Donnerstag, 21. November 2024

Harvard hat geringste Redefreiheit in den USA

Die Harvard-Universität ist offiziell die schlechteste Schule für freie Meinungsäußerung im Jahr 2023. Die Foundation for Individual Rights and Expression (FIRE) veröffentlichte nun ihre jährliche Rangliste der freien Meinungsäußerung an Hochschulen, die den Zustand der freien Meinungsäußerung an der Ivy-League-Schule als „miserabel“ bezeichnete. Prof. Dilger kommentiert.

Harvard gehört zu den besten Universitäten der Welt. Trotzdem würde ich nicht von Münster dorthin wechseln wollen (wobei mir dort ohnehin keine Dauerstelle angeboten würde).

Viel zu woke

Denn Harvard ist inzwischen viel zu woke, was nicht einfach eine Geschmacksfrage ist, sondern dramatische Auswirkungen auf die akademische Freiheit hat. „Harvard is named worst school for free speech — scoring zero out of possible 100“, u. a. weil „nine professors and researchers at Harvard faced calls to be punished or fired based on what they had said or written — and seven of the nine were actually professionally disciplined“.

Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn es sollen dadurch alle diszipliniert werden (und zwar von den Universitätsleitungen und Kollegen, nicht vom Staat wie in Diktaturen, weshalb „nur“ ein Ende der Karriere droht, nicht Gefängnis oder Tod). Ein Professor an der Harvard Law School hat noch den Mut, es offen auszusprechen: „Many, many people are being threatened with — and actually put through — disciplinary processes for their exercise of free speech and academic freedom.“

Fehlentwicklung auch bald bei uns

Das Problem geht allerdings weit über Harvard hinaus. So wurden 55.000 Studenten an 254 US-Universitäten befragt. „56% of students worry about getting canceled for something they said, and 27% said it’s acceptable to use violence to stop campus speech in some circumstances.“ Beides ist nicht akzeptabel, schon gar nicht an Universitäten.

Leider dürfte auch diese Fehlentwicklung aus den USA mit zeitlicher Verzögerung zu uns kommen. Allerdings ist die Verbeamtung deutscher Professoren ein gewisser Schutz dagegen, sich dem Zeitgeist völlig unterwerfen zu müssen. Institutionell ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk besser geschützt, aber Journalisten und Redakteure sind es nicht und verhalten sich entsprechend.

Der Beitrag erschien zuerst bei ALEXANDER DILGER.

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