Dienstag, 3. Dezember 2024

„Slava Ukraini“: Gruß der Nazi-Kollaborateure und Judenmörder

(David Berger) Der kroatische Präsident Zoran Milanović (Sozialdemokrat) hat eine Erklärung zum inzwischen in dubiosen Kreisen immer mehr zum neuen „Heil“ werdenden „Slava Ukraini“ gegeben, die sich gerade deutsche Politiker zu Gemüte führen sollten.

„Das sind die Grußworte der radikalsten Chauvinisten der Westukraine, die mit den Nazis kollaboriert und Tausende von Polen und Juden ermordet haben. Das ist eine Tatsache!“

Historisch sind diese Worte zutreffend: Der ursprüngliche Gruß der westukrainischen Nationalisten bestand in den 2oer Jahren des 19. Jahrhunderts u.a. aus den Worten „Ruhm den Kosaken“ oder „Ehre den Helden“. Pünktlich zur Machtergreifung Hitlers im Jahr wechselte man zum Gruß „Slawa Ukrajini“, der inhaltlich eng an das „Heil Hitler“ angelehnt war, aber eben stärker die Nation als einen „Führer“ hervorhob.

Zahlreiche Kriegsverbrechen

Etwas genauer zu den Hintergründen kann man feststellen, dass der Gruß in der jüngeren Geschichte die 1929 in Wien gegründete „Organisation ukrainischer Nationalisten“ (OUN) zurückgeht: „Diese war während der deutschen Besatzung der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik durch die deutsche Wehrmacht an zahlreichen schweren Kriegsverbrechen beteiligt.

Die OUN beziehungsweise ihr militärischer Arm UPA besetzten Teile der polnischen Gebiete Polesien und Wolhynien und verübten dort Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung. Die OUN befand sich in einer Kooperation mit den deutschen Faschisten, stellte SS-Freiwilligenbataillone, sie tat sich als Verfolgerin und Mörderin von Juden, Polen, Roma und Sinti, Russen und insbesondere Angehörigen der Roten Armee hervor.“ (Quelle)

Nach 1945 war der Spruch komplett in Vergessenheit geraten, doch ab 1989 „wurde er von vor allem von rechtsradikalen Gruppierungen, unter anderem von der umstrittenen „Ukrainischen Nationalen Selbstverteidigung“ (UNSO), immer wieder aufgegriffen.“ (Quelle)

Erhebung des Armes zum faschistischen Gruß

(c) Screenshot Twitter

Der häufig in der aggressiven Manier der Nationalsozialisten vorgetragene Ruf ging mit der Erhebung des rechten Arms zum faschistischen Gruß einher. Auch die Erhebung des Armes zu dem Gruß lebte in der Ukraine unter Selenskyj erneut auf, deutsche Politiker haben m.W. bislang von der Kombination in der Öffentlichkeit noch keinen Gebrauch gemacht.

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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