Apple hat die globale Infrastruktur geschaffen, iPhones und damit das »digitale Leben« der Nutzer automatisch zu durchsuchen, Verdächtiges erst an Apple und dann – nach Apples Gutdünken! – ans FBI oder wohl andere lokale Behörde zu melden. Das will Apple nun auch tun. Unser Fundstück der Woche kommt von einem der besten politischen Blogs, die derzeit in deutscher Sprache verfügbar sind, von „DushanWegner“ (Zwischenüberschriften von PP).
„Diesen Montag erklärte Apple nebenbei, dass man ab sofort die Fotos aller beim Apple-Dienst »iCloud« angemeldeten Apple-Nutzer automatisch durchsuchen werde, ob nicht ein illegales Foto darunter sei (siehe etwa reuters.com, 9.8.2021). Mit »illegalen« Fotos sind hier Bilder von Kindesmissbrauch gemeint.
Auch Dienste wie Google und Microsoft gleichen hochgeladene Bilder mit Datenbanken ab, ob die Fotos entsprechende verbotene Inhalte enthalten, doch Apple will einen aggressiven Schritt weiter gehen: Apple wird die Fotos bereits auf dem Gerät des Nutzers abgleichen.
Private Spionageorganisation
Die Bilder des Users werden via Software mit bekannten Datenbanken abgeglichen, und wenn Apple zur Erkenntnis kommt, dass da etwas Illegales passiert, wird der Benutzer ans FBI gemeldet.
Apple geht sogar noch weiter. Um zu verhindern, dass Kinder entsprechende Bilder verschicken, will es sogar in die iMessages von Kindern eingreifen. Und demnächst will man auch hochgeladene Videos automatisch analysieren – immer mit dem einen Ziel, Nutzer automatisch an die Behörden melden zu können.
Natürlich verspricht Apple, dass das alles nur im Kampf gegen illegale Bilder von Kindern geschieht. Die simple Tatsache scheint zu sein: Apple schafft die Infrastruktur (genauer: hat sie längst geschaffen), jeden Apple-Nutzer weltweit automatisch überwachen zu lassen – und beim Verdacht eines Verstoßes an die Behörden zu melden.
Es geht nicht wirklich um die Verhinderung von Kindesmissbrauch
Wer glaubt, dass es wirklich nur um Kindesmissbrauch gehen wird, der verdient einen Orden für seine brave Naivität. Apple erklärt, dass es schon jetzt ungerechtfertigte Zugriffe von Regierungen bekämpft. Leider können sie uns vermutlich in der Regel nicht mitteilen, wie dieser »Kampf« dann ausgeht, denn diese Verfahren sind oft geheim. Und wie sicher man sich aber auf die moralisch-rechtsstaatliche Geradlinigkeit westlicher Gerichte verlassen kann, das haben die Deutschen gerade erst im sehr öffentlichen GEZ-Skandalurteil des Bundesverfassungsgerichts unter CDU-Mann und Merkelfreund Harbarth erlebt – wie geradlinig werden westliche Gerichte entscheiden, wenn sie es im Geheimen tun und »Druck von oben« kommt? Und von den Gerichten anderswo brauchen wir wohl nicht groß zu reden…
Apple hat die globale Infrastruktur geschaffen, iPhones und damit das »digitale Leben« der Nutzer automatisch zu durchsuchen, Verdächtiges erst an Apple und dann – nach Apples Gutdünken! – ans FBI oder wohl andere lokale Behörde zu melden. Die Behörde ist in einem iPhone, du trägst die Behörden mit dir herum – soweit Apple es zulässt… oder zulassen muss.
Bereits das, was Apple ganz offiziell verkündet, ist erschreckend genug – die Implikationen und Konsequenzen werden aber gerade erst von Experten und Beobachtern ausgelotet.“
Hier können Sie den gesamten Beitrag lesen: DUSHANWEGNER
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