(David Berger) Die CDU hat Max Otte nun endgültig aus der Union ausgeschlossen. Otte war parteipolitisch zuletzt als Vorsitzender der Werte-Union tätig und machte Schlagzeilen, als er für das Amt des Bundespräsidenten kandidierte, statt wie von der CDU vorgeschlagen, die Kandidatur des SPD-Mannes Steinmeier zu unterstützen.
Max Otte, für den Versöhnung und Dialog ganz oben auf der Liste seiner Pläne als Bundespräsident standen, gab dies heute Vormittag selbst auf seinem Twitterkanal bekannt: „Nun ist es offiziell: die CDU hat mich nach 31 Jahren Mitgliedschaft ausgeschlossen. Gründe: „parteischädigendes Verhalten“ und „Kooperation mit der AfD“. Beides sehe ich anders, aber eine Auseinandersetzung mit DIESER CDU lohnt nicht. Im Herzen bleibe ich Christdemokrat.“
Kooperation mit Linker, aber nicht mit AfD
Und weiter: „Es kann kein parteischädigendes Verhalten sein, wenn ich als bürgerlicher Kandidat, auf Vorschlag von wem auch immer, als Alternative zu Frank-Walter Steinmeier (SPD) antrete. Bürgerlich Wahlleute hatten damit die Chance, einen der Ihren zu wählen.
Eine „Kooperation mit der AfD“ sehe ich ebenfalls nicht, wenn ich mich für ein überparteiliches Amt zur Wahl stelle. Da ist die Kooperation der CDU mit der Linken in Thüringen eine ganz andere Nummer. Vieles wurde im Landtag gemeinsam abgestimmt oder toleriert.“
Aus dem Bundesvorstand der CDU meldete ich Serap Güler zu Wort. Dieser Tag sei ein guter für die Partei:
Es ist vollbracht: Das Kreisparteigericht @_CDU_Koeln hat #Otte ausgeschlossen. Er ist kein Mitglied mehr der CDU. Ein guter Tag für unsere Partei. #Hurra pic.twitter.com/1moKBCr980
— Serap Güler (@SerapGueler) August 3, 2022
Christdemokraten in CDU/CSDU falsch aufgehoben
Der Kölner CDU-Chef Bernd Petelkau zeigte sich mit dem Beschluss erwartungsgemäß zufrieden: Otte habe durch sein Verhalten die Werte der Partei verletzt und gegen deren Grundsätze verstoßen. Welche das in diesem fall konkret sind, nannte er nicht. Stattdessen sei er „froh, dass das Kreisparteigericht diesen schwerwiegenden Fall von parteischädlichem Verhalten mit der einzig richtigen Konsequenz geahndet hat: dem Ausschluss aus unserer Partei.“
Betrachtet man diesen Ausschluss im größeren Rahmen der Entwicklung der CDU seit der Niederlage bei den letzten Bundestagswahlen und unter dem fatalen Vorsitz von Friedrich Merz, muss man feststellen, dass praktisch alle letzten Hoffnungen, die die wenigen verbliebenen Christdemokraten in die CDU gesetzt hatten, nun endgültig vom Tisch sind.
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