Es war keine dpa-Meldung, wonach sich Dr. Habeck proaktiv im Ausland nach einen Posten als Wirtschaftsminister suchen würde. Dieser visionäre Gedanke kam dem Autor nach einer intensiven Verkostung verschiedener sächsischer Landweine im Schatten einer majestätischen deutschen Eiche. Gastbeitrag von Meinrad Müller
Bewerbungsschreiben von Dr. Habeck
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bewerbe mich heute mit meinem allseits bewunderten Sachverstand um das Amt des künftigen Wirtschaftsministers Ihrer Republik. In den zwei Jahren als hauptberuflicher Wirtschaftsminister in Deutschland habe ich mich stets bemüht, eine zufriedenstellende Arbeit abzuliefern, was selbst Olaf nicht vergessen kann. Auch habe ich immer großes Verständnis für meine neue Aufgabe gezeigt, was auch Annalena bestätigen kann.
Nun bin ich bereit, meine allseits geschätzten Talente auf eine höhere Ebene zu heben. Gerne in einem anderen, bisher weniger privilegierten, Land. Auch diesmal werde ich mich voll und ganz der Aufgabe widmen, um meine Arbeit zur vollsten Zufriedenheit zu erledigen. Deutschland ist durch mich nicht wirtschaftlich schwach geworden, es hat nur aufgehört, die lästigen Wünsche seiner Bürger zu erfüllen. Das nenne ich nachhaltig.
Aber ich mag diese besserwisserischen Ökonomen nicht, die nicht meiner Meinung sind. Ich weiß es besser. Meine genialen Aussage, zum Beispiel, dass Unternehmen, die einfach aufhören zu produzieren, nicht zwangsläufig in Konkurs gehen, hat noch keinen Nobelpreisträger hervorgebracht. Das beweist meine intellektuelle Brillanz. Das muss erst einmal jemand überbieten. Ich bin einfach ein noch unerkannter Revolutionär der Ökonomie im besten Sinne des Wortes.
Ich bin promovierter Philosoph und Autor von lustigen Kinderbüchern, das prädestiniert mich, die Wirtschaft eines jeden Landes zu führen. Wer braucht schon ein langweiliges Wirtschaftsstudium? Ich kann komplexe Theorien mit unterhaltsamen Kindergeschichten aufpeppen: Wenn der Hexe das Gas im Ofen ausgeht, brennt er halt nicht mehr, aber es wird nicht automatisch kalt in der Hütte. So einfach ist das.
Meine unerschütterliche Kritikresistenz ist legendär. Wahlumfragen sind für mich so irrelevant wie die Farbe meiner roten Socken. Insgesamt bin ich im Spiegel und im Stern immer gut weggekommen, weil mein Verhalten gegenüber Medien und Parteigenossen immer tadellos war.
Ich bin ein Mann der Tat, der sich nicht scheut, mit gewagten Energieexperimenten auf Kosten anderer zu glänzen. Ich kann durchregieren, um meine grüne Utopie aus dem Zauberhut zu zaubern. Ich bin eben ein Manager, wie er im Kinderbuche steht. Sogar die Sozialdemokraten und die Apothekerpartei stimmen mir zu.
Bei den Gaslieferanten bin ich ein beliebter Gesprächspartner, weil ich bereit war, den zehnfachen Preis zu zahlen. Ich habe auch vor, in Zukunft wieder meine vielen Freunde und Verwandten als Berater zu engagieren. Qualifikation ist doch nur ein Stück Papier. Vetternwirtschaft ist doch nur ein anderes Wort für familiäre Teamarbeit. Sobald ich im Amt bin, werde ich großzügige Zuwendungen an Organisationen verteilen, die meine ideologischen Grundsätze teilen. Ich bin ein Menschenmanager par excellence. Die Welt schätzt mich. Und bald auch Sie.
Ich freue mich auf Ihre unverzügliche Antwort, gerne auch per Fax, weil unsere Digitalisierung sich gerade erst im Aufbau befindet und die Welt beeindrucken wird. Ich freue mich darauf, auch Ihr Land mit meiner einzigartigen Genialität zu bereichern.
Und wenn ich Deutschland verlasse, hören die nicht einfach auf zu regieren, die gehen ohne mich nur etwas später pleite.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Robert Habeck
(noch Wirtschaftsminister)
Empfehlungsschreiben von Annalena und Cem auf Anfrage.
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