Was morgen im Bundestag zum Thema Organspende debattiert wird, ist höchst besorgniserregend, geht es doch um einen erweiterten Zugriff zur Organentnahme bei sogenannten „Hirntoten“ (genau genommen: Sterbenden), so die bekannte Publizistin Felizitas Küble in einem Rundbrief heute.
Und weiter: „Zukünftig, so plant es der Gesetzesentwurf von Gesundheitsminister Spahn, soll jeder als Organspender zur Verfügung stehen, der nicht ausdrücklich widerspricht. Damit maßt sich der Staat aber deutlich mehr an, als ihm zusteht, zumal es für manche Behinderte schwer sein könnte, die Tragweite des Themas zu durchschauen usw.
Zahlreiche Lebensrechtsgruppen haben gegen diese Pläne energisch protestiert, darunter CDL, ALFA, BVL – aber auch der katholische Dachverband „Forum Deutscher Katholiken“, geleitet von Prof. Dr. Hubert Gindert. Soweit Küble – Wir dokumentieren hier den Text:
Es gibt keinen Anspruch auf Organe anderer Menschen
Es gibt keinen Anspruch auf Organe anderer Menschen. Darauf zielt aber der Gesetzentwurf (Drucksache 19/11096) zur Neuregelung der Organspende ab.
Wer sich bei der angestrebten Widerspruchslösung nicht rechtzeitig und klar dagegen ausgesprochen hat, dessen Organe stehen nach einem festgestellten Hirntod für die Organentnahme zur Verfügung. Der Mensch wird so zum Spendenpotential und zu einem menschlichen Ersatzteildepot herabgewürdigt. Das widerspricht dem Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit sowie dem Selbstbestimmungsrecht, das ansonsten vehement gefordert wird.
Welche Gefühle müssen bei Menschen auf der Intensivstation aufkommen, wenn sie sich daran erinnern, dass sie keinen Widerspruch eingelegt haben?! Wird der Gesetzentwurf zum Gesetz, steigt der Druck auf Ärzte und Krankenhäuser zur Organentnahme.
Der Mensch ist nach einem „Hirntod“ nicht tot
Der Mensch ist nach einem Hirntod nicht tot. Er wird vielmehr für die Organentnahme am Leben erhalten. Es fehlt weithin in der Bevölkerung an Aufklärung über den Inhalt des Gesetzentwurfs. Diese muss der Abstimmung im Bundestag vorausgehen!
Die humanitären Appelle von Abgeordneten für eine Bereitschaft zur Organentnahme, die sich andererseits weigern, eine Abtreibungsregelung zu revidieren, die jedes Jahr hunderttausenden Kindern „gesetzwidrig, aber straffrei“ das Leben wegnimmt, klingt merkwürdig hohl.
Das „Forum Deutscher Katholiken“ lehnt den Gesetzentwurf zur Neuregelung der Organspende ab (Prof. Dr. Hubert Gindert)
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