Donnerstag, 21. November 2024

Wie Ulrike Guérot zum neunen Punching-Ball der Nation aufgebaut wird

(David Berger) Nach ihrem Auftritt bei Lanz baut man derzeit Ulrike Guérot zum Punching-Ball der Nation auf. Öffentliche Abstrafung einer Einzelperson, um dadurch den Rest zu erziehen, gehört fest zum Repertoire totalitärer Staaten, in denen die freie Debatte immer zuerst stirbt.

Nachdem die Politikprofessorin und Bestsellerautorin Ulrike Guérot bei Lanz auf übelste Weise immer wieder unterbrochen und dann niedergebrüllt wurde, stellt Milosz Matuschek in seinem neuesten Beitrag auf „Freischwebende Intelligenz“ fest: Die Professorin wurde von Lanz offenbar nur zu einem Zweck eingeladen:

„Nämlich, um ein Exempel an ihr zu statuieren.“

Und sie als etwas seltsame Randfigur vorzuführen. Überdeutlich wurde dadurch innerhalb der Sendung klar, welche Stimmung inzwischen bei den Öffentlich-Rechtlichen herrscht: „Wer für den Frieden ist, ist jetzt auch Feind“.

Immer starb zuerst die freie Debatte

„Das Studierendenparlament der Bonner Universität will die Bonner Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot dazu anhalten, sich nicht mehr so zum Ukraine-Krieg zu äußern, wie sie es am 3. Mai in der Sendung „Viertel vor Acht“ von Bild TV getan hat. Wie der Sprecher der Juso-Hochschulgruppe, Fabian Albrecht, dem GA mitteilte, habe das Parlament, das aus sieben Fraktionen besteht, einen entsprechenden Antrag auf Albrechts Initiative hin einstimmig beschlossen. (Bonner Generalanzeiger)

Das Exempel in Sachen Guérot „sieht nun so aus, dass sie in der FAZ als Plagiatorin und Lügnerin mit Nähe zu Querdenkern diffamiert wird, während Studenten der Uni Bonn ihr den Mund verbieten wollen.

Folgt bald Druck auf die Universitätsleitung? Dieses Spiel kennen wir schon aus der Cancel-Culture-Debatte: Druck auf den Arbeitgeber, allseitige Distanzierung, Isolierung, Kontaktschuld.

Guérot ist der neue Kimmich, der nächste Punching-Ball der Nation. Werden dabei nun auch alle wieder brav mitmachen?

Konditioniert worden ist die Medienöffentlichkeit jedenfalls auf dieses Spiel. Erst Kulturkampf, dann Krieg gegen das Virus, jetzt Krieg gegen Russland.

Und immer starb zuerst die freie Debatte.“

Den ganzen Beitrag können Sie hier lesen. Update 14h: Er ist inzwischen auch in der „Berliner Zeitung“ erschienen.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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