Donnerstag, 28. März 2024

Umfrage: Nur 19 % der Deutschen vermissten Ostergottesdienste

Nur noch für 20 Prozent der Menschen in Deutschland ist der Besuch der Ostergottesdienste fester Bestandteil des Osterfestes. Aufgrund der Corona-Pandemie war dies jedoch nicht möglich. 19 Prozent der Deutschen und 29 Prozent der Katholiken sprechen daher davon, kein richtiges Osterfest erlebt zu haben. So ein Bericht der Wochenzeitung „Tagespost“.

Für 19 Prozent der Deutschen war Ostern in diesem Jahr ohne Vor-Ort-Gottesdienst kein richtiges Fest. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Gleichzeitig ist demnach eine Mehrheit von 61 Prozent gegenteiliger Meinung.

Große Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten

Von den katholischen Befragten gaben 29 Prozent an, dass Ostern 2020 für sie kein richtiges Fest gewesen sei, während sich für 56 Prozent der Katholiken trotz des Verbots öffentlicher Gottesdienste nichts an ihrer Wahrnehmung des Osterfestes änderte. Bei den Protestanten sahen 24 Prozent Ostern in diesem Jahr nicht als richtiges Fest. Am deutlichsten wirkten sich die verbotenen Vor-Ort-Gottesdienste offenbar auf Freikirchler aus: Sie gaben zu 39 Prozent an, dass Ostern 2020 ohne öffentliche Messfeiern kein richtiges Fest gewesen sei.

Die Erhebung, für die 2.054 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 17. und dem 20. April befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Alter auf. Das Ergebnis: Je älter die Befragten, desto eher fehlten ihnen öffentliche Gottesdienste an Ostern. Währen in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen lediglich 15 Prozent angaben, Ostern 2020 sei für sie kein richtiges Fest gewesen, taten dies in der Gruppe der Über-50-Jährigen bereits gut 21 Prozent.

Heidnisches Thüringen

Besonders häufig vermissten offenbar Bürger in Hamburg und Hessen öffentliche Gottesdienste an Ostern (jeweils 26 Prozent). Am wenigsten berührt vom Verbot öffentlicher Gottesdienste scheinen die Bürger Thüringens zu sein (5 Prozent). Grundsätzlich ist der Anteil derjenigen, für die Ostern 2020 kein richtige Fest bedeutete, im Westen Deutschlands höher als im Osten (20 zu 14 Prozent).

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Das Osterfest 2020 ohne Vor-Ort-Gottesdienst war für mich kein richtiges Fest.“

Über „Die Tagespost“

Als einzige überregionale und unabhängige Wochenzeitung im deutschen Sprachraum ist „Die Tagespost“ allein der Lehre der katholischen Kirche und ihren Lesern verpflichtet . „Die Tagespost ist unverzichtbar. Es ist gut, dass es sie gibt“, sagt ihr prominentester Leser, der emeritierte Papst Benedikt XVI.  „Die Tagespost“ erscheint im Johann Wilhelm Naumann Verlag, dessen Alleingesellschafterin die Johann Wilhelm Naumann Stiftung ist. Weitere Informationen: www.die-tagespost.de.

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Manchmal und ganz heimlich bewundere ich die Muslime

(David Berger) Diese Zahlen, die die äußerst lesenswerte „Tagespost“ veröffentlicht hat, überraschen nicht. Zusammen mit dem Verhalten des weithin gleichgeschalteten katholischen Klerus (des protestantischen ohnehin) in Deutschland erklärt diese Einstellung gut den schwindenden Einfluss des Christentums auf Deutschland. Und den Erfolg des Islam und der Muslime, die in Deutschland von ihrer Religion stärker zu überzeugt zu sein scheinen als die Christen und die den Saat dadurch auch in Sachen Ramadan-Feiern weitgehend zu einer Öffnung der Gottesdienste drängen konnten.

Wenn sich derzeit ein ehemals christliches Land – nach fast 2000 Jahren christlicher Sozialisation – in Windeseile einen islamischen Gottesstaat verwandelt, dann liegt das weniger an der inhaltlichen Stärke des Islam und dem fanatischen Auftreten mancher Atheisten, sondern auch an der von den  Bischöfen nicht selten forcierten oder träge hingenommenen Schwäche der Christen und hier auch der Katholiken, die nicht mehr wirklich katholisch sind.

Während in Berlin-Neukölln hunderte an Muslimen auf der Straße vor der Moschee erschienen, als zum ersten mal der öffentliche Ruf des Muezzin dort erschallte, waren die Katholiken in Deutschland in der Osternacht zuhause damit beschäftigt, ihre Klopapier-Vorräte zu checken und Gesichtsmasken zu basteln. Und gäbe es die Muslime und den Ramadan nicht, hätten die Christen vermutlich noch über viele Jahre den Lockdown ihrer Gottesdienste hingenommen …

Wenn ich ganz ehrlich sein soll: Manchmal, ganz heimlich und mit Scham bewundere ich die Muslime…

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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