Was, so soll nüchtern gefragt werden, kann man als Leistung des amerikanischen Präsidenten als Kandidat für den Friedens-Nobelpreis anführen? Ist nicht schon die Frage ein investigativer Rohrkrepierer? Ein Gastbeitrag von Josef Hueber
„Wer Fortschritt will, muss täglich mindestens eine halbe Stunde das Gegenteil von dem denken, was die Kollegen denken.“ (Albert Einstein )
Vorneweg: Es geht hier nicht um den Schlagabtausch zwischen Trump und Biden im jüngsten Fernsehduell. Alle trumpophoben Medien haben sich daran abgearbeitet. Jaja, wir wissen es jetzt, dank ihrer vorgeblichen Objektivität, dass hier wieder einmal – vor allem beim Amtsinhaber – amerikanische Kulturlosigkeit eine Bühne hatte, im Gegensatz etwa zu deutscher Zivilisiertheit.
Der Deutsche Michel ist ratlos
Der Norweger Christian Tybring-Gjedde hat vorgeschlagen, Trump für seine Friedensarbeit den Nobelpreis zu verleihen. Wie schon einmal erfolglos 2018.
Fragt sich der Deutsche Michel: Ist der Norweger noch bei Sinnen? Angesichts der Tatsache, dass ihn die Deutschen für eine größere Bedrohung des Weltfriedens halten als Putin, den Iraner Ajatollah Ali Chamenei, oder den auf Bildern stets lachenden und von lachenden Claqueuren umgebenen Nordkoreaner Kim Jong Un?
Das kann wohl nur ein schlechter Scherz sein! Dann den Friedenspreis schon eher für Greta Thunberg, die unsere Welt von den Folgen der Vernichtungsarbeit des weißen Mannes mithilfe moralisch gebotener Panik retten will.
So mag man in den Redaktionsstuben konformitätsgeprägter Medien denken. Doch der Scheuklappen-Journalismus ist zur sachlich fundierten Meinungsbildung ungeeignet. Er zeichnet sich nämlich aus durch Ausklammern von Realität bzw. Realitätsersatz durch ideologisches Blendwerk.
Scheuklappen-Journalismus und der DDR „Sudel-Ede“
Das Vorbild für diese Art von Medienarbeit im deutschen Sprachraum könnte heißen Karl Eduard von Schnitzler, einst Chefideologe des DDR Fernsehens. Eine Assoziation, die dadurch bekräftigt sein mag, dass nach 30 Jahren Wiedervereinigung ehemalige Dissidenten, wie etwa Bärbel Bohley, Angelika Barbe oder Vera Lengsfeld eine Systemangleichung in nicht wenigen Punkten zwischen DDR und Bundesrepublik vorhersagten oder jetzt erkennen.
Gemäß von Schnitzlers Verständnis von Medienarbeit sind die deutschen Systemmedien evident immer mehr dabei, Regierungskonformität zu praktizieren, was einen journalistischen Zombie gebiert: den Dead Man Walking, d.h. Journalismus als Support der Regierungsarbeit, statt investigativer Regierungskritik.
Den journalistischen Tellerrand überschreiten …
Ein Blick in „ausländische“ Medien zeigt Perspektiven und Fakten, die bei uns verpönt sind und deswegen nicht publiziert werden. Kein besseres Beispiel als die persona non grata des linken Journalismus, der US Präsident Trump, kann dies verifizieren.
In unseren Haltungsmedien gilt er als politischer Selbstzünder, sozusagen als der Dreckschleuder-Dieselmotor unter den Leadern der Nationen. Kein Tag, wo es nichts Negatives über ihn zu berichten, nein, hinauszuschleudern gibt. Wie funktioniert der Pressemotor? So geht das: ansaugen, verdichten, zünden.
Die Hintergrundfolie als Beweis für die eingetrommelte, angeblich beispiellose Vergiftung der politischen Kultur durch das Trumpeltier hat auch einen sternklaren Namen am Himmel: Barack Obama. Schon eine Gegenüberstellung der medial präsentierten Bilder, die unsere Sym- und Antipathien steuern wie Starkbier im Festzelt, machen klar:
Hier die freundliche, stets zu einem Lachen aufgelegte BLM- Beweisfigur, dort der grantige Bulldozer, humorlos, verrückt frisiert und zu keiner Kniebeuge vor den Medien bereit. Besonders ärgerlich: ein Watschenmann, der gegenüber Journalisten besser ist im Austeilen als im Einstecken.
Trumps Friedenspolitik ist von historischer Dimension
Was, so soll nüchtern gefragt werden, kann man als Leistung des amerikanischen Präsidenten als Kandidat für den Friedens-Nobelpreis anführen? Ist nicht schon die Frage ein investigativer Rohrkrepierer?
Um diese Frage zu beantworten, empfiehlt es sich nicht, im Heuhaufen der deutschen Mainstream-Medien nach der berühmten Nadel zu suchen. Stattdessen sei e i n e Quelle aus dem englischsprachigen Raum genannt. Es handelt sich um eine Veröffentlichung des Gatestone Institute, ein Think Tank, eine „Denkfabrik“, die sich als “ein internationaler, parteiunabhängiger und gemeinnütziger Expertenrat” definiert, der “Unterrichtung der Öffentlichkeit von Angelegenheiten verschrieben, über die die Mainstream-Medien nicht berichten.”
Amir Taheri veröffentlichte dort eine mit anderen US Präsidenten vergleichende Darstellung der außenpolitischen Leistungen Donald Trumps, die bei uns keine Beachtung finden. In der englischsprachigen Ausgabe betitelt als “Trump and Nobel Prize: Make Deals Not War” (Deals statt Krieg).
Worin sieht Taheri die außenpolitische Leistung Trumps – auch im Kontrast zu Obama- die ihn als Kandidaten für den Friedens-Nobelpreis würdig erscheinen lässt?
Zwei Punkte seien herausgegriffen. Trump hat…
• die Normalisierung zwischen Israel und zwei seiner ehemaligen arabischen Feinde vermittelt, und es wird erwartet, dass weitere folgen werden.
• möglicherweise den letzten Konfliktherd im ehemaligen Jugoslawien beseitigt, indem er eine Einigung zwischen Serbien und dem Kosovo vermittelt hat.
Der Kommentar des Autors Taheri: “In beiden Fällen ist es ihm gelungen, historische, emotionale und ideologische Hürden zu nehmen, von denen viele (…) glaubten, dass sie in absehbarer Zeit nicht überwunden werden könnten.”
Trump- eine Bedrohung für den Weltfrieden?
Geradezu abwegig wird der in Umfragen scheinbar gestützte Vorwurf, Trump sei die größte Bedrohung für den Weltfrieden, wenn man einen vergleichenden Blick in die Liste vergangener US-Präsidenten und deren militärische Aktionen wirft. Taheri listet auf:
• Truman : Koreakrieg
• J.F. Kennedy: Vietnamkrieg
• Lyndon Johnson: Ausweitung des Krieges bis nach Laos
• Richard Nixon/ Gerald Ford: Ausweitung des Krieges bis nach Kambodscha
• Ronald Reagan: Grenada / El Salvador /Nicaragua Hilfe im Falkland-Konflikt
• George H. W. Bush: Invasion im Irak /Einmarsch in Somalia
• Bill Clinton : Jugoslawien-Konflikt
• George W. Bush: Einmarsch in Afghanistan und im Irak
• Barack Obama: Libyen-Krieg, Drohnenkrieg in Afghanistan, Pakistan und dem Jemen
Taheris Urteil zu Obama:
„Er hetzte auch die Araber zur Rebellion gegen ihre Regierungen auf, weigerte sich dann aber, einen Finger zu rühren, um ihnen zu helfen, und entzündete damit das Feuer der Bürgerkriege, insbesondere in Syrien.
Seine Unterstützung für die Mullahs von Teheran ermutigte diese auch, ihre Bemühungen um den Aufbau eines Imperiums zu beschleunigen, was einen Großteil des Nahen Ostens in Gewalt und Krieg stürzte.“ [ und die Sicherheitslage Israels, bis hin zur Existenzbedrohung Israels, dramatisch verschlechterte. Anm.d.Verf.]
Und Trumps kriegerische Aktivitäten?
• Fehlanzeige
30 Jahre Wiedervereinigung – die ignorierte „diplomatische Gepflogenheit“: das unterlassene Telegramm
Die (nicht nur) bei uns weitverbreitete Ansicht, Trump sei eine Bedrohung für den Weltfrieden, ist das Ergebnis der Indoktrinationsarbeit der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF. Sie haben Unterstützer bis in höchste Staatsämter.
Wenn der damalige deutsche Außenminister Steinmeier, jetzt Bundespräsident, Trump als „Hassprediger“ bezeichnet, keine Gratulation zu seiner Wahl als US- Präsident für angemessen erachtet, als Bundespräsident aber dem Iran „aus diplomatischer Gepflogenheit“ zum Nationalfeiertag per Telegramm gratuliert, ist dies alles zwar aus mainstreamiger Journalisten- und Politikermentalität heraus konsistent, aber dennoch im Verbund mit dem unablässigen Trump–Schmäh Zeichen einer desaströsen Einstellung zu den USA.
Beschämende Geschichtslosigkeit
Dass Trump – als Repräsentant des amerikanischen Volkes – aus Anlass der Wiedervereinigung Deutschlands vor 30 Jahren keine Dank bezeugende Grußbotschaft empfängt für den Beitrag, den die US Regierung, resp. Ronald Reagan, auch zu Mauerfall und Wiedervereinigung leisteten, ist entlarvend und beschämend geschichtslos.
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