(David Berger) Der Bundesvorsitzende der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft schlägt Alarm: „Müssen Einsatzkräfte der Feuerwehr und Rettungsdienste künftig um ihre Gesundheit und ihr Leben bangen?“ fragt er besorgt in einer Pressemitteilung. Und fordert mehr Unterstützung durch Politik und Justiz.
Nicht zuletzt nach der Terrornacht von Stuttgart äußert sich der Bundesvorsitzende der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG) besorgt angesichts der Berichte über Gewalt und immer schlimmer werdende Übergriffe auf Einsatzkräfte – sowohl der Polizei wie der Feuerwehren.
„Für uns als Fachgewerkschaft sind die anwachsenden und jetzt wohl organisierten Übergriffe ein alarmierendes Zeichen“, so Siegfried Maier. „Wenn Polizisten, organisiert, in einer Art und Weise angegriffen und verletzt werden, wie jetzt in Stuttgart, wer ist dann der nächste?
Feuerwehr, Rettungsdienst, THW?
Sollen oder wollen wir künftig Verhältnisse wo Rettungskräfte zum Eigenschutz bewaffnet ihren Aufgaben nachgehen? Das kann nicht die Lösung sein. Müssen unsere Einsatzkräfte künftig mit Bodycams ausgerüstet zum Patienten fahren? Ist es das was die Bevölkerung in Deutschland will?
Wir fühlen uns fest verwurzelt, über das Ehrenamt und Nachbarschaftsveranstaltungen, über unsere tägliche gute Arbeit.
„Jeder der Einsatzkräfte attackiert, tötet vielleicht indirekt andere“
Jetzt brauchen wir aber Austausch und Aufklärung darüber, wem Angriffe auf Einsatzkräfte wirklich schaden: Solche Taten blockieren und verlangsamen Hilfe, die meist schnell kommen muss. Jeder der Einsatzkräfte attackiert, tötet vielleicht indirekt andere Menschen. Hören Sie auf damit!“, so Maier weiter.
Allein in den letzten 6 Monaten gibt es genügend Beispiele, für stetig steigende Straftaten gegen Einsatzkräfte, die zunehmend organisiert und geplant erscheinen:
- Silvesternacht in Berlin,
- Hydranten in Gera,
- Hinterhalt in Dietzenbach und
- jetzt Stuttgart,
- das ist nur ein Bruchteil von Beispielen, die sich leider beliebig fortsetzen lassen.
Politik und Justiz müssen dringend umdenken
„Es ist an der Zeit, dass die Politik endlich Taten folgen lässt, die Epoche für Lippenbekenntnisse ist vorbei. Es ist nicht länger akzeptabel, dass unsere Einsatzkräfte, deren Aufgabe das Retten von Menschenleben ist, selbst um ihr eigenes Leben und ihre Gesundheit bangen müssen. Wir erwarten hier durch unsere Gerichte eine konsequente Strafverfolgung unter Ausschöpfung aller rechtlich möglichen Mittel. Hierbei ist auch nicht die immer wieder von Politikern geforderte Erhöhung der Strafmaße die Notwendigkeit. Diese Floskeln sind unnötig.
Wer Polizisten angreift und verletzt, ebnet den Weg für den nächsten Schritt! Die Hemmschwelle sinkt leider.
Kolleg*innen der Polizei arbeiten mit uns täglich an Einsatzstellen zusammen und sorgen dafür, dass wir helfen können. Diesen Menschen muss jetzt geholfen werden. Lassen Sie unsere Kolleg*innen nicht allein“ – so weit Siegfried Maier.
Resignation bei Einsatzkräften
Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft könne es nicht länger hinnehmen, dass Anzeigen von Kolleginnen und Kollegen eingestellt werden, diese Straftaten im Sande verlaufen, denn dieser Umstand führe regelmäßig zu einer Resignation bei den Einsatzkräften, enthemme auf der anderen Seite die Täter zunehmend.
Die Polizeigewerkschaft fordert daher u.a., neben einer konsequenten Strafverfolgung aller Täter regelmäßige Schulungen zur Notwehr/Nothilfe und persönliche Schutzausrüstung für alle Kollegen auch eine zentrale Sammlung der Daten zu Übergriffen.
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