Der Berliner Physiker und Musiker Gottfried Curio will nun auch Parteichef werden. Kurz vor dem Bundesparteitag gab er dies zunächst auf Facebook mit einem Bewerbungsvideo bekannt.
Dabei betonte er, dass er sich zur Wahl auf einen freiwerdenden Posten, nicht explizit gegen Meuthen bewirbt. Auch dass die Partei dringend auf Akzeptanz und Wählerstimmen aus den alten Bundesländern angewiesen ist, unterstreicht Meuthen ausdrücklich.
Hochintelligent, aber sehr distanziert
Meuthen gilt als hochintelligent und brillanter Analyst der gegenwärtigen Probleme. Damit steht er in der glücklichen Tradition der Anfangszeiten der AfD als Professorenpartei. Dazu passt auch, dass Curio eine Belebung alter AfD-Traditionen ins Gespräch bringt: Er wolle zwar für einen der beiden Chefposten antreten, aber gerne auch einen dritten Posten einnehmen, sollte sich die Partei – wie in der Anfangsphase der AfD – für eine Rückkehr zu einer Dreierspitze entscheiden.
Allerdings erlebt man ihn auch immer wieder als im menschlichen Umgang sehr distanziert und berührungsscheu. Dies könnte in dem Amt, um das er sich bewirbt, durchaus zum Problem werden. Der Feingeist Curio, der die Bürgerlich-Konservativen fasziniert, könnte zudem die eher zur intellektuellen Unterschicht der AfD gehörenden Fans des „Höckeflügels“ verunsichern.
Während man von Höchsts Bewerbung um den Posten kaum noch etwas hört, gelten derzeit Jörg Meuthen (Foto r.) und der sächsische Bundestagsabgeordnete Tino Chrupalla als aussichtsreichste Kandidaten für die zwei Co-Vorsitzendenposten.
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