(Patrizia von Berlin) Felix Klein, Antisemitismus-Beauftragter der Regierung Merkel, kann sich nicht über mangelnde Kritik an seiner Amtsführung beklagen. Doch mit seinen Gedanken im Nachgang zu dem Angriff auf die Chabad Synagoge in Poway, Kalifornien zeigt er eine Einstellung die komplett disqualifiziert.
Zahlreiche Medien berichteten über den blutigen Anschlag eines höchstwahrscheinlich rechtsradikalen Antisemiten, John T. Earnest. Er ermordete eine Frau und verletzte drei weitere Menschen, als er mit einer halbautomatischen Waffe gegen 11.30 h Ortszeit am Samstag in der Synagoge die Gläubigen angriff.
Die 60 jährige Lori Gilbert Kaye stellte sich ihm laut israelischen Medienberichten in den Weg und wurde dabei tödlich verletzt. Nach dem Massaker in Pittsburg der zweite schwere Angriff auf eine Synagoge in den USA.
Antisemitismus aus allen Richtungen
Als Grund gab der Täter auch die Politik Präsident Trumps an. Er sei, so das „Manifest“ des Mörders zionistisch, judenliebend, anti-weiß, verräterisch, so berichtet die Jerusalem Post.
In den USA, so jüdische Medien, sei Trump auch wegen der jüdischen Familienmitglieder im rechtsradikalen Spektrum verhasst.
Die Jerusalem Post weist in diesem Zusammenhang auf Parallelen zum linken Spektrum hin, wo man „Hass nicht nur auf Juden, sondern auch auf Israel (habe) und glaube, dass die USA von Juden kontrolliert würden.“ So weit, so schlecht.
Antisemismusbeauftragter Merkels gegen pro-israelische Politik
Die Morgenpost berichtet heute über ein Gespräch mit Felix Klein (Foto l. © Screenshot YT) und seine Reaktion auf den Angriff gestern. Er kritisierte zunächst das US Waffenrecht. Die Tatsache, dass ein bewaffneter nebenberuflicher Sicherheitsmann den Attentäter stoppte und so Schlimmeres verhütete, erwähnt er nicht.
Dann beklagt Klein, dass sich „der Hass gegen Juden nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA enthemmter äußere“. Was sicher richtig ist. Verantwortlich dafür macht er keinen anderen als den US-Präsidenten. Wenn man das Gefühl hat, dass sich das nicht logisch anhört, dann stockt einem bei seiner Begründung der Atem.
Trump lege mit der Verlegung der Botschaft nach Jerusalem und der Konfrontation mit dem Iran, so berichtet die Morgenpost,
einen Fokus auf eine stark pro-israelische Politik
Er sei froh, so Klein weiter, dass die jüdischen Gemeinschaften in Deutschland „mit Zurückhaltung auf Trumps Nahost-Politik reagieren“.
Mit anderen Worten:
Klein: Pro-israelische Politik verursacht Antisemitismus
Man muss die Aussagen von Klein mehrmals lesen, und glaubt es erst, wenn man bemerkt, dass auch andere Quellen gleichlautend berichten. Im Kern fordert Merkels Antisemitismusbeauftragter, dass man nicht mit pro-jüdischer, pro-israelischer Politik provozieren sollte, sonst sei man praktisch selbst am Antisemitismus schuld, denn dieser scheint für ihn eine Reaktion darauf zu sein.
Diese Aussage ist so unglaublich, dass es eigentlich nur eine Reaktion der Kanzlerin geben darf: Entlassung.
Ich habe Rainer David Früh dazu befragt. Er ist selbst „Community Leader“ einer jüdischen Gemeinde in Irland und ein sehr kritischer Beobachter deutscher Israelpolitik.
„Schaffung von „Antisemitismus-Beauftragten“ so notwendig wie ein Furunkel am Hintern“
Philosophia Perennis: Ein Beauftragter der Bundesregierung warnt vor pro-israelischer Politik als Quelle von Antisemitismus. Was sagt man dazu?
Rainer David Früh: Zunächst ist der Begriff „Jüdische Gemeinschaften“ Unsinn und zeigt den Kenntnisstand des Beauftragten. Es gibt nur eine „Jüdische Gemeinschaft“, wohl aber jüdische Gemeinden. Man sollte hinterfragen, warum die „Jüdischen Gemeinschaft in Deutschland“ kollektiv die Klappe hält. Würde sie sich eindeutig zum Nahostkonflikt, Israel und Trumps Politik äußern, müsste sie folgerichtig die deutsche Nahostpolitik kritisieren, deutlicher gesagt, verurteilen!
Das geht aber nicht, da als eine zusätzliche Folge des Holocaust, das jüdische Leben in Deutschland am finanziellen Tropf des Staates hängt. Also wird man sich seitens des Zentralrates und der nachgeordneten Landesverbände sehr wohl überlegen, wie weit man sich vortrauen darf und überlässt die allfällige Kritik an der Bundesregierung dann eben jüdischen Einzelpersonen.
Diese Erpressbarkeit kann man kritisieren, jedoch aber auch nachvollziehen, denn welche Gemeinde möchte plötzlich ohne staatliche Förderung auf Synagogenbetrieb, Rabbiner, Sozialarbeit und Schulen, Kindergärten etc. verzichten?
Dass ein solcher, staatlich abgestellter Judenbeauftragter solch einen zynischen Mist erzählt, bestätigt nur meine Meinung, dass die Schaffung von „Antisemitismus-Beauftragten“ so notwendig wie ein Furunkel am Hintern ist!
Das ist im Übrigen auch die perfide Strategie, die international von der links und islamisch motivierten BDS-Bewegung gefahren wird, einen Keil zwischen Israel und dem Diaspora-Judentum zu treiben, indem von immer mehr außenpolitischen Akteuren Europas die Lüge verbreitet wird, dass der Zionismus nichts mit dem Judentum zu tun habe.
Das gipfelt in der ungeheuerlichen Aufforderung seitens dieser Akteure (hinter denen nicht unwesentlich das Geld des Antizionisten Soros steht) an die Diaspora-Juden, auf deutliche Distanz zu Israel zu gehen, damit diese dem Antisemitismus entgehen können.
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