Mittwoch, 30. Oktober 2024

Der Westen wendet sich von verfolgten Christen ab und umarmt radikale Muslime

Westliche Behörden sind offenbar entschlossen, christliche Asylbewerber zu diskriminieren, während sie muslimische Asylbewerber willkommen heißen. Ein Gastbeitrag von Raymond Ibrahim.

Kürzlich verweigerte Deutschland – das Millionen von Flüchtlingen aus der muslimischen Welt aufgenommen hat, darunter viele nicht überprüfte Afghanen – einem iranischen Konvertiten zum Christentum, bekannt unter den Initialen „H.H.“, dessen Schwager inhaftiert, gefoltert und getötet wurde, nachdem er in seinem Heimatland Iran konvertiert war, die Aufnahme. Laut einem Bericht vom 2. August:

„Unwahrscheinlich, dass ein Muslim zum Christentum konvertiert“

„Nachdem der Asylantrag von H.H. vom BAMF abgelehnt wurde, legte er beim Verwaltungsgericht Greifswald Berufung ein. Doch das Gericht wies H.H.s Klage mit der Begründung ab, es sei ’nicht besonders wahrscheinlich‘, dass ein Muslim sich entschließen würde, Christ zu werden, nachdem sein Schwager gefoltert und getötet sowie seine Frau misshandelt worden war. Eher sei ‚anzunehmen, dass von den geschilderten Geschehnissen, sollten sie tatsächlich stattgefunden haben, eine abschreckende Wirkung auf dritte Personen ausgeht‘, so das Verwaltungsgericht.“

„Kürzlich lehnte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Anhörung von Hassan ab. Nun ist er von der Abschiebung bedroht, in ein Land in dem Konversionen mit Gefängnis bestraft werden können.“

Lidia Rieder, Rechtsreferentin bei ADF International (Alliance Defending Freedom), äußerte sich zu H.H.s Fall:

„Der Iran ist für Christen eines der gefährlichsten Länder der Welt, und Konvertiten sind besonders gefährdet. Im letzten Jahr hat sich die religiöse Verfolgung stark verschärft. Sogenannte ‚religiöse Abweichler‘ können zu Haftstrafen verurteilt werden, immer wieder werden Anklagen wegen Verstößen gegen die nationale Sicherheit gegen religiöse Minderheiten erhoben. Die Gerichte in Deutschland müssen dies bei der Bearbeitung von Asylanträgen berücksichtigen.“

Deutschland und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sind nicht die einzigen, die verfolgten Christen Zuflucht verweigern oder sie diskriminieren. Im Laufe der Jahre haben sich viele andere westliche Staaten ähnlich verhalten.

Obama und die Christenverfolgung

Unter der Präsidentschaft von Barack Obama, insbesondere während der Flüchtlingskrise, die durch den Aufstieg des Islamischen Staates (ISIS) ausgelöst wurde, wurden das Weiße Haus und das Außenministerium allerlei diskriminierender Maßnahmen gegen Christen beschuldigt – bis zu dem Punkt, dass ein Bundesberufungsgericht Ende 2016 eine Klage gegen das Ministerium für Heimatschutz einreichte. Darin äußerte Richter Daniel Manion seine „Besorgnis über den offensichtlichen Mangel an syrischen Christen als Teil der Einwanderer aus diesem Land“:

„Vielleicht 10 Prozent der syrischen Bevölkerung sind Christen, aber weniger als ein halbes Prozent der syrischen Flüchtlinge, die in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten aufgenommen wurden, sind Christen… Bis heute gibt es keine gute Erklärung für diese verblüffende Diskrepanz.“

Die Diskrepanz bei den Zahlen war sogar noch verblüffender: Obwohl die US-Regierung eingeräumt hatte, dass ISIS einen Völkermord an Christen in Syrien allein aufgrund ihrer religiösen Identität begeht, nahm sie nur diejenigen auf, die per definitionem in keiner Weise Ziel von ISIS waren – sunnitische Muslime, mit denen sich ISIS, eine sunnitische Organisation, identifiziert und die sie nicht angreift. Trotz der Tatsache, dass Sunniten etwa 75 % der syrischen Bevölkerung ausmachen und Christen etwa 10 %, waren ganze 99 % der nach Amerika gebrachten Personen sunnitische Muslime und weniger als 0,5 % waren Christen.

Wie CNS News im Jahr 2016 feststellte: „Rekordzahl von 499 syrischen Flüchtlingen, die bisher im Mai in die USA aufgenommen wurden, darunter keine Christen.“ Mit anderen Worten: Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Flüchtlingsstatus allen Syrern unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit hätte gewährt werden sollen, hätten unter Obama 20 Mal mehr Christen und etwa ein Viertel weniger Sunniten den Flüchtlingsstatus erhalten sollen.

Großbritannien: Kein sicherer Hafen für Christen

Eine nahezu identische Situation herrschte in Großbritannien. Im Jahr 2019 notierte die Times, dass Großbritannien „den Christen keinen sicheren Hafen bietet“ und „anscheinend zugunsten von Muslimen“ statt Christen diskriminiert.

Wieder einmal bestätigen die Statistiken diese Behauptung: „Von den 4.850 syrischen Flüchtlingen, die 2017 vom Innenministerium zur Neuansiedlung akzeptiert wurden, waren nur elf Christen, was nur 0,2 % aller von Großbritannien akzeptierten syrischen Flüchtlinge entspricht.“

Damals schrieb Lord David Alton of Liverpool, ein Peer auf Lebenszeit im House of Lords, an Sajid Javid, den muslimischen Mann, der damals das britische Innenministerium leitete:

„Es ist weithin anerkannt, dass Christen, die etwa 10 Prozent der syrischen Vorkriegsbevölkerung ausmachten, gezielt von dschihadistischen Rebellen angegriffen wurden und weiterhin gefährdet sind… Wie die Statistiken des letzten Jahres mehr als deutlich zeigen, ist dies [das Ungleichgewicht zwischen den aufgenommenen muslimischen und christlichen Flüchtlingen] kein statistischer Ausrutscher. Es zeigt ein Muster der Diskriminierung, das die Regierung rechtlich dazu verpflichtet, konkrete Schritte zu unternehmen, um dagegen vorzugehen.“

Wie in den USA wurde die Diskriminierung so eklatant, dass Lord George Carey das Innenministerium wegen „institutioneller Voreingenommenheit“ gegen christliche Flüchtlinge und damit mitschuldig an dem, was er „die ständige Kreuzigung der Christen im Nahen Osten“ nannte, verklagte.

Die Diskriminierung verfolgter christlicher Minderheiten beginnt lange bevor sie die westlichen Länder erreichen. Wie CBN News im Jahr 2019 berichtete:

„Christliche syrische Flüchtlinge… wurden von muslimischen UNO-Funktionären in Jordanien daran gehindert, Hilfe vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, dem UNHCR, zu erhalten. Einer der Flüchtlinge, Hasan, ein zum Christentum konvertierter Syrer, erzählte uns in einem Telefongespräch, dass muslimische UNO-Funktionäre in den Lagern „wussten, dass wir Muslime gewesen waren und Christen wurden, und sie behandelten uns mit Verfolgung und Spott. Sie haben uns nicht ins Büro gelassen. Sie haben unsere Bitten ignoriert. Hasan und seine Familie sind jetzt untergetaucht, weil sie Angst haben, von der jordanischen Polizei verhaftet oder gar getötet zu werden. Der Übertritt zum Christentum ist in Jordanien ein schweres Verbrechen.“

Laut Timothy, einem jordanischen Muslim, der zum Christentum konvertiert ist, „sind [offenbar in Jordanien] alle Funktionäre der Vereinten Nationen, die meisten von ihnen, 99 Prozent, Muslime, und sie haben uns als Feinde behandelt“.

Christen, die ‚genozidiert‘ wurden

Paul Diamond, ein britischer Menschenrechtsanwalt, führte dies weiter aus:

„Sie haben diese absurde Situation, in der das Programm eingerichtet wurde, um syrischen Flüchtlingen zu helfen, und die Menschen, die es am nötigsten haben, nämlich Christen, die ‚genozidiert‘ wurden, können nicht einmal in die UNO-Lager gelangen, um etwas zu Essen zu bekommen. Wenn du reinkommst und sagst, dass Du Christ oder konvertiert bist, blockieren die muslimischen UNO-Wachleute den Zugang, lachen dich aus, verspotten dich und bedrohen dich sogar… [Sie sagen]: „Du hättest nicht konvertieren sollen. Du bist ein Idiot, weil du konvertiert bist. Du bekommst halt, was du bekommst‘ und ähnliche Worte.“

Derselbe Hohn trifft oft auf die Christen, die die westlichen Länder erreichen. Allein das britische Innenministerium bietet mehrere Beispiele. In einem Fall machte es sich über eine iranische Asylbewerberin in ihrem Ablehnungsschreiben lustig, indem es schrieb: „Sie haben in Ihrem AIR [Asylum Interview Record] bekräftigt, dass Jesus Ihr Retter ist, aber dann behauptet, dass er Sie nicht vor dem iranischen Regime retten kann. Daher wird davon ausgegangen, dass Sie keine Überzeugung in Ihrem Glauben haben und Ihr Glaube an Jesus nur halbherzig ist“.

Später sagte sie, dass ihr Gesprächspartner vom Innenministerium, wann immer sie ihm antwortete, „entweder kicherte oder sich über mich lustig machte… Er fragte mich, warum Jesus mir nicht vor dem iranischen Regime oder den iranischen Behörden geholfen hat.“

„In meinem Land“, fügte sie hinzu, „wird jemand, der zum Christentum konvertiert, mit dem Tod oder der Hinrichtung bestraft.“

Einem anderen Muslim, der zum Christentum konvertiert war, wurde in seinem Ablehnungsschreiben des Innenministeriums mitgeteilt, dass mehrere Bibelstellen mit seiner Behauptung, er sei zum Christentum konvertiert, weil er entdeckt habe, dass es ein „friedlicher“ Glaube sei, „unvereinbar“ seien. Der Brief ging so weit, dass er Bibelstellen – u. a. aus Exodus, Levitikus, Matthäus und der Offenbarung – zitierte, um zu argumentieren, dass die Bibel gewalttätig sei, und schloss mit:

„Diese Beispiele stehen im Widerspruch zu Ihrer Behauptung, Sie seien zum Christentum konvertiert, nachdem Sie entdeckt hätten, dass es eine „friedliche“ Religion sei, im Gegensatz zum Islam, der Gewalt, Wut und Rache beinhalte.“

Das britische Innenministerium verweigerte nicht nur drei christlichen Führern die Einreise – Erzbischöfen, die für ihren heldenhaften Einsatz zur Unterstützung verfolgter Christen in Syrien und im Irak gefeiert wurden und zur Einweihung der ersten syrischen Kathedrale Grossbritanniens eingeladen waren, an der auch der damalige Prinz Charles teilnahm – sondern teilte ihnen auch spöttisch mit, es gebe „keinen Platz in der Herberge„.

Sogar im jüngsten Fall von H.H. – dem Iraner, dem in Deutschland Asyl verweigert wurde – war ein Hauch von Spott in der Schlussfolgerung der Behörden zu erkennen: Er muss gelogen haben, schlussfolgerten sie, da offensichtlich kein vernünftiger Mensch zum Christentum konvertieren oder Christ bleiben würde, nachdem er mit ansehen musste, wie ein Verwandter ermordet wurde, weil er konvertierte.

Während die wenigen Christen, die um Asyl nachsuchen, genauestens überprüft und mit Hindernissen konfrontiert werden, werden Millionen von muslimischen Asylbewerbern problemlos in den Westen aufgenommen, die meisten sogar, ohne überprüft zu werden (hier und hier).

Über eine Million muslimische Migranten

Dasselbe Deutschland, das H.H. die Einreise verweigerte und ihn zurück in den Iran schickte, wo ihn möglicherweise Folter und Tod erwarteten, nahm 2015 über eine Million muslimische Migranten und 2021, nachdem H.H. einen Antrag gestellt hatte, zehntausend nicht überprüfte Afghanen auf – obwohl Afghanistan das wohl christenfeindlichste Land ist.

Auch hier handelt es sich um Menschen, die per definitionem keine religiöse Verfolgung in ihrer Heimat erlebt haben können, da sie selbst Muslime sind – ganz zu schweigen davon, dass viele von ihnen die Neigung der Taliban zu Gewalt und Extremismus teilen.

Aktuell wurden, unter der Regierung Biden – der außerdem vorgeworfen wird, christliche Minderheiten absichtlich an der Flucht aus Afghanistan zu hindern – im Jahr 2022 über 74.000 nicht überprüften Afghanen Asyl in Amerika gewährt, und viele von ihnen scheinen auch das Verhalten mitgebracht zu haben, vor dem sie angeblich geflohen sind.

Das britische Innenministerium gewährte Ahmed Hassan Asyl, obwohl er keine Papiere bei sich trug – und obwohl er dem Innenministerium erklärte, er sei „als ISIS-Soldat ausgebildet worden“ – zwei Jahre bevor er im September 2017 einen Terroranschlag auf einen Londoner Bahnhof verübte, bei dem 30 Menschen verletzt wurden. Das Innenministerium erlaubte auch einem ausländischen muslimischen Geistlichen, nach London einzureisen und dort Vorträge zu halten, obwohl er das Enthaupten, Verbrennen und Werfen von Homosexuellen von den Klippen befürwortete. In einem anderen Bericht heißt es:

„Britische Teenager werden gezwungen, im Ausland zu heiraten und werden vergewaltigt und geschwängert, während das Innenministerium ‚ein Auge zudrückt‘ und ihren [meist muslimischen] Ehemännern Visa ausstellt.“

Der Fall von Asia Bibi – einer christlichen Ehefrau und Mutter von fünf Kindern, die ein Jahrzehnt ihres Lebens in der Todeszelle in Pakistan verbrachte, weil sie die Autorität Mohammeds in Frage gestellt hatte – wirft vielleicht das beste Licht auf die Einwanderungssituation in Großbritannien. Obwohl sie im November 2018 schließlich freigesprochen wurde, kam es zu massiven Ausschreitungen, als die Pakistaner in Großbritannien erfuhren, dass ihr Land Bibi Asyl gewähren würde.

Daraufhin blockierte die damalige Premierministerin Theresa May persönlich Bibis Asylantrag, „obwohl Großbritannien Gastland für [muslimische] Entführer, Extremisten und Vergewaltiger ist“, wie es in einer Schlagzeile heißt. Mit anderen Worten, Großbritannien ließ sich „die Asylpolitik von einem pakistanischen Mob diktieren“, berichtete der Guardian, „nachdem bestätigt wurde, dass [der Mob] das Innenministerium drängte, Asia Bibi kein politisches Asyl in Großbritannien zu gewähren…“

Für Christen kein Platz in der Herberge

In der Zwischenzeit erlaubte das Innenministerium wie üblich einem pakistanischen Geistlichen – der als so extrem gilt, dass er aus seinem Heimatland Pakistan verbannt worden ist und der die Ermordung eines Politikers, weil er Bibi verteidigt hatte, feierte – britische Moscheen zu betreten und dort Vorträge zu halten.

Der Menschenrechtsaktivist Dr. Martin Parsons brachte seine Frustration darüber zum Ausdruck, dass „im Juli [2016] zwei pakistanischen islamischen Führern, die zur Tötung von Christen, die der Blasphemie beschuldigt werden, aufgerufen haben, Visa [vom Innenministerium] erteilt wurden“:

„Es ist unfassbar, dass man diesen verfolgten Christen, die aus der Wiege des Christentums stammen, sagt, dass es keinen Platz in der Herberge gibt, während Großbritannien Islamisten, die Christen verfolgen, willkommen heißt.“

Wenn es darum geht, wer im Westen Asyl erhält, so brauchen verfolgte Christen gar nicht erst einen Antrag zu stellen, während extremistische Muslime mit offenen Armen empfangen werden.

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Raymond Ibrahim, Autor des neuen Buches „Defenders of the West: The Christian Heroes Who Stood Against Islam„, ist Distinguished Senior Fellow am Gatestone Institute, Shillman Fellow am David Horowitz Freedom Center und Judith Rosen Friedman Fellow am Middle East Forum. Sein Beitrag erschien zuerst bei Gatestone Institut. Übersetzung von Daniel Heiniger.

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