(David Berger) Auch in der russischen Bevölkerung erhebt sich nun deutlicher Protest gegen kriegerische Handlungen im Ukraine-Konflikt. Tausende von Menschen demonstrierten gestern in mehr als 40 Städten Russlands gegen den Krieg. Ihre Aktionen erinnern an die deutschen „Spaziergänge“. Das Vorgehen der russischen Polizei gegen die eigenen Landsleute fällt dabei aber deutlich gemäßigter aus als die teilweise brutale Gewalt, mit der die deutsche Polizei gegen Corona-Demonstranten vorging.
In mehr als 40 russischen Städten sind gestern die Menschen auf die Straßen gegangen, um ihre Stimme gegen den Krieg zu erheben. Alleine in Moskau demonstrierten mehr als 1000 Menschen auf verschiedenen Plätzen. Dabei riefen sie „Nein zum Krieg!“.
Eine kleinere Gruppe v.a. junger Menschen versammelte sich am Kreml, wo sie an den Kremlmauern entlangliefen und ihrem Protest gegen den Krieg Ausdruck verliehen. Zuvor hatten sich bereits Hunderte Menschen in Nowosibirsk, Tjumen und Jekaterinburg versammelt, um gegen den Krieg zu protestieren.“ (Quelle)
St. Petersburg: Tausende Russen gegen den Krieg
Ähnliche Bilder auch aus St. Petersburg:
Dazu ein Bericht aus der russischen Stadt: „In Sankt Petersburg füllte sich am Donnerstagabend ab 17 Uhr trotzdem der Platz vor der Einkaufspassage Gostiny Dwor ziemlich rasch. „Nein zum Krieg!“, riefen die Demonstrantinnen und Demonstranten dort, wo normalerweise Straßenmusiker die immer gleichen Hits trällern. Eine ältere Dame mit grauem Haar und rotem Lippenstift entrollte ein Plakat, auf dem eine kleine blau-gelbe ukrainische Fahne gemalt war, dazu der Text: „Keinen Krieg, bitte“. “
Westliche Medien melden, dass diese Demonstrationen die größten in Russland gewesen sein sollen sollen seit der Festnahme des Kreml-Gegners Alexej Nawalny im vergangenen Jahr. Die Demonstrationen wurden sehr schließlich mit der Begründung aufgelöst, dass sie nicht angemeldet gewesen seien.
Weniger brutal als deutsche Polizei gegen „Spaziergänger“
Wer die letzten zwei Jahre den Kampf der Regierung gegen Regierungskritiker im „Corona-Krieg“ aufmerksam beobachtet hat, dem fallen die Parallelen zwischen Putins Regime und dem deutschen Corona-Regime auf, auch die Bilder, die uns aus Russland vorliegen, erinnern stark an das Auftreten der deutschen Polizei gegen „Spaziergänger“.
Wie die deutschen Behörden, Medien und Politiker hatten die russischen Behörden zuvor vor Demonstrationen gewarnt bzw. diese verboten und harte Strafen angedroht. Die „Zeit“ bemerkt dazu: „Wer im Netz zu nicht genehmigten Demonstrationen aufruft, wurde von den Gerichten sofort als Organisator angesehen und musste mit hohen Geld- oder sogar Freiheitsstrafen rechnen.“
Dennoch ließen sich die Menschen in beiden Ländern nicht davon abhalten, gegen die Regierung auf die Straßen zu gehen. In beiden Ländern übrigens begleitet von den alternativen Medien, die sich der Dämonisierung der Demonstranten verweigern: „Kritik an Putins Einmarsch in der Ukraine kam auch von den unabhängigen Medien und sogar von einigen staatsnahen Journalisten. Die Nowaja Gazeta, deren Chefredakteur Dmitri Muratow 2021 den Friedensnobelpreis bekommen hatte, druckte eine schwarze Titelseite mit drei Worten: „Russland. Bombardiert. Ukraine.“ (Quelle)
Entsprechend groß war dann auch das Polizeiaufgebot in beiden Ländern.
Dabei fällt allerdings auf, dass Putins Polizei weniger brutal gegen die Demonstrierenden vorging als die deutsche bzw. „westliche“ Polizei. Pfefferspray, Polizeihunde (wie in Amsterdam), berittene Polizei (wie in Kanada) oder Schlagstöcke scheinen dabei aber nirgendwo zum Einsatz gekommen zu sein.
Faeser oder Putin: Wer bringt die Telegram-APO zuerst zum Schweigen?
Und noch etwas verbindet unsere Politiker, die sich nun künstlich gegen den „Krieg Putins“ (dessen Vorgehen hier in keiner Weise gerechtfertigt werden sollte) echauffieren mit dem Präsidenten Russland:
Beide behaupten nicht nur gegen den „Faschismus“ und Nazis“ zu kämpfen, sondern wollen unter allen Umständen den Messengerdienst „telegram“ (Putins Albtraum“) aus dem Verkehr ziehen. Besonders unsere „antifaschistische“ Innenministerin Nancy Faeser machte mit solchen Plänen bereits ausgiebig von sich reden. Denn dort organisiert sich derzeit u.a. die „außerparlamentarische Fraktion“, um für die Menschenrechte zu kämpfen.
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