traumberuf Polizei wird immer mehr zum Leben in Gefahr. Wir brauchen eine gesellschaftliche Zeitenwende, staatlich Beschäftigte müssen stolz darauf sein, für dieses Land da zu sein. Im Moment sorgt die Politik für das Gegenteil!“
Was Wendt verschweigt
Addendum (David Berger): Eines erwähnt Wendt hier leider nicht. Die Tatsache, dass die Polizei durch die stumpfe Ausführung von Eskalationsbefehlen bzw. die fahrlässig hingenommene Instrumentalisierung von gegen das Grundgesetz handelnden Politikerin in der Corona-Krise gerade bei jenen viel an Glaubwürdigkeit und damit Autorität verloren hat.