(David Berger) Ein Video, das die Polizei bei ihrem Einsatz gegen die Klima-Terroristen in Lützerath lächerlich aussehen lässt, erobert derzeit die sozialen Medien. Dass ich darüber lachen musste, Genugtuung empfand und mich auf einmal in einem Boot mit Kriminellen sah, schockierte mich. Wie konnte es so weit kommen?
Auch wenn „Philosophia-Perennis“ durch seine professionelle Aufmachung bei mit dem Internet und mit den Medien weniger Vertrauten gelegentlich einen gegenteiligen Eindruck erweckt – es ist nach wie vor ein persönlicher Blog, der von mir sozusagen (trotz der technischen Unterstützung durch eine professionelle Firma) in Alleinarbeit betrieben wird.
Deutlich wird das immer dann, wenn ich hier auch über sehr persönliche Dinge schreibe und aus meinem Herzen keine Mördergrube mache. Ich habe mich hier öffentlich gefreut, als mir meine Leser ermöglichten von klagenden millionenschweren Institutionen von Stiftungen bis zum Spiegel vor Gericht nicht in den Ruin getrieben zu werden; aber auch als wir die Grenze von drei Millionen Zugriffen im Monat vor einigen Jahren knacken konnten, war meine Freude hier unüberhörbar. Viel öfter musste ich mich freilich entschuldigen, wenn ich einer (in mein Konzept passende) Fakenachricht zum Opfer gefallen war und dadurch die Leser – ohne es zu Wollen – getäuscht habe, wenn ich im Eifer des Gefechts zu weit ausgeschlagen oder mich zu ungerechten Urteilen habe hinreißen lassen …
Schlammschlacht
Heute ist es wieder an der Zeit ein Mea culpa zu sprechen: als ich vorhin im Kreis mit einigen Freunden zusammensaß und einer ein Video, das derzeit die Runde in den sozialen Netzwerken macht, vorspielte, konnte ich nicht anders, als in das Lachen der anderen einzustimmen. Dabei ist dieses Video (und besonders der dazugehörige Text) vermutlich nur für die Klima-Terroristen wirklich lustig:
Ich lache hart ? Der Mönch absoluter #Ehrenmann
#1312#Luetzerathbleibt #LuetzerathUnraeumbar pic.twitter.com/Sn0lBbLwaN
— Herr Gehört (@HerrHoert) January 14, 2023
Und als die Freunde weg waren und ich es nochmal sah, lachte ich zwar nicht mehr, aber musste mir eingestehen, dass ich eine heimliche Genugtuung empfand. Eine Genugtuung, die mir peinlich war und für die ich mich schäme. Noch vor drei bis vier Jahren wäre mir das nicht passiert, sondern das Entsetzen, wie hier die Exekutive vorgeführt wird, hätte mich – aus Angst, unser Rechtsstaat könnte dadurch Schaden leiden – zornig gemacht. Jetzt schäme ich mich dafür, dass mich diese Bilder nicht mehr mit dem konservativen Zorn erfüllen.
Polizeigewalt gegen wehrlose Querdenker hat Spuren hinterlassen
Wie kommts? Mir wurde sehr schnell klar, dass diese Polizisten auch nicht anders aussehen als jene Einsatzkräfte, die neben mir auf einer der Querdenker-Demos in Berlin alte Frauen und Männer zusammenknüppelten, die nichts anderes getan hatten, als für unsere Grundrechte auf die Straße zu gehen. Nicht anders, als ich mir die Polizisten jeden Morgen, wenn die Müllabfuhr um 6 Uhr klingelt, vorstelle, die vielleicht eines Tages auch meine Wohnung stürmen, weil ich hier etwas geschrieben habe, dass dem derzeitigen Regime so gar nicht gefällt…
Auch deshalb bekenne ich mich jetzt schuldig der Gefühle, von denen man – so scheint es mir als juristischem Laien – nicht mehr gefahrlos überkommen werden darf. Vielleicht hilft es mir, wenn ich aus ganzem Herzen bekenne: nichts würde ich mir derzeit mehr wünschen, als jenen kindlichen Glauben in unseren Rechtsstaat zurückzuhaben, der mich das erste halbe Jahrhundert meines Lebens in jenen Regionen, die ich meine Heimat nenne, so wunderbar hat leben und gedeihen lassen.
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