Aus lauter Ärger darüber, dass die Berliner Wahlwiederholung mit einer gigantischen Schlappe für ihre SPD ausging, unterstellte die immer wieder auffällige Genossin Sawsan Chebli den Berlinern Wählerinnen und Wählern indirekt Rassismus. Unser Fundstück der Woche schaut etwas näher auf ihre Biographie und kommt zu dem Schluss: „Die selbststilisierte Antirassismus-Kämpferin bedient Ressentiments gegen Israel und relativiert muslimischen Antisemitismus.“
In einem Gastbeitrag für das renommierte Magazin „Publico“ beschäftigt sich der Schweizer Journalist David Klein näher mit dem Phänomen Sawsan Chebli, das auch immer wieder Thema von PP ist. Dort schreibt er:
„Chebli ist mit der Rassismus-Keule schnell zur Hand: Dafür genügt es schon, dass sie im Flugzeug von der Stewardess auf Englisch angesprochen wird.
Auch nach dem Wahlsieg der CDU in Berlin (und dem schlechtesten SPD-Ergebnis in der Stadt seit 1950) holt Chebli den Knüppel aus dem Sack und beschimpft CDU-Wählerinnen und Wähler indirekt als Rassisten: denen seien die «hässlichen rassistischen Ausfälle der CDU als Reaktion auf die Silvesternacht» einfach «total egal». Es stimme sie «nachdenklich», dass die Wählerinnen und Wähler die «ressentimentgeladenen Aussagen der CDU gegenüber Menschen mit Migrationsbiografie nicht gestört» hätten.
Hier offenbart sich Cheblis zweite Königsdisziplin: die Täter-Opfer-Verwedelung.
Denn «nachdenklich» stimmen Chebli nicht etwa die Böller- und Brandattacken auf Krankenwagen und Feuerwehr, Polizei und ehrenamtliche Helfer, ahnungslose Passanten sowie auf Journalistinnen und Journalisten durch Gewalttäter mit muslimischem Migrationshintergrund, sondern diejenigen, die diese Exzesse zu Recht kritisieren. Bezüglich Gewalttaten, die nachweislich von Personen mit muslimischem Migrationshintergrund begangen wurden, hält sich Chebli generell bedeckt. Zum zweifachen Messermord des «staatenlosen» Palästinensers Ibrahim A. in einem deutschen Regionalzug ließ sich Chebli auf Twitter bis dato nicht vernehmen.
Es lohnt sich, die politische Biografie der Berlinerin mit palästinensischem Migrationshintergrund einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Denn diese Methoden der Verdrehung und Verwedelung einerseits und ihrer moralischen Selbstüberhöhung andererseits zeigen sich bei ihr schon seit Jahren auf einem Terrain mit erheblicher politischer Sprengkraft: ihrem angeblich kompromisslosen Kampf gegen Antisemitismus. Es gibt eine Menge guter Gründe, dieses Engagement mit Skepsis zu betrachten. So setzte sie sich anlässlich des Jahrestags des tödlichen Anschlags auf die Synagoge in Halle medienwirksam in Szene, um mit einem Besuch bei der jüdischen Gemeinde zu Berlin herauszufinden, «wo der Schuh drückt». Natürlich nicht, ohne ihre zahlreiche Twitter-Gefolgschaft auf diese Wahlkampfveranstaltung für ihre damalige Bundestagskandidatur aufmerksam zu machen («Der Tagesspiegel hat mich begleitet»).
Tatsächlich stößt man bei näherer Betrachtung rasch auf einen von Cheblis Twitter-Spezis, dessen Äußerungen sich mit Cheblis anti-antisemitischen Bemühungen nicht so recht in Einklang bringen lassen.
Es handelt sich um Salah Abdel-Shafi, ehemaliger palästinensischer Botschafter in Deutschland, seit 2013 in derselben Funktion in Österreich und Slowenien tätig, sowie als «Ständiger Palästina-Beobachter» bei der UN in Wien.
Shafi ist lautstarker Unterstützer der BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen), die er als «keineswegs antisemitisch» bezeichnet, obwohl ihr 2019 vom Bundestag wegen antisemitischer Agitation die finanzielle Förderung entzogen wurde. Jegliche «Normalisierung» der Beziehungen arabischer Staaten mit Israel, das er des Kolonialismus bezichtigt, lehnt er kategorisch ab. Shafis Twitterprofil strotzt vor antiisraelischer Hetze: «Ahed Tamimi, ein Symbol der Würde und des Widerstands», twittert der Herr Botschafter, «Willkommen zurück zu deiner Familie und Volk. Der Kampf geht weiter».
Die «Aktivistin» Ahed Tamimi («Jedes Mittel zur Befreiung Palästinas ist gerechtfertigt, egal ob mit Messerattacken, Selbstmordanschlägen oder dem Werfen von Steinen») ist die Tochter von Bassem und Nariman Tamimi, Mitglieder des Terror-Clans der Tamimis, der mit «Tamimi-Press» eine schlagkräftige PR-Agentur für palästinensische Propaganda unterhält.
Nachfolgend einige Beispiele, was Shafi mit «Der Kampf geht weiter» meint: Aheds Tante Ahlam Tamimi war 2001 am verheerenden Terroranschlag gegen das Sbarro-Familienrestaurant in Jerusalem beteiligt, bei dem ein palästinensischer Selbstmordattentäter 15 Menschen in den Tod riss und mehr als 140 verwundete. Unter den Ermordeten befanden sich eine schwangere Frau und sieben Kinder.
In einem auf Youtube verfügbaren Interview zeigt sich die Terroristin im Nachhinein hocherfreut über die hohe Zahl der toten Kinder, denn sie war von «nur» drei ausgegangen. Nizar und Said Tamimi stachen den Israeli Chaim Mizrahi nieder, sperrten den Schwerverletzten in den Kofferraum seines eigenen Autos und verbrannten ihn bei lebendigem Leib. Ahlam, Nizar und Said Tamimi, die bis heute keinerlei Reue zeigen («ich würde es wieder tun»), wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, mussten aber 2011, zusammen mit 1027 verurteilten palästinensischen Mördern und Gewaltverbrechern, im Austausch gegen den von der Hamas verschleppten israelischen Soldaten Gilad Shalit freigelassen werden. Nach ihrer Freilassung heirateten Nizar und Ahlam Tamimi in Jordanien, wo beide bis heute unbehelligt leben.
In einem anderen Tweet behauptet Shafi, «Apartheid, Rassismus und Diskriminierung» seien «offizielle Politik in Israel», er bezichtigt Israel der «ethnischen Säuberung» und der Verübung von «Massakern». Neujahrsgrüße twittert er an «die Familien der Märtyrer und Gefangenen», also an palästinensische Terroristen. Ein paar Tweets weiter zeigt sich Cheblis Duzfreund stolz mit Mahathir bin Mohamad, dem ehemaligen Premierminister von Malaysia, der nach eigenen Aussagen «froh» ist, «als Antisemit bezeichnet zu werden». Shafis Kommentar: «Eine lebende Legende!»
Das alles ficht die selbsternannte Antisemitismus-Bekämpferin Chebli nicht an. Nachdem Shafi auf einen relativierenden Chebli-Tweet zum palästinensischen Raketenbeschuss auf Israel mit einem Tweet antwortet, der Israel bezichtigt, illegal «Palästina» zu besiedeln, zwitschert sie fröhlich: «Dich gibts auch noch (Smiley) Wie geht es Dir? Wo bist Du jetzt Botschafter oder bist Du in Ramallah? Melde Dich, wenn Du mal in Berlin bist.»“
Hier können Sie den Beitrag kostenlos weiterlesen: Sawsan Cheblis Kampf für das Image von Sawsan Chebli – Publico.