Sonntag, 28. April 2024

Die Bücherbranche – Refugium der Demokratie oder der Bücherverbrennung für Feiglinge?

Die Demokratie ist bei uns auf dem Rückzug. Wie die Mainstreammedien die öffentliche Meinungsbildung beeinflussen, ist seit Jahren in den freien Medien ein wichtiges Thema. Was allerdings vergleichsweise wenig Beachtung findet, sind die vielfältigen und größtenteils kaum wahrnehmbaren Mechanismen, mit denen die Bücherbranche bestimmten Sichtweisen eine um das Zigfache größere Chance gibt, bekannt zu werden, als anderen Denkweisen oder Aspekten. Eine Analyse von Matthias Rahrbach

Wie viele PP-Leser wissen, kenne ich die Bücherbranche nicht nur aus der Perspektive des Lesers, sondern auch aus der des Autors und Selbstverlegers. Vor vier Jahren habe ich schon einmal einen Artikel zum Thema geschrieben.

Ich habe dem allerdings noch einiges hinzuzufügen.

Warum ist die Bücherbranche insgesamt undemokratisch?

Hier sind aus meiner Sicht vier verschiedene Kategorien von Einflussfaktoren zu unterscheiden:

  1. was viele Akteure dieser Branche selbst tun und dadurch die Demokratie im Bereich des „Kulturguts“ Buch erheblich reduzieren,
  2. das, was alle Medien, also Mainstreammedien, soziale Netzwerke im Internet, aber auch freie Medien mit dem Buchmarkt machen und hiermit den Prozess der öffentlichen Meinungsbildung beeinflussen,
  3. Einflüsse der Regierung (auf öffentlich-rechtliche Medien, durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz, durch Paragraphen wie den gegen Volksverhetzung usw.) auf die Medien und damit indirekt auf die Bücherbranche,
  4. das Kaufverhalten der Leser.

In diesen vier Bereichen ist einiges zu finden, was kritischen Autoren und Verlegern der Bücher solcher nichtmainstreamkonformen Dissidenten das Leben schwer macht. Was einige Akteure der Branche selbst tun, ist wie der „segensreiche“ Einfluss der Medien und der Regierung zu einem erheblichen Teil eine pure Bevormundung von Millionen Lesern, die Letztere aber kaum bemerken. Sie findet im Verborgenen statt und kann von vielen Menschen auch gar nicht bemerkt werden. Gerade das macht sie weitaus tückischer und gefährlicher als jede Bücherverbrennung, bei der durch offenes Feuer und Rauch sowie diesbezügliche historische Erfahrungen sehr leicht verstanden wird, wo die „Reise“ hingeht. In der Bücherbranche und den Medien gibt es viele Möglichkeiten dafür, Bücher zur Bedeutungslosigkeit zu verurteilen, und das ohne auf gesellschaftliche Gegenwehr zu stoßen – man könnte auch sagen: Es gibt viele Möglichkeiten zur Bücherverbrennung für Feiglinge.

Die erste Verteidigungslinie der Branche gegen Selbstdenker, Dissidenten und „Yehova-Sager“

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Buchautor, der sein Erstlingswerk herausbringt. Dieses Werk würde politisch relevante Inhalte enthalten und wäre insgesamt als Regierungskritik einzustufen und überhaupt gegen den Mainstream geschrieben. Welches Problem hätten Sie zuerst? Folgendes: Kein Verlag der Welt ist dazu verpflichtet, Ihr Werk herauszubringen. Verlage können sich wegen der Gewinnerwartung weigern (oder dies als Ausrede nutzen!), aber auch aus politischen Gründen, um nicht bei der Obrigkeit oder mächtigen Verbündeten in den Mainstreammedien in Ungnade zu fallen oder um schrille Reaktionen der Öffentlichkeit zu vermeiden. Damals z.B. lehnten bei dem Feminismuskritiker Arne Hoffmann fast alle Verlage sein Erstlingswerk ab (vgl. z.B. https://genderama.blogspot.com/2007/07/lichtjahre.html) Ein Verlag kann auch einem Autor kündigen oder den Vertrag nicht verlängern, wenn er z.B. öffentlich einmal zu viel „Yehova“ gesagt hat.

Heutzutage ist Selfpublishing in. Doch auch hier gilt: Keine Selfpublishing-Plattform ist dazu verpflichtet, das Buch zu drucken und in den Verkehr zu bringen bzw. es als E-Book herauszubringen. Es wird Fälle geben, wo nur noch eine Veröffentlichung auf eigene Faust bleibt – eine Möglichkeit, die de facto auch nicht jeder hat. Natürlich kann auch eine Selfpublishing-Plattform eines oder mehrere Werke eines Autors aus dem Programm nehmen, wenn dieser irgendwas „Unsagbares“ gesagt hat oder die Mainstreammedien es auch nur so darstellen.

Die zweite Verteidigungslinie

Wenn ein Selfpublisher dann sein Werk bewerben will, ist er darauf angewiesen, dass er dies überhaupt irgendwo darf, z.B. in den Werbeportalen der Branche. Auch dort haben andere das „Hausrecht“ und können dadurch der Öffentlichkeit regierungskritische oder sonst wie nicht mainstreamkonforme Informationen vorenthalten. Als ich damals nach der Veröffentlichung meines Buches bei „Lovelybooks“ werben wollte, musste ich mir anhören, dass man dort diese Möglichkeit Selbstverlegern (zumindest damals) nicht einräumt – auch das kann man als demokratiefeindlich einstufen.

Das „Buchjournal“ spielte mit, aber nicht in einem zusätzlichen Online-Bereich, wo sie laut eigenen Angaben nur Wohlfühlliteratur haben wollten. Die Ablehnung habe nichts mit dem Titel zu tun, aber für die „Social Media Aktion“ nähmen sie nur „‘Schöne Wetter‘-Cover und generell keine Titel, die gesellschaftliche oder politische Fragen thematisieren“. Ob das nun eine Ausrede war oder ob man wahrheitsgemäß zugegeben hat, wie sehr der Büchermarkt auf unterhaltsame Wohlfühlthemen und Kommerz aus ist – das Beispiel zeigt, welche Schwierigkeiten in der Branche politisch und gesellschaftlich relevante, wichtige Bücher haben.

Genau solche Probleme jedenfalls gibt es häufiger, wenn man ein Buch zu einem „heißen Thema“ bewerben will, leider auch in den Mainstreammedien und „sozialen“ Netzwerken wie Facebook und co. – mehr dazu in Teil II. Totschweigen und Zensur sind auch da an der Tagesordnung.

Sonderfall Amazon – eine weitere Verteidigungslinie gegen Andersdenkende

Viele von Ihnen kennen sicher die Leiste der „gesponserten“ Produkte zu dem Produkt, das Sie sich gerade angucken. Wer oft auf Amazon unterwegs ist, kennt auch „gesponserte“ Einträge in den Suchergebnissen, durch die das Buch durch viel mehr Suchbegriffe gefunden wird, als wenn es nicht mit „Amazon Advertising“ beworben wird. Diese Anzeigen sind eine Besonderheit in der Branche. Das Werbegeld muss zwar an Amazon bezahlt werden, aber man kann, wenn die Werbung sich nicht rentiert, sie jederzeit ausschalten, auch selektiv nach einzelnen Suchbegriffen. Man kann somit dort gut werben, ohne nennenswerte unternehmerische Risiken einzugehen. Dazu steht die Werbung genau wie ein Platz des Buches im „virtuellen Bücherregal“ jedem Klein- und Selbstverleger offen, anders als die Regale in klassischen Buchhandlungen. Es ist also nicht irgendeine Möglichkeit von vielen, ein Buch bekannt zu machen. Außerdem lässt sich dort messen, wie gut die Kundschaft auf die Kombination von Cover und Titel reagiert – Stichworte Durchklickrate und Verkaufsrate. Macht man dort ein Buch bekannt, kann es wie durch alle Werbemaßnahmen im günstigsten Fall zum Selbstläufer werden, in dem die Amazon-Algorithmen es in die „Kunden-kauften-auch“-Leisten anderer Bücher automatisch aufnehmen. Es ist also nicht nebensächlich beim Buchmarketing von heute und dabei das einzig wirklich Positive, was ich Amazon abgewinnen kann. Wird ein Buch auf Amazon so zum Bestseller, wird es auch für andere Buchhändler interessant und findet dann eher den Weg in die Verkaufsregale von Buchhandlungen.

Ob ich selbst bei Amazon Advertising schon mal zensiert wurde? Selbstverständlich! Mal wurde eine Werbekampagne erlaubt, mal verboten. Es wurde aus meiner Sicht meist willkürlich entschieden, offenbar in Abhängigkeit davon, wer dort gerade Dienst hat. Es kam auch schon vor, dass ich mich gegen Zensurversuche gewehrt habe. Als Antwort kam dann entweder ein Einlenken oder eben keins, und einmal kam sogar als Antwort der sinngemäße Hinweis, es sei nicht erlaubt, ein Buch zu bewerben, in dem das weibliche Geschlecht als das mit der größeren sexuellen Macht dargestellt wird. Dabei gibt es daran aus biologischer Sicht gar keine Zweifel. Merke: Wenn ein Diplom-Biologe, bei dem das Thema „Männchen und Weibchen“ eines seiner wichtigsten Prüfungsthemen in einer der Abschlussprüfungen war, dazu ein Buch schreibt, dann darf ein Buchhändler also seine Werbemaßnahmen zensieren, anstatt die „gewagte“ These der Öffentlichkeit zur offenen Diskussion zu überlassen.

Ein aktuelles Beispiel für die Zensur von Buchwerbung

Zur Zeit ist „Corona“ eines der wichtigsten und „heißesten“ gesellschaftlich und politisch relevanten Themen überhaupt. Angesichts der Tatsache, wie ernst alle Fragen rund um „Maulkorb“, Tests, Impfung und andere Corona-Maßnahmen sind, ist dieses Thema nicht zur Unterhaltung geeignet, außerdem ist ein freier Meinungsaustausch zum Thema unabdingbar, und gerade hoch und sehr hoch qualifizierte Menschen sollten zu Worte kommen.

So gesehen wäre es für eine Bücherbranche, die wirklich für das „Kulturgut Buch“ steht und somit für Aufklärung, selbstständiges und rationales Denken, Wissenschaft, Demokratie und Vernunft, eine Selbstverständlichkeit, dass gerade bei so einem Thema das Buch eines Biologieprofessors beworben werden darf. Ich kenne aber die Bücherbranche und gerade auch Amazon. Dort sind vor allem reine Unterhaltungsliteratur und vergleichsweise unwichtige Sachbücher, z.B. solche aus den „Niederungen des Hobbys“, vor Zensur sicher. Je wichtiger aber ein Buch für die Gesellschaft und ihr Wohlergehen ist, je mehr es gegen den aktuellen Zeitgeist und politmedialen Mainstream geschrieben ist und vermutlich auch je höher der Autor qualifiziert ist, je gefährlicher er somit für die Obrigkeit ist, desto höher ist die Zensurgefahr.

Wetten, dass es Amazon schafft, die Werbung eines Stanford-Scientists bei „Amazon Advertising“ zu zensieren, und das zu dem extrem wichtigen Thema „Corona“? Aber natürlich schaffen sie es! Und genau damit bevormunden sie ihre Kunden, indem sie ihnen bestimmte Informationen bzw. Argumente vorenthalten. Es ist kaum zu glauben, dass die Menschen dort trotzdem noch kaufen! Vermutlich ahnen sie noch nicht einmal, was dort hinter den Kulissen vor sich geht.

Prof. Ulrich Kutschera ist der betreffende Autor, der dort sein Buch nicht bewerben oder bewerben lassen darf. Ich kenne ihn aus dem AK Evolutionsbiologie (www.evolutionsbiologen.de) und erfahre deshalb aus erster Hand, welche Akteure der Bücherbranche ihm im Wege stehen. Das Buch heißt „Der Corona-Wahn – Schluss mit Virus-Angst, Ekel-Masken und Impf-Manie“. Es wurde hier bereits vorgestellt. Man beachte: Amazon macht es mit diesem Werbeverbot sogar erheblich unwahrscheinlicher, dass dieses Buch die Bestsellerlisten stürmt. Die meisten Menschen kaufen nämlich laut Werbefachleuten der Branche das, was sie eher zufällig im Shop sehen – sei es in den Suchergebnissen, der „Kunden-kauften-auch“- oder der „gesponserten“ Leiste!

Umso mehr verdient der Autor hier eine öffentliche Bühne, zumal es nicht das erste Mal ist, dass er zensiert wird. Dass z.B. die Selfpublishing-Plattform BOD sein Werk „Klimawandel im Notstandsland“ ablehnte und eine weitere Auflage desselben Buches von Amazon Kindle plötzlich ohne Begründung aus dem Programm genommen wurde, kennt er genauso wie noch ganz andere Repressalien, siehe auch hier. Gucken Sie sich seine Artikel und Videos an, und kaufen Sie, was Sie nicht kaufen sollen, am besten direkt beim Hersteller oder einem Buchhändler der alternativen Medien wie z.B. JF-Buchstore. Dieses Video zu seinem Buch sei besonders empfohlen, auch deshalb, weil es offenbar durch Shadowbanning an der Verbreitung gehindert wurde, was ebenfalls Zensur ist:

Mein Buch finden Sie bei Bedarf hier www.verlag-natur-und-gesellschaft.de

In einem Forstsetzungsartikel geht es weiter mit dem direkten Buchboykott im Handel, mit manipulierten Bestsellerlisten, dem mit ihnen zusammenhängendem Vermarktungs-Dilemma usw., mit weiteren Repressalien gegen unbequeme Autoren, mit dem Verhalten der Mainstreammedien usw.

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Aktion: Meine Adventsgabe für „Philosophia Perennis“

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PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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